Diese Essgewohnheiten schmecken unseren Zähnen
17.02.2015
Ausgiebige und sorgfältige Putzeinheiten stehen zwar nach wie vor an erster Stelle für eine lang anhaltende Zahngesundheit. Jedoch können auch bestimmte Essgewohnheiten und Lebensmittel zu einem gesunden und strahlenden Lächeln verhelfen. „Dabei spielen neben den enthaltenen Nährstoffen auch Beschaffenheit und Konsistenz der Lebensmittel eine große Rolle“, weiß Dr. med. dent. MSc. MSc. Thomas Jung, Leiter der Dr. Jung Zahnklinik in Pfungstadt. Er erklärt, wie sich die Zahnpflege im Alltag durch einfache Tipps unterstützen lässt.
Zähne lieben Käse und knackige Kost
Nahrungsbestandteile oder im Speichel vorkommende Stoffe wie Eiweiße lagern sich täglich an unseren Zähnen ab und bilden so einen von Bakterien besiedelten Belag, der Karies und Parodontitis auslösen kann. Harte Lebensmittel, etwa Nüsse, Äpfel oder Karotten, helfen dabei, die hartnäckige Schicht zu lösen und die Bakterienbildung auch zwischen den morgendlichen und abendlichen Putzeinheiten einzudämmen. „Das erforderliche kräftige Kauen regt den Speichelfluss stark an und unterstützt so die Zähne, sich selbst zu reinigen“, erklärt Dr. Jung. Außerdem löst die Reibung beim Kauen einen Teil des Belages. Der Verzehr von Käse gleicht zudem den von den Bakterien ausgelösten Kalziumentzug aus. In ihm enthaltenes Fett legt sich wie ein Schutzmantel um die Zähne und versorgt sie gleichzeitig wieder mit dem enthaltenen Nährstoff.
Einmal spülen, bitte
Viel trinken ist gesund. Jedoch gilt auch für die Zähne: Auf die Art kommt es an. Wer nach jeder Mahlzeit ein paar Schlucke Mineralwasser trinkt, spült einen Großteil der Nahrungsreste im Mund weg und reduziert so die Bakterienbildung. Während grüner und schwarzer Tee mit ihren enthaltenen Gerbstoffen das Wachstum kariesverursachender Bakterien hemmen und sich damit als zahnfreundlich erweisen, wirken sich Fruchtsäfte oder Früchtetees hingegen häufig schädlich auf unseren Mundraum aus. Dr. Jung warnt: „Bei täglichem Verzehr greift die in ihnen enthaltene Säure auf Dauer den natürlichen Schutzmantel, unseren Zahnschmelz, an.“ Um Schäden zu vermeiden, hilft es, nach säurehaltigen Getränken oder Mahlzeiten den Mund mit lauwarmem Wasser zu spülen. Bürste und Zahncreme dürfen frühestens eine halbe Stunde später zum Einsatz kommen, um den irritierten Schmelz nicht zusätzlich zu reizen. Wer trotzdem einmal Lust auf Limonade oder Saft hat, sollte das Glas besser zügig austrinken statt über den Tag verteilt.
Schutzschild Speichel stärken
„Wer den entzündungsfördernden Bakterien im Mundraum kein leichtes Spiel bieten und keine Zahnfleischerkrankung – wie etwa die häufig auftretende Parodontitis – riskieren möchte, stärkt besser sein Immunsystem und die antioxidative Wirkung des Speichels“, so Dr. Jung. Hierfür benötigt der Organismus vor allem Zink und Vitamin C. Ersteres findet sich besonders in Fleisch, Milch und Käse wieder. Paprika, Zitrusfrüchte sowie Kohl enthalten wiederum das abwehrsystemstärkende Vitamin C. Aber auch Tomaten, Spinat und Ingwer schützen unsere Zähne vor Bakterienangriffen – sie wirken entzündungshemmend.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.