Essen anstelle von Medikamenten gegen Alzheimer?
Nüsse gelten als eines der gesündesten Lebensmittel der Welt und sind weithin bekannt für ihre zahlreichen gesundheitlichen Vorteile. Eine neue Studie zeigt nun, dass der regelmäßige Verzehr von Nüssen – ebenso wie einige andere Ernährungsinterventionen – Alzheimer entgegenwirken können.
Im Rahmen der aktuellen Studie hat ein chinesische Forschungsteam untersucht, ob über die Ernährung positive Auswirkungen auf die Kognition bei älteren Erwachsenen mit einem hohen Risiko für Alzheimer erzielt werden können. Die Studienergebnisse sind in dem Fachmagazin „Nutrition“ veröffentlicht.
Ernährung beeinflusst das Alzheimer-Risiko
Verschiedene frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass mit der richtigen Ernährung das Alzheimer-Risiko minimiert werden kann.
Zum Beispiel kamen Forschenden des Rush University Medical Center (USA) zu dem Schluss, dass als Ernährung gegen Alzheimer die MIND-Diät einen vielversprechenden Beitrag leisten kann. Die entsprechenden Studienergebnisse wurden in dem „Journal of Alzheimer’s Disease“ veröffentlicht.
In der aktuellen Übersichtsarbeit hat das chinesische Forschungsteam nun die bisherigen Erkenntnisse zu den Effekten der Ernährung, einzelner Lebensmittel, der Nährstoffergänzung und der Mikrobioökologie beim kognitiven Verfall zusammengefasst und den Fokus dabei auf eine frühe (präklinische Alzheimer-Stadien) Interventionsphase gesetzt.
Angepasste Mittelmeerdiät und Nüsse schützen
Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass bei älteren Menschen mit hohem Alzheimer-Risiko eine modifizierte mediterran-ketogene Ernährung, Vitamin B, das Probiotikkum Bifidobacterium breve A1 und insbesondere Nüsse für den Schutz der Kognition von Vorteil sind.
Für die mediterrane Ernährung und auch für den regelmäßige Verzehr von Nüssen sind zudem bereits zahlreiche andere positive Gesundheitseffekte wissenschaftlich belegt. Beispielsweise sind Nüsse reich an Vitamin E, das als starkes Antioxidans die Zellen vor Schäden schützt, die durch oxidative Stress verursacht werden.
Dies könnte auch bei Alzheimer eine Rolle spiele, da der oxidative Stress in Zusammenhang mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko gebracht wird. Außerdem enthalten Nüsse essentielle Omega-3-Fettsäuren, die die kognitive Funktion verbessern und so das Risiko für Alzheimer und andere neurologische Erkrankungen senken können.
Ernährungsinterventionen statt Arzneimitteln
Auf Basis seiner aktuellen Übersichtsarbeit kommt das chinesische Forschungsteam zu dem Schluss, dass „Essen anstelle von Medikamenten eine neue Behandlungsmethode für ältere Erwachsene mit Alzheimer-Risiko“ sein könnte. Entsprechende Ernährungsinterventionen in einem präklinischen Stadium seien ein vielversprechender Ansatz zur Alzheimer-Prävention. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yuye Wang, Xiaoqian Niu, Dantao Peng: Eat for better cognition in older adults at risk for Alzheimer's disease; in: Nutrition (veröffentlich 11.01.2023), sciencedirect.com
- Dhana, Klodian; James, Bryan; Agarwal, Puja, et al: MIND Diet, Common Brain Pathologies, and Cognition in Community-Dwelling Older Adults; in: Journal of Alzheimer's Disease, 2021, content.iospress.com
Wichtiger Hinweis:
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