Gesundheitliche Vorteile durch Pfefferkonsum
Pfeffer verleiht nicht nur faden Gerichten Pep, sondern bietet auch zahlreiche Gesundheitsvorteile. Welche das sind und wie Sie sich diese am besten zunutze machen, erläutert die Ernährungsberaterin Gillian Culbertson von der Cleveland Clinic (USA).
Salz und Pfeffer gehören zu den meistgenutzten Gewürzen, doch während mit Salz auch einige Gesundheitsrisiken verbunden sind, ist die Verwendung von schwarzem Pfeffer nicht annähernd so gefährlich, berichtet Culbertson. Im Übermaß könne allerdings auch Pfeffer unangenehme Folgen haben. Die Expertin erklärt, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ihn auf Ihren Teller streuen.
Gesundheitsvorteile durch die Inhaltsstoffe
Zwar liegen bislang nur wenige Studien zu der gesundheitlichen Wirkung von schwarzem Pfeffer (Piper nigrum), vor, aber die durchgeführten Forschungsarbeiten deuten auf eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen hin, die sich aus dem Verzehr ergeben können, berichtet Culbertson. Insbesondere das enthaltene Piperin wird von der Expertin mit verschiedenen positiven Gesundheitseffekten in Zusammenhang gebracht.
Piperin im Pfeffer
Das Alkaloid Piperin bildet laut der Expertin eine der wichtigsten Verbindungen in schwarzem Pfeffer, wenn es um die gesundheitlichen Vorteile einschließlich der antioxidativen Eigenschaften geht. Eine Studie aus dem Jahr 2013 habe beispielsweise gezeigt, dass Piperin bei Ratten antioxidative Eigenschaften entfaltet, auch wenn bisher keine Beweise bei menschlichen Patienten vorliegen, so Culbertson.
Zudem werde „Piperin auch mit einer möglichen entzündungshemmenden Wirkung in Verbindung gebracht“ und mindestens eine Studie habe gezeigt, „dass schwarzer Pfeffer in Kombination mit Kurkuma und Ingwer bei Patienten mit Kniearthrose die gleiche entzündungshemmende Wirkung hat wie verschreibungspflichtige Medikamente.“
Des Weiteren fördere „die Piperin-Verbindung auch die Aufnahme von Nährstoffen wie Eisen und Beta-Carotin fördert“, erläutert Culbertson unter Berufung auf eine Studie aus dem Jahr 2020. „Besonders wirkungsvoll ist es in Kombination mit Kurkuma, weil es dem Körper hilft, die Curcuminverbindung des Gewürzes aufzunehmen, die ebenfalls antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften hat“, so die Expertin.
Einsatz als Heilmittel?
Darüber hinaus werden für schwarzen Pfeffer und insbesondere für das in ihm enthaltene Piperin noch weitere Vorteile genannt, für die bislang laut Culbertson jedoch belastbare wissenschaftliche Belege fehlen. In der Vergangenheit sei schwarzer Pfeffer zudem häufig als Heilmittel beziehungsweise eine Art Medizin verwendet worden.
„Er wurde zur Linderung von Schmerzen, bei Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt“, berichtet die Ernährungsberaterin. Auch hier fehlen bislang jedoch entsprechende Studien zum Beleg der Wirkung.
Kann schwarzer Pfeffer der Gesundheit schaden?
Schwarzer Pfeffer hat bei übermäßigem Verzehr zwar nicht die gleichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit wie Salz, doch kann er zu Unwohlsein führen. Den meisten Menschen verdrehe zu viel schwarzer Pfeffer den Magen. „Wenn man es übertreibt, kann das zu Sodbrennen oder Verdauungsstörungen führen“, so Culbertson.
Wie viel Pfeffer ist angebracht?
Welche Pfeffermenge man verzehren sollte, um die gesundheitlichen Vorteile ohne drohende Beschwerden zu erreichen, hängt auch von der individuellen Verträglichkeit ab. Um beispielsweise die Aufnahme von Mineralien zu fördern, braucht man laut der Expertin allerdings ohnehin nur ein wenig Pfeffer (bis zu einem Achtel Teelöffel). Andere Gesundheitsvorteile lassen sich hingegen nur mit sehr hohen Mengen erreichen.
„In einigen Studien, die sich mit den Vorteilen des schwarzen Pfeffers befassen, wurden ein bis zwei Esslöffel verwendet, aber das ist wahrscheinlich zu viel für die meisten Menschen“, so die Expertin. Denn schwarzer Pfeffer kann nicht nur zu Magenverstimmungen führen, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf den Geschmack des Essens, so dass bei einer Menge von einem Esslöffel das gesamte Gericht nur noch nach Pfeffer schmecken würde.
Eine moderate Menge Pfeffer bleibt jedoch bei vielen Speisen eine Bereicherung. Zudem kann Pfeffer auch ein gewisser Ersatz für Salz sein und helfen, den Salzkonsum zu reduzieren. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- R. S. Vijayakumar, D. Surya & N. Nalini: Antioxidant efficacy of black pepper (Piper nigrum L.) and piperine in rats with high fat diet induced oxidative stress; in: Redox Report (veröffentlicht 19.07.2013), tandfonline.com
- Diego Fernández-Lázaro, Juan Mielgo-Ayuso, Alfredo Córdova Martínez, Jesús Seco-Calvo: Iron and Physical Activity: Bioavailability Enhancers, Properties of Black Pepper (Bioperine®) and Potential Applications; in: Nutrients (veröffentlicht 24.06.2020), mdpi.com
- Motahar Heidari-Beni, Amir R. Moravejolahkami, Pegah Gorgian, Gholamreza Askari, Mohammad J. Tarrahi, Nimah Bahreini-Esfahani: Herbal formulation “turmeric extract, black pepper, and ginger” versus Naproxen for chronic knee osteoarthritis: A randomized, double-blind, controlled clinical trial; in: Phytotherapy Research (veröffentlicht 16.03.2020), onlinelibrary.wiley.com
- Cleveland Clinic: What Are the Health Benefits of Black Pepper? (veröffentlicht 04.08.2021), clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
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