Grillen ohne Fleisch: Vegane und vegetarische Alternativen
Fleischlos grillen? Nicht nur Menschen, die sich rein vegan oder vegetarisch ernähren, greifen immer öfter auf Fleischalternativen zurück. Das bringt auch gesundheitliche Vorteile mit sich. Zudem werden Umwelt und Klima geschont.
Wer sich vegetarisch und dabei ausgewogen ernährt, also beispielsweise auf Fleisch und Fisch verzichtet, erfüllt die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), erklärt die Verbraucherzentrale auf ihrer Webseite. Dies gilt auch in der Grillsaison. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) hat in einer aktuellen Mitteilung einige Empfehlungen zu veganen und vegetarischen Grillalternativen.
Zutatenliste und Nährwertangaben beachten
Immer mehr Menschen verzichten ganz oder teilweise auf tierische Lebensmittel. Dem BMEL-Ernährungsreport 2021 zufolge hat sich der Anteil der Befragten, die sich vegetarisch ernähren, in Deutschland von fünf (2020) auf derzeit zehn Prozent verdoppelt. Der Anteil an Veganerinnen und Veganern stieg ebenfalls von einem auf zwei Prozent.
Die zunehmend veränderte Ernährungsweise spiegelt sich laut den Fachleuten auch in der Herstellung von Fleischersatzprodukten wider. Egal ob Burger aus Erbsenproteinen, Würstchen aus Soja oder Quorn, Schnitzel aus Lupinen oder Hacksteak aus Seitan: die Auswahl ist inzwischen riesig.
Der große Nachteil bei vielen Fleischersatzprodukten ist, dass sie häufig stark verarbeitet sind, viel Zucker und Salz sowie Zusatzstoffe enthalten, um dem Geschmack und dem Aussehen von Fleisch möglichst nahe zu kommen.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten deswegen darauf achten, dass die Zutatenliste möglichst kurz ist. Je mehr Zutaten beim Ersatzprodukt aufgeführt sind, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich viele Zusatzstoffe und Aromen darin befinden.
Produkte aus ökologischer Erzeugung sind oft mit weniger Zusatzstoffen hergestellt und denen aus konventioneller Produktion vorzuziehen.
Ein weiterer Nachteil: Soja und Weizen zählen zu den Haupt-Allergenen, doch auch nach dem Konsum von Lupinen sind allergische Reaktionen möglich.
Krankheitsrisiko durch pflanzliche Ernährung senken
Die DGE empfiehlt für eine vollwertige Ernährung die Bevorzugung von pflanzlichen Lebensmitteln, die mit kleinen Portionen von tierischen Lebensmitteln, die hauptsächlich fettarm sind, ergänzt werden.
Es ist aus gesundheitlichen Aspekten ratsam, den Verzehr von zu viel rotem und verarbeitetem Fleisch möglichst zu vermeiden. Hoher Konsum von solchem Fleisch und Wurst wird von vielen Fachleuten mit einem erhöhten Risiko für Krebs in Verbindung gebracht.
Beim Vergleich von Fleisch und Fleischersatzprodukten fällt auch positiv auf, dass diese teilweise weniger Gesamtfett und gesättigte Fettsäuren enthalten, die wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern.
Fleischersatzprodukte, die aus pflanzlichen Zutaten bestehen und wenig verarbeitet sind, bieten also einige gesundheitliche Vorzüge gegenüber Fleischerzeugnissen.
Selbst zubereiten
Wer möglichst gesundheitsbewusst und klimafreundlich essen möchte, greift am besten zu naturbelassenen Produkten wie Natur-Tofu, Haferflocken, Grünkern oder Hülsenfrüchten wie Bohnen und Linsen und bereitet sich zum Beispiel Bratlinge selbst zu.
Gemüse, Käse und Tofu schmecken mit frischen Kräutern und würzigen Marinaden mindestens genauso gut wie die fertigen, gekauften Produkte und enthalten außerdem keine Zusatzstoffe.
Ob Klassiker wie Gemüsespieße, Feta mit Tomaten oder gewürfelter Tofu mit Frühlingszwiebeln und Physalis, die Zubereitungsmöglichkeiten sind vielfältig und der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Um den hohen Temperaturen des Grills standzuhalten, sollte ein raffiniertes Öl verwendet werden.
Vorteile für Umwelt und Klima
Neben dem Gesundheitsaspekt sind auch bedeutende Vorteile für Umwelt und Klima nicht außer Acht zu lassen.
Während sich fast 70 Prozent der Treibhausgasemissionen unserer Ernährung auf tierische Lebensmittel zurückführen lassen, sind es bei pflanzlichen Produkten lediglich etwa 30 Prozent.
Und auch das Leid der Schlachttiere ist ein weiteres Argument, das für die pflanzlichen Alternativen spricht. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- VerbraucherService Bayern: Vegane und vegetarische Grillalternativen, (Abruf: 21.07.2021), VerbraucherService Bayern
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: BMEL-Ernährungsreport 2021, (Abruf: 21.07.2021), Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Verbraucherzentrale: Vegetarisch oder vegan essen: Fleisch, nein danke, (Abruf: 21.07.2021), Verbraucherzentrale
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.