Kreuzblütengewächse sind sehr gesund und enthalten wichtige Nährstoffe. Die Ernährungsberaterin Amber Sommer von der Cleveland Clinic (USA) erläutert, welche gesundheitlichen Vorteile der Verzehr dieses Gemüses mit sich bringt. Sogar das Krebsrisiko kann ihr zufolge mit Kreuzblütengewächsen gesenkt werden.
Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) zählen zu den nährstoffreichsten Gemüsesorten überhaupt. Beispielsweise sind sämtliche Kohlgewächse (Brassica) dieser Gruppe zuzuordnen. Sie sind für ihren vielseitigen Geschmack und ihre kräftigen Farben bekannt, die darauf hinweisen, dass die Kreuzblütler voll mit Nährstoffen stecken, berichtet die Expertin.
Welche Kreuzblütengewächse gibt es?
Die Familie der Kreuzblütengewächse umfasst viele unterschiedliche Gemüsesorten wie beispielsweise: Rucola, Brokkoli, Rosenkohl, Kohl, Blumenkohl, Mangold, Pak Choi, Daikon-Rettich, Meerrettich, Grünkohl, Kohlrabi und Brunnenkresse.
All diese Mitglieder der Familie der Kreuzblütengewächse weisen ähnliche Eigenschaften auf, die mit gesundheitlichen Vorteilen verbunden sind. Dennoch haben alle Kreuzblütengewächse eine einzigartige Zusammensetzung, weshalb es wichtig ist, eine Vielfalt von ihnen in die Ernährung aufzunehmen, so Sommer
Farbe von Gemüse deutete auf Nährstoffgehalt hin
Wie Sommer erläutert, deutet eine intensive Farbe des Gemüses darauf hindeuten, dass viele Nährstoffe enthalten sind. „Spinat enthält zum Beispiel mehr Vitamine und Mineralstoffe als Eisbergsalat“, so die Ernährungsberaterin in einer Pressemitteilung.
Verbesserter Schutz vor Krebserkrankungen
Kreuzblütengewächse enthalten viele sogenannte Glucosinolate. Diese sind dafür bekannt, dass sie in der Lage sind, Krebs zu bekämpfen, erläutert Sommer. Forschung zu diesem Thema habe gezeigt, dass der häufige Konsum von Kreuzblütengewächsen das Risiko für verschiedene Formen von Krebs nachweislich reduziert.
So senken Kreuzblütengewächse beispielsweise die Häufigkeit des Auftretens von Brust-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen-, Lungen-, Prostata- und Dickdarmkrebs, fügt Sommer hinzu.
Der Konsum von Kreuzblütengewächsen wirke auch krebserregenden Nitrosaminen und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen entgegen, wie sie besipielsweise in gepökeltem oder gegrilltem Fisch oder Fleisch vorkommen.
Ballaststoffe senken Cholesterinspiegel
Kreuzblütler enthalten zudem große Mengen von löslichen und unlöslichen Ballaststoffen, die lange satt halten und dabei helfen, den Blutzucker zu stabilisieren und den Cholesterinspiegel zu senken.
Darüber hinaus fördern unlösliche Ballaststoffe die Darmfunktion und begünstigen das Vorkommen von gesunden Darmbakterien. Außerdem verbessern diese Ballaststoffe den Stuhlgang und verhindern Verstopfungen. Unter allen Kreuzblütengewächsen enthält Brokkoli laut Sommer besonders viele Ballaststoffe.
Vorteile durch Vitamin C in Kreuzblütengewächsen
Kreuzblütengewächse weisen Sommer zufolge auch einen hohen Gehalt an Vitamin C auf, das immunstärkende Eigenschaften hat, die Heilung von Wunden fördert, die Gesundheit der Augen schützt, die Aufnahme von Eisen verbessert und vorteilhaft für die Haut ist.
Vitamin K fördert die Blutgerinnung
Kreuzblütengewächse enthaltenen zudem hohe Mengen von Vitamin K, das das Knochenwachstum unterstützt und gleichzeitig die Blutgerinnung fördert. Mit der Hilfe des Gemüses ist es einfach möglich, die tägliche empfohlene Vitamin-K-Zufuhr zu erreichen, erläutert die Expertin.
Vitamin B9 verhindert Geburtsfehler
In Kreuzblütengewächsen enthaltenes Vitamin B9 ist wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen und der DNA und während der Schwangerschaft hilft das Vitamin die Wahrscheinlichkeit für Geburtsfehler zu reduzieren, so Sommer weiter.
Gesundheitliche Probleme durch Kreuzblütengewächse?
Manche Menschen können durch den Verzehr von hohen Mengen von Kreuzblütengewächsen allerdings Blähungen oder ein unangenehmes Völlegefühl entwickeln, berichtet die Ernährungsberaterin. In einigen Kreuzblütlern (Kohl, Grünkohl und Brokkoli) sei zudem sehr viel Vitamin K enthalten, das die Blutgerinnung fördert, weshalb Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, vorsichtig mit dem Konsum sein sollten.
Mitunter werde auch behauptet, dass bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) keine Kreuzblütengewächse verzehrt werden sollten. Doch gebe es kaum Beweise dafür, dass der Verzehr von normalen Mengen des Gemüses die Schilddrüsenfunktion beeinflusst.
Farbenreiche Ernährung
Auch wenn Kreuzblütengewächse sehr gesund sind, sollte eine ausgewogene gesunde Ernährung selbstverständlich auch anderes Obst und Gemüse umfassen. Sommer empfiehlt, Obst und Gemüse in möglichst vielen unterschiedlichen Farben zu sich zu nehmen, um sicherzustellen, dass der Körper mit einem breiten Spektrum an gesunden Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: What Are Cruciferous Vegetables — and Why Are They So Good for You? (veröffentlicht 07.06.2023), Cleveland Clinic
- National Institutes of Health: Cruciferous Vegetables and Cancer Prevention (abgefragt 08.06.2023), NIH
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.