Warum ist Kokosnusswasser gesund?
Kokosnusswasser (oder kurz Kokoswasser) löscht nicht nur den Durst, es ist auch voll von natürlichen Vitaminen und Mineralien. Die Ernährungsberaterin Maxine Smith von der Cleveland Clinic erläutert, was Kokosnusswasser so gesund macht und ob es für alle Menschen für den täglichen Konsum geeignet ist.
Was genau ist Kokosnusswasser?
Kokosnusswasser, die klare Flüssigkeit im Inneren der Kokosnuss, unterscheidet sich von Kokosnussmilch, welche Kokosnusswasser mit Kokosnussraspeln kombiniert. Kokosnusswasser hat einen leicht süßen, nussigen Geschmack und enthält wenig Zucker und Kalorien. Das Kokoswasser liegt im Trend und wird beispielsweise häufig in Smoothies und Salatdressings verwendet.
Kokosnusswasser enthält wichtige Elektrolyte wie Kalium, Natrium und Magnesium, welche dazu beitragen, verlorene Nährstoffe wieder aufzufüllen. Studien hätten außerdem gezeigt, dass Kokoswasser, wenn es direkt auf die Haut aufgetragen wird, bei der Bekämpfung von Akne helfen kann, auch wenn dies nicht schlüssig sei, berichtet die Expertin.
Welche Vorteile hat das Trinken von Kokosnusswasser?
Das Trinken von Kokoswasser kann Teil einer gesunden Ernährung sein, da es hilft hydratisiert zu bleiben. Außerdem ist es kalorienarm und enthält weder Fett noch Cholesterin.
Kokosnusswasser besonders gut nach Sport?
Sportgetränke können viel Zucker enthalten und mit Aromastoffen versetzt sein. In Kokosnusswasser sind dagegen kaum Kalorien und Kohlenhydrate. Kokoswasser enthält außerdem die Elektrolyte Kalium, Natrium und Magnesium. „Aufgrund der Elektrolyte deuten einige Studien darauf hin, dass es bei der Flüssigkeitszufuhr speziell bei sportlicher Betätigung helfen kann”, berichtet Smith hierzu.
In diesen Studien wurde allerdings Kokosnusswasser verwendet, welches mit Natrium angereichert war. Dies mache es für viele Menschen zu keiner guten Wahl. „Bei langen Trainingseinheiten kann es hilfreich sein. Allerdings variieren die Elektrolyte in Kokosnusswasser. Ein Sportgetränk ist in solchen Situationen zuverlässiger“, so die Ernährungsberaterin in einer Pressemitteilung.
Verbesserte Kaliumaufnahme dank Kokosnusswasser
Die meisten Menschen nehmen laut Smith nicht genug Kalium über die Nahrung auf und Kokoswasser biete hier eine gute Quelle. Dieser Mineralstoff helfe, dem Körper dabei überflüssiges Natrium über den Urin auszuscheiden.
Blutdruck reduzieren durch Kokosnusswasser
Zusätzlich könne Kokosnusswasser Menschen auch dazu beitragen, den Blutdruck zu reduzieren. Vorläufige Untersuchungen würden darauf hindeuten, dass Kokosnusswasser den Blutdruck bei Menschen mit hohem Blutdruck senken kann. Sollten jedoch Blutdruckmedikamente eingenommen werden, ist es laut Smith sinnvoll Kokosnusswasser zu meiden, da dieses den Blutdruck stark senken könne.
Optimalerweise solle man sich vor dem Konsum einmal ärztlich beraten lassen. Außerdem sei es empfehlenswert zwei Wochen vor einer Operation kein Kokosnusswasser mehr zu konsumieren, da es aufgrund seines hohen Kaliumgehalts den Blutdruck beeinflussen könne.
Kokosnusswasser Alternative zu Fruchtsäften
Fruchtsäfte können einen hohen Anteil an Zucker, Kalorien und Kohlenhydraten enthalten. Kokosnusswasser hingegen sei kalorienärmer und damit eine gute Auswahl für alle Menschen, welche süße Getränke bevorzugen. „Es hat etwa 40 bis 60 Kalorien in 8 Unzen – etwa die Hälfte der Kalorien von Orangensaft”, so die Expertin.
Kokosnusswasser bestehe zu 94 Prozent aus Wasser und ist fett- und cholesterinfrei. „Wenn Sie es in der Freizeit trinken möchten, sollten Sie es ungesüßt und ohne Natriumzusatz kaufen”, rät Smith. Zusätzlich sollte auf das Verfallsdatum geachtet werden, denn je älter Kokoswasser wird, desto mehr verliere es seine Nährstoffe. Außerdem könne es dadurch einen merkwürdigen Geschmack bekommen.
Kokosnusswasser gegen Nierensteine
Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter Nierensteinen. Der Schlüssel zur Vorbeugung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Smith erklärt hierzu, dass das Trinken von Kokosnusswasser als Teil einer ausgewogenen Ernährung Erleichterung verschaffen und die Durchspülung des Systems unterstützen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2018 habe bereits gezeigt, dass Kokosnusswasser die Ausscheidung von Kalium, Chlorid und Citrat im Urin erhöhe.
Akne mit Kokosnusswasser bekämpfen?
Kokoswasser könne aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften auch bei der Bekämpfung von Akne helfen, so eine vorläufige Studie aus dem Jahr 2017. Zusätzlich könne der Konsum von Kokosnusswasser das antioxidative System unterstützen, indem es die Auswirkungen freier Radikale neutralisierte, fügt die Expertin der Cleveland Clinic hinzu.
Was beim Konsum und Kauf von Kokosnusswasser zu beachten ist:
- Auf dem Etikett sollte nachgeschaut werden, dass es sich um 100 Prozent Kokosnusswasser handelt und kein Zuckerzusatz oder Konservierungsstoffe enthalten sind.
- Kokosnusswasser sollte nach dem Sport konsumiert werden, um den Wasserhaushalt zu verbessern, Kokusnusswasser kann zu jeder Tageszeit, auf nüchternen Magen oder zu einer Mahlzeit getrunken werden.
- Kokusnusswasser kann mit anderen Getränken gemischt werden.
- Wenn eine chronische Nierenerkrankung vorliegt oder ACE-Hemmer eingenommen werden, ist beim Konsum Vorsicht geboten.
- Es sollte zur Sicherheit kein Kokosnusswasser zu sich genommen werden, wenn eine Schwangerschaft vorliegt, auch wenn es bisher noch nicht genügend Untersuchungen darüber gibt, wie sich Kokosnusswasser auf schwangere Personen auswirkt.
(as)
Lesen Sie auch:
- Kokosblütenzucker: Wirklich das gesündere Süßungsmittel?
- Kokosöl wird in der Leber anders verarbeitet als sonstige Speiseöle
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: The Health Benefits of Coconut Water (veröffentlicht 10.09.2021), Cleveland Clinic
- J. N. Rukmini, Sunkari Manasa, Chenna Rohini, Lavanya Putchla Sireesha, Sachan Ritu, G. K. Umashankar: Antibacterial Efficacy of Tender Coconut Water (Cocos nucifera L) on Streptococcus mutans: An In-Vitro Study; in: Journal of International Society of Preventive and Community Dentistry (veröffentlicht 29.03.2017), JISPCD
- Douglas S. Kalman, Samantha Feldman, Diane R. Krieger, Richard J. Bloomer: Comparison of coconut water and a carbohydrate-electrolyte sport drink on measures of hydration and physical performance in exercise-trained men; in: Journal of the International Society of Sports Nutrition (18.01.2021), Journal of the International Society of Sports Nutrition
- Roshan M. Patel, Pengbo Jiang, John Asplin, Ignacio Granja, Taylor Capretz, et al.: Coconut Water: An Unexpected Source of Urinary Citrate; in: BioMed Research International (veröffentlicht November 2018), BioMed Research International
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.