Ernährung: Polyphenole mit besserer Herzgesundheit verbunden

Polyphenole und die kardiovaskuläre Gesundheit

Als sekundäre Pflanzenstoffe sind Polyphenole in Obst und Gemüse Teil unsere Ernährung und können dabei vielschichtige positive Gesundheitseffekte entfalten. So scheint eine hohe Aufnahme von Polyphenolen laut einer aktuellen Studie auch mit einer besseren Herz-Kreislauf-Gesundheit verbunden.

In der Studie unter Leitung von Forschenden der Universität Barcelona wurden mögliche Zusammenhänge zwischen der kardiovaskulären Gesundheit und der Polyphenolaufnahme bei Jugendlichen untersucht. Die Studienergebnisse sind in dem Fachmagazin „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Was sind Polyphenole?

Zu den Polyphenolen zählen Pflanzeninhaltsstoffe wie zum Beispiel Flavonoide, Anthocyane und Ellagsäure. Sie sind als sind bioaktive Verbindungen mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Nüssen und Olivenöl enthalten, erläutern die Forschenden.

Den pflanzlichen Verbindungen werden zahlreiche positive Gesundheitseffekte zugeschrieben. So sind Polyphenole auch gut für den Darm und beugen Diabetes vor. Ebenso wurden bereits positive Effekte auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit für einzelne Polyphenole wie beispielsweise Resveratrol nachgewiesen.

Bislang habe es allerdings nur wenige Studien über die Aufnahme von Polyphenolen bei Kindern und Jugendlichen gegeben, berichtet das Team. Diese Lebensphase sei jedoch besonders kritisch und könne auch die kardiovaskuläre Gesundheit im Erwachsenenalter beeinträchtigen.

Welchen Einfluss hat die Polyphenolaufnahme?

Wie sich die Polyphenolaufnahme insgesamt auf die kradiovaskuläre Gesundheit auswirkt, hat das Forschungsteam nun anhand der Urinproben von 1.326 Jugendlichen (Durchschnittsalter rund 12 Jahre) aus Madrid und Barcelona untersucht.

Neben dem Polyphenolgehalt der Urinproben wurden Daten zum Gesundheitsverhalten (Raucherstatus, Body-Mass-Index, körperliche Aktivität und gesunde Ernährung) sowie zum Blutdruck, Gesamtcholesterin und Blutzucker erhoben, aus denen die Forschenden Kennzahlen der kardiovaskulären Gesundheit berechneten.

Bei der Datenauswertung wurde deutlich, dass höhere Werte der Polyphenole in den Urinproben mit besseren kardiovaskulären Kennzahlen korrelierten.

„Wir konnten feststellen, dass eine höhere Ausscheidung von Polyphenolen im Urin linear mit einem höheren kardiovaskulären Gesundheitsindex bei Jugendlichen im Alter von 11-14 Jahren verbunden ist, insbesondere bei Kindern“, berichtet Professorin Rosa M. Lamuela von der Universität Barcelona.

Allerdings waren dabei laut Aussage der Forschenden relevante Unterschiede zwischen den Geschlechtern festzustellen. So profitierten Jungen insgesamt offenbar mehr von einer hohen Polyphenolaufnahme als Mädchen.

Obst und Gemüse wichtig für die Gesundheit

„Obwohl es sich um eine Querschnittsstudie handelt und wir die Kausalität dieser Beziehung nicht erkennen können, zeigen die wissenschaftliche Literatur und die früheren Studien unserer Forschungsgruppe, dass Polyphenole eine schützende Wirkung auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Erwachsenen haben”, ergänzt Professorin Lamuela.

Insgesamt sind die Studienergebnisse ein weiterer Beleg dafür, wie wichtig die Aufnahmen von ausreichend Obst und Gemüse für die Gesundheit ist. So sollten die pflanzlichen Lebensmittel auch in der Ernährung von Heranwachsenden einen entsprechend hohen Anteil einnehmen. (fp)