Vor- und Nachteile von Sojaöl
Bei der Verwendung von Speiseölen in der Küche gibt es viele Alternativen, eine davon ist Sojaöl. Aber wie gesund ist dieses auf der ganzen Welt sehr häufig verwendete Öl wirklich?
Sojabohnen werden bereits seit mehr als 5.000 Jahren in China und Südostasien als Nahrungsmittel verwendet und Sojaöl ist eines der meist genutzten Speiseöle weltweit. Viele epidemiologische Studien haben sich mit den gesundheitlichen Effekten von Sojaöl befasst und nicht alle kamen zu einem positiven Ergebnisse.
Sojabohnen schützen vor vielen Krankheiten
Es ist bekannt, dass bestimmte Bestandteile von Sojabohnen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit und chronischen Erkrankungen wie Krebs und Osteoporose schützen können.
Sojabohnen enthalten viel Eiweiß (38 Prozent) und weisen einen Ölgehalt von 18 Prozent auf. Zusätzlich enthalten sie physiologisch vorteilhafte sekundäre Pflanzenstoffe, berichten Fachleute von der University of Rhode Island (USA) und vom Biosciences ITC R & D Center (Indien) in einer Studie.
Viele gesundheitliche Vorteile von Sojabohnen sind auf die enthaltenen sekundären Stoffwechselprodukte zurückzuführen, wie beispielsweise Isoflavone, Phytosterole, Lecithine und Saponine. All die gesunden Inhaltsstoffe von Sojabohnen wirken insbesondere gegen Stoffwechselstörungen und chronische Krankheiten.
LDL-Cholesterin senken mit Sojaöl
Bei all diesen Inhaltsstoffen ist es eigentlich keine Überraschung, dass sich Sojaöl ebenfalls sehr vorteilhaft auf einige Aspekte der Gesundheit auswirkt. So kann Sojaöl beispielsweise den Cholesterinspiegel von Lipoproteinen niedriger Dichte (LDL) reduzieren, wenn man gesättigte Fette in der Ernährung durch Sojaöl ersetzt.
Sojaöl schützt vor koronarer Herzerkrankung
In einer anderen Forschungsarbeit wurden mehrere Anhaltspunkte dafür identifiziert, dass sich Sojaöl positiv auf die allgemeinen Gesundheit auswirkt und das Risiko einer koronaren Herzkrankheit reduziert.
Außerdem stellten die Forschenden in dieser Untersuchung fest, dass Sojabohnenöl keinen Einfluss auf entzündliche Biomarker hat und auch nicht den oxidativen Stress erhöht.
Negative Gesundheitseffekte von Sojaöl
Sojaöl scheint sich aber nicht ausschließlich vorteilhaft auf die Gesundheit auszuwirken. Es gab auch Untersuchungen, in denen negative Folgen des Konsums von Sojaöl identifiziert wurden.
So wurde in einer Forschungsarbeit, die in dem englischsprachigen Fachblatt „Endocrinology“ publiziert wurde, an Mäusen festgestellt, dass Sojaöl genetische Veränderungen im Gehirn auslöst und somit neurologische Erkrankungen wie Autismus, Alzheimer, Angststörungen und Depressionen begünstigen könnte.
Zuvor hatte das gleiche Team bereits im Jahr 2015 herausgefunden, dass die Verwendung von Sojaöl zur Entstehung von Adipositas, Insulinresistenz, Fettleber und Diabetes beiträgt.
Sowohl negative als auch vorteilhafte Auswirkungen
Somit lässt sich festhalten, dass Sojaöl viele vorteilhafte Auswirkungen haben kann, wie beispielsweise einen besseren Schutz vor der koronaren Herzerkrankungen und die Senkung des ungesunden LDL-Cholesterins.
Andererseits scheint das Öl aber auch gesundheitliche Risiken zu bergen. So könnte Sojaöl Alzheimer und Diabetes fördern und Adipositas und Depression begünstigen.
Daher gibt es als Speiseöl wohl gesündere Alternativen wie beispielsweise Olivenöl. Aber selbst bei den gesündesten Speiseölen muss die richtige Verwendung beachtet werden, was natürlich auch für Sojaöl gilt. Hierbei spielt der sogenannte Rauchpunkt eine wichtige Rolle.
Sojaöl weist einen mittleren Rauchpunk auf, wodurch es zum backen und braten auf niedriger Hitze verwendet werden kann. Wird der Rauchpunkt überschritten, entstehen schädliche Dämpfe, Giftstoffe und freie Radikale, was es unbedingt zu vermeiden gilt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ajay K. Dixit, J. I. X. Antony, Navin K. Sharma, Rakesh K. Tiwari: Soybean constituents and their functional benefits; in: Opportunity, Challenge and Scope of Natural Products in Medicinal Chemistry (veröffentlicht 2011), Opportunity, Challenge and Scope of Natural Products in Medicinal Chemistry
- Poonamjot Deol, Elena Kozlova, Matthew Valdez, Catherine Ho, Ei-Wen Yang, et al.: Dysregulation of Hypothalamic Gene Expression and the Oxytocinergic System by Soybean Oil Diets in Male Mice; in: Endocrinology (veröffentlicht 08.01.2020), Endocrinology
- Marc Messina, Gregory Shearer, Kristina Peterson: Soybean oil lowers circulating cholesterol levels and coronary heart disease risk, and has no effect on markers of inflammation and oxidation; in: Nutrition (veröffentlicht September 2012), Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.