Grapefruits vertragen sich nicht mit vielen Medikamenten
Grapefruits, Orangen und andere Zitrusfrüchte sind nicht nur gesund, sondern auch sehr beliebt. Was viele allerdings nicht wissen: Zitrusfrüchte, insbesondere Grapefruits, können mit verschiedenen Arten von verschreibungspflichtigen Medikamenten interferieren und diese stören, was gefährliche Folgen haben kann. Eine renommierte Ernährungsexpertin klärt auf.
Katherine Zeratsky ist registrierte Ernährungsberaterin in der bekannten Mayo Clinic. Sie erklärt, worauf geachtet werden sollte, wenn man Zitrusfrüchte konsumiert und Medikamente einnimmt. Denn Grapefruits und manche anderen Zitrusfrüchte wie Sevilla-Orangen können potenziell gefährliche Gesundheitsprobleme verursachen, wenn gleichzeitig Medikamente eingenommen werden.
Wie kommt es zu den Wechselwirkungen?
Gesundheitliche Probleme können entstehen, wenn die Substanzen aus den Zitrusfrüchten bestimmte Enzyme stören, die dafür sorgen, dass ein Medikament im Körper abgebaut wird. Dies kann zur Folge haben, dass eingenommene Medikament entweder zu kurz oder zu lange im Körper bleiben. So kann das Medikament entweder nicht die gewünschte Wirkung entfalten oder sich auf ein gefährliches Niveau hochschaukeln.
„Nehmen Sie diese Wechselwirkungen nicht auf die leichte Schulter“, betont Zeratsky. Einige können potenziell gefährliche Gesundheitsprobleme verursachen. Wenn verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen werden, sollte der Arzt oder Apotheker zu den Wechselwirkungen mit Grapefruits oder anderen Zitrusprodukten befragt werden.
Zeitlich versetzte Einnahme hilft nicht
Im Zweifelsfall sollten Grapefruits und Grapefruit-Produkte aus dem Ernährungsplan gestrichen werden. Denn auch wenn die Grapefruits zu einer anderen Tageszeit wie die Medikamente eingenommen werden, ist man laut der Ernährungsberaterin nicht vor den potenziellen Wechselwirkungen geschützt.
Bei welchen Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen kommen?
Nach Angaben von Zeratsky ist die Liste der Medikamente, die mit Zitrusfrüchten interferieren, lang. Darunter befinden sich Arzneien, die
- Infektion bekämpfen,
- Cholesterin reduzieren,
- Bluthochdruck behandeln,
- bei Herzprobleme verschrieben werden,
- Organabstoßungen verhindern,
- Angstzustände lindern,
- die Reisekrankheit minimieren,
- erektile Dysfunktion behandeln,
- Hormone ersetzen,
- Husten reduzieren,
- Schmerzen kontrollieren.
Todesfall durch Wechselwirkung mit Grapefruitsaft
Die Deutsche Herzstiftung bestätigt die gefährliche Kombination aus Grapefruits und Medikamenten und berichtet sogar von einem Todesfall in diesem Zusammenhang. Ein 29-jähriger Mann, der täglich Grapefruitsaft getrunken habe, behandelte demnach seinen allergischen Schnupfen mit dem Medikament Terfenadin. Durch den Grapefruitsaft stieg die Konzentration des Wirkstoffs auf das 30fache an, wodurch sein Kreislauf kollabierte und er einige Stunden später verstarb. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Katherine Zeratsky, R.D., L.D., Mayo Clinic: Grapefruit: Beware of dangerous medication interactions (Abruf: 14.01.2020), mayoclinic.org
- Deutsche Herzstiftung: Medikamente: Wechselwirkungen mit Grapefruitsaft (Abruf: 14.01.2020), herzstiftung.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.