Krebsbekämpfung: Neue Grenzwerte für Cadmium und Blei
Cadmium kann unter anderem Nieren und Knochen schädigen. Und Blei hat verschiedene schädliche Wirkungen auf die Gesundheit. Zudem können die beiden Schwermetalle das Krebsrisiko erhöhen. Nun wurden für die zwei Substanzen neue Grenzwerte in Lebensmitteln festgelegt.
Wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in einer aktuellen Mitteilung berichtet, gelten in der Europäischen Union (EU) seit Ende August neue Höchstwerte für die Schwermetalle Cadmium und Blei in vielen Lebensmitteln. Mit diesen Maßnahmen soll im Rahmen des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung die Aufnahme krebserregender Schadstoffe über das Essen weiter verringert werden.
2,7 Millionen Krebsdiagnosen im Jahr
Im Jahr 2020 wurde bei 2,7 Millionen Menschen in der EU Krebs diagnostiziert, weitere 1,3 Millionen starben an der Krankheit. „Wir wissen, dass eine ungesunde Ernährung das Risiko einer Krebserkrankung erhöht“, erläutert EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Deswegen soll der Zugang zu gesunden und sicheren Lebensmitteln erleichtert werden.
Cadmium ist ein Schadstoff, den Nichtraucherinnen und Nichtraucher in erster Linie über Lebensmittel aufnehmen. Die Cadmium-Grenzwerte werden daher unter anderem für einige Obst- und Gemüsesorten, Getreide sowie Ölsaaten gesenkt oder neu festgelegt.
Bei Reis sind zum Beispiel nur noch 0,15 statt 0,2 Milligramm Cadmium pro Kilogramm zugelassen. Früchte wie Bananen und Ananas dürfen höchstens 0,02 Milligramm statt 0,05 Milligramm pro Kilogramm enthalten.
Nieren- und Knochenschädigungen durch Cadmium
Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf seiner Webseite erklärt, wird Cadmium aus dem Magen-Darmtrakt zu etwa fünf Prozent in den Körper aufgenommen.
Es lagert sich zum größten Teil in den Nieren ab, jedoch auch in anderen Organen wie Leber, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Speicheldrüsen und Knochen sind Cadmium-Ablagerungen nachzuweisen.
Eine dauerhaft hohe Aufnahme von Cadmium kann laut dem BZfE nicht nur das Krebsrisiko erhöhen, sondern auch zu Nieren- und Knochenschädigungen führen.
Aufnahme über die Nahrung
Blei wird ebenfalls vor allem über die Nahrung aufgenommen. Nach derzeitigen Erkenntnissen gibt es keine Schwelle, unterhalb derer gesundheitliche Schädigungen für den Menschen sicher ausgeschlossen werden können. Daher sollte die ernährungsbedingte Exposition unbedingt möglichst gering gehalten werden.
Mit der neuen Verordnung werden unter anderem strengere und zusätzliche Grenzwerte für Blei in Säuglingsnahrung, Gewürzen sowie Wildpilzen festgelegt. Fisch, Meeresfrüchte und Nahrungsergänzungsmittel enthalten vergleichsweise hohe Mengen an Blei.
Doch auch Getreideprodukte und Gemüse können trotz relativ geringer Bleigehalte zur Aufnahme beitragen, weil sie häufig verzehrt werden. Für die meisten Salzsorten gilt jetzt ein Höchstgehalt von 1 Milligramm pro Kilogramm. Für Wein wird der Grenzwert ab der Ernte im kommenden Jahr von 0,15 auf 0,10 Milligramm pro Kilogramm gesenkt. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundeszentrum für Ernährung: Neue Grenzwerte für Cadmium und Blei, (Abruf: 08.09.2021), Bundeszentrum für Ernährung
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Cadmium, (Abruf: 08.09.2021), Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.