Pflaumen zum Schutz der Knochen
Der Konsum von Trockenpflaumen ist nicht nur vorteilhaft für die Darmgesundheit, er verzögert zusätzlich auch den Knochenabbau, zumindest bei Frauen nach der Menopause. So könnten Trockenpflaumen auch vor Knochenbrüchen schützen.
- Trockenpflaumen reduzieren Entzündungen und oxidativen Stress.
- Konsum von Trockenpflaumen kann vor Knochenabbau schützen.
- Schutzwirkung könnte auf verändertes Darmmikrobiom zurückzuführen sein.
- Bestimmtes Obst und Gemüse schützt möglicherweise vor Osteoporose
In einer aktuellen Untersuchung unter Beteiligung von Fachleute der Pennsylvania State University in den USA wurde untersucht, welche Wirkung der Verzehr von Trockenpflaumen auf die Knochengesundheit bei Frauen nach der Menopause hat. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Advances in Nutrition“ publiziert.
Pflaumen fördern Knochengesundheit
Für die neue Untersuchung wurden die Daten von 16 präklinischen Studien mit Nagetiermodellen, zehn präklinischen Studien und zwei klinischen Studien ausgewertet. In allen Forschungsarbeiten gab es Hinweise dafür, dass der Verzehr von Trockenpflaumen dazu beiträgt, Entzündungen und oxidativen Stress zu verringern und die Knochengesundheit zu fördern.
Verbesserte Knochenmineraldichte
In den klinischen Studien wurde festgestellt, dass der Verzehr von 100 Gramm getrockneten Pflaumen pro Tag über ein Jahr hinweg die Knochenmineraldichte der Unterarmknochen und der unteren Wirbelsäule verbesserte und die Anzeichen des Knochenumsatzes verringerte.
Zusätzlich verhinderte der Verzehr von 50 oder 100 Gramm Pflaumen pro Tag über einen Zeitraum von sechs Monaten den Verlust der gesamten Knochenmineraldichte. Und der Konsum reduzierte bei den Frauen auch einen Marker für den Knochenabbau (TRAP-5b), verglichen mit Frauen, die keine Pflaumen verzehrten, so das Team.
Erhöhter Knochenabbau ab 40
Knochen bilden kontinuierlich neue Knochenzellen und bauen alte Knochenzellen ab. Ab dem Alter von 40 Jahren übersteigt der Abbau der Knochenzellen in der Regel deren Neubildung. Der Grund hierfür können verschiedene Faktoren wie Entzündungen und oxidativer Stress sein, so das Team.
Entzündungen und oxidativer Stress sorgen für ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien im Körper, was den Knochenabbau begünstige. In den Trockenpflaumen enthaltene Mineralien, Vitamin K, phenolische Verbindungen und Ballaststoffe scheinen dem jedeoch entgegenzuwirken.
Trockenpflaumen reduzieren Knochenschwund
„Zusammengenommen deuten die Beweise aus In-vitro-Studien, präklinischen Studien und begrenzten klinischen Studien darauf hin, dass Trockenpflaumen dazu beitragen können, den Knochenschwund zu verringern“, berichtet Professorin Rogers.
Von dem Knochenabbau seien Frauen nach der Menopause besonders betroffen, da ein niedrigerer Östrogenspiegel einen Anstieg von oxidativem Stress und Entzündungen auslösen kann, berichtet Studienautorin Professorin Connie J. Rogers von der Penn State University in einer Pressemitteilung.
Besonders bei Frauen im Alter ab 50 Jahren trete häufig Osteoporose auf, durch die Knochen schwach und brüchig werden. Auch wenn es bereits Medikamente zur Behandlung gebe, sei das Interesse an efektiven Ernährungsinterventionen weiterhin groß.
Nach Ansicht der Studienautorin Professorin Mary Jane De Souza könnten Obst und Gemüse mit vielen bioaktiven Verbindungen (wie Phenolsäuren, Flavonoiden und Carotinoiden) hier möglicherweise vor Osteoporose schützen.
Pflaumen verändern Darmmikrobiom
Die Expertin fügt hinzu, dass bei den Trockenpflaumen die Vorteile vermutlich auf einen veränderten Knochenumsatz, die Hemmung von Entzündungen und die Unterdrückung von Markern für oxidativen Stress zurückzuführen seien.
Möglicherweise sei die Wirkung der Pflaumen auch dadurch zu erklären, dass sie eine Veränderung des Darmmikrobioms (Darmflora) auslösen, wodurch sich Entzündungen im Dickdarm reduzieren und die Werte von entzündungsfördernden Zytokinen und Markern für oxidative Schäden sinken, so die Forschenden.
Das Team plant nun die Auswirkungen des Pflaumenkonsums über einen Zeitraum von zwölf Monaten auf die Knochengesundheit, die Entzündungswege und die Darmmikrobiota weiter zu untersuchen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Janhavi J. Damani, Mary Jane De Souza, Hannah L. VanEvery, Nicole C. A. Strock, Connie J. Rogers: The Role of Prunes in Modulating Inflammatory Pathways to Improve Bone Health in Postmenopausal Women; in: Advances in Nutrition (veröffentlicht 03.01.2022), Advances in Nutrition
- Pennsylvania State University: Eating prunes may help protect against bone loss in older women (veröffentlicht 09.02.2022), Penn State
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.