Ernährung: So trotz steigenden Preisen weiterhin gesund essen
Eine gesunde Ernährung trägt dazu bei, das Risiko für zahlreiche Erkrankungen zu reduzieren und fit zu bleiben. Doch bei den derzeit stark ansteigenden Lebensmittelpreisen ist es gar nicht so einfach, sich ausgewogen zu ernähren. Fachleute haben einige Tipps zusammengefasst, die dabei helfen können, trotz teurer Produkte weiterhin gesundes Essen auf den Tisch zu bringen.
Die steigenden Kosten bei Rohstoffen, Energie und Logistik sorgen derzeit für enorme Preiserhöhungen auch in der Lebensmittelindustrie. Die hohen Kosten für das tägliche Leben stellen viele Menschen vor Herausforderungen beim Haushalten. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) gibt in einer aktuellen Mitteilung Tipps, wie eine gesunde Ernährung trotz teurer Lebensmittel klappt.
Gesunde Ernährung beugt Erkrankungen vor
Ein gesunder Lebensstil kann das allgemeine Wohlbefinden fördern und der Entstehung zahlreicher Krankheiten vorbeugen. Neben unter anderem ausreichender Bewegung spielt dabei die Ernährung eine wesentliche Rolle.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät in ihren 10 Regeln für eine gesunde Ernährung unter anderem, mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag zu essen, bei Getreideprodukten die Vollkornvariante zu wählen, gesundheitsfördernde Fette zu nutzen und die Lebensmittelvielfalt zu genießen.
Aber bei den hohen Preisen ist dies für viele Menschen gar nicht so einfach. Großes Potenzial zum Sparen bietet laut der VZSH weniger Lebensmittelentsorgung. Wer Einkäufe und Verbrauch gut plant, kann die Verluste auf ein Minimum reduzieren, Geld sparen und wertvolle Lebensmittel optimal verwenden. Die Fachleute haben noch mehr Tipps.
Sparsame Verwendung von Fett und Öl
Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein weist darauf hin, dass sich der Verbrauch von Fett und Öl mit kleinen Umstellungen beim Zubereiten von Lebensmitteln senken lässt:
- Verwenden Sie beschichtete Pfannen und geben Sie weniger Öl hin.
- Probieren Sie fettarme Zubereitungsarten wie Dünsten oder Garen und frittieren oder panieren Sie weniger.
- Streichen Sie Butter oder Margarine dünner auf das Brot.
- Vergleichen Sie beim Einkauf und legen Sie nicht zu große Vorräte an.
Speiseplan umgestalten
In Zeiten wie diesen bietet es sich an, manche Lebensmittel zu ersetzen und Neues auszuprobieren:
- Hirse oder Graupen sind ein wertvoller Ersatz für Reis und sie sind aus der Region erhältlich.
- Je nach Preislage können beispielsweise Möhren, Steckrüben und rote Bete gegeneinander ausgetauscht werden.
- Südfrüchte in Rezepten können durch heimische Obstsorten der Saison ersetzt werden.
- Ratsam ist, Leitungswasser anstelle von gekauftem Mineralwasser zu trinken.
Wertvolle Eiweißquellen
Da Eiweiße kaum gespeichert werden können, ist eine ständige Zufuhr über die Nahrung für den Aufbau und die Neubildung von Körpersubstanz notwendig, heißt es auf dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“.
Proteine sind Baustoffe für Zellen und verschiedene Gewebe (beispielsweise Haut, Muskeln, Organe und Bindegewebe). Außerdem braucht sie der Körper für die Hormonbildung, das Immunsystem sowie als Transportstoff.
Sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel liefern Eiweiße und bieten Abwechslung. Die VZSH rät:
- Fertigprodukte vergleichen und auf den Anteil von Fleisch-, Fisch- sowie pflanzlichen Eiweißquellen achten: Ist das Produkt den Preis wirklich wert?
- Rezepte verändern und günstiger gestalten, beispielsweise weniger Fleisch und mehr saisonales Gemüse verarbeiten.
- Proteinquellen und Fleischsorten nach Preislage und Vorliebe variieren.
- Kostengünstige und eiweißreiche Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Erbsen, Linsen und Bohnen verwenden.
Lebensmittelverschwendung möglichst vermeiden
Wer bereits beim Einkauf auf die passende Menge achtet, vermeidet Lebensmittelverschwendung. Die Tipps der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein:
- Stellen Sie einen Essensplan für die kommende Woche auf.
- Schreiben Sie eine Einkaufsliste und bedenken Sie Alternativen.
- Notieren Sie Sonderangebote aus Prospekten.
- Kaufen Sie Lebensmittel mit bald erreichtem Mindesthaltbarkeitsdatum und bauen Sie diese in die Essensplanung ein, etwa durch Austausch von Zutaten in Rezepten. Supermärkte bieten solche Produkte häufig zum vergünstigten Preis an.
„In Deutschland landen pro Person jährlich etwa 82 Kilogramm Lebensmittel im Abfall, der Warenwert liegt bei rund 234 Euro. Angesichts der Inflationsentwicklung wird der Betrag weiter steigen. Da besteht noch viel Potenzial zum Sparen“, erläutert Selvihan Benda, Referatsleiterin Lebensmittel und Ernährung bei der VZSH. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, (Abruf: 04.04.2022), Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Gesundheit.gv.at: Eiweiß, (Abruf: 04.04.2022), Gesundheit.gv.at
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.