Arterienverkalkungen mit Omega-3 mindern
Arteriosklerose, also Arterienverkalkung, ist eine der häufigsten Ursachen für Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Krankheit entsteht, wenn sich Plaques in den Blutgefäßen ablagern, wodurch der Blutkreislauf gehemmt wird. Dies geschieht vor allem bei hohen Blutfettwerten sowie bei Entzündungen in den Blutgefäßen. Ein schwedisches Forschungsteam zeigte nun, dass Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle bei der Verringerung von Atherosklerose spielen und Entzündungen in den Blutgefäßen mindern können.
Forschende des Karolinska Institutet in Schweden wiesen nach, wie Omega-3-Fettsäuren Arteriosklerose reduzieren. Laut der Arbeitsgruppe entstehen bei Arterienverkalkung chronische Entzündungen, die durch körpereigene Signale, sogenannte Resolvine, gestoppt werden. Diese setzen auch die Gewebereparatur und somit den Heilungsprozess in Gang. Gebildet werden die Resolvine aus Omega-3-Fettsäuren. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem „Journal of Clinical Investigation“ vorgestellt.
Nachgewiesen: Omega-3 reduziert Arteriosklerose
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Die Vorbeugung gegen Herzinfarkt und Schlaganfall kann die Lebenserwartung erhöhen und das Gesundheitssystem entlasten. Das schwedische Forschungsteam schlägt vor, dass Omega-3-Fettsäuren in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen könnten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler belegten auf molekularer Ebene, warum Omega-3-Fettsäuren Arterienverkalkungen reduzieren kann.
Heilungsprozess ist bei Arteriosklerose gehemmt
Der Rezeptor GPR32, der durch Substanzen aus Omega-3-Fettsäuren aktiviert wird, spielt bei der Verhinderung von Entzündungen in den Blutgefäßen sowie bei der Verringerung von Atherosklerose offenbar eine zentrale Rolle. „Wir haben herausgefunden, dass dieser Rezeptor bei Atherosklerose dysreguliert ist, was auf eine Störung der natürlichen Heilungsprozesse des Körpers hindeutet“, erklärt Studienerstautorin Hildur Arnardottir vom Karolinska Institutet.
Nach Angaben der Arbeitsgruppe bildet der Körper aus Omega-3-Fettsäuren Signale, die als Resolvine bezeichnet werden. Diese binden an den GPR32-Rezeptor und aktivieren ihn durch die Bindung. Durch die Aktivierung werden Prozesse in den Gang gesetzt, die den Entzündungen in den Blutgefäßen entgegenwirken und das Gewebe zur Heilung anregen.
Omega-3 zur Behandlung von Arteriosklerose
„Diese Entdeckung kann den Weg für völlig neue Strategien zur Behandlung und Vorbeugung von Arteriosklerose ebnen, indem die Entzündung in den Blutgefäßen gestoppt und gleichzeitig die körpereigenen Heilungsprozesse, zum Beispiel mit Hilfe von Omega-3-Fettsäuren, in Gang gesetzt werden“, resümiert Arnardottir.
„Wir werden nun die Mechanismen untersuchen, die hinter der fehlgeschlagenen Entzündungsbekämpfung in den Blutgefäßen stehen, und wie Omega-3-vermittelte Stoppsignale zur Behandlung von Atherosklerose eingesetzt werden können“, ergänzt der leitende Kardiologe Magnus Bäck aus dem Forschungsteam. (vb)
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Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Karolinska Institutet: New discovery on how omega-3 fatty acids can reduce atherosclerosis (veröffentlicht: 15.12.2021), news.ki.se
- Hildur Arnardottir, Silke Thul, Sven-Christian Pawelzik, et al.: The resolvin D1 receptor GPR32 transduces inflammation resolution and atheroprotection; in: Journal of Clinical Investigation, 2021, jci.org
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