Erste Oktoberfest-„Bierleiche“ nach zwei Stunden
21.09.2014
Rund zwei Stunden nach dem „Wiesn-Start“ war auf dem Münchner Oktoberfest die erste „Bierleiche“ zu verzeichnen. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren, als Patienten teilweise schon vor dem Beginn des Festes wegen Alkoholvergiftung behandelt werden mussten, ist es diesmal immerhin früher Nachmittag geworden.
Alkoholopfer teilweise schon am Vormittag
„O´zapft is!“: Nur 125 Minuten nach dem Anstich des ersten Fasses auf dem 181. Münchner Oktoberfest mussten Helfer des Roten Kreuzes am Samstag um 14.05 Uhr das erste Alkoholopfer behandeln. Wie aus einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa hervorgeht, diagnostizierten die Ärzte bei einem jungen Mann eine Alkoholvergiftung und versorgten ihn im Überwachungsraum. In früheren Jahren hatte es die ersten „Bierleichen“ schon am Vormittag gegeben, noch vor Eröffnung des Festes und dem ersten offiziellen Beginn des Ausschanks. Auch wenn der Bierverkauf traditionell erst nach dem Anstich um 12.00 Uhr beginnt, gibt es immer auch Besucher, die „vorglühen“.
Über 600 Alkoholvergiftungen im letzten Jahr
Der ärztliche Leiter der Wiesn-Sanitätsstation, Frithjof Wagner, wiederholte seine Warnung vom Vorjahr: „Das Wiesnbier hat einen höheren Alkoholgehalt als das gängige Flaschenbier. Die Wirkung entfaltet sich vor allem, wenn man nichts im Magen hat, bei höheren Temperaturen und hastigem Genuss deutlich schneller als gewohnt.“ Im vergangenen Jahr behandelten die Ärzte vom Münchner Roten Kreuz während des Oktoberfestes 629 Patienten wegen Alkoholintoxikation. 2013 wurden insgesamt 7.324 Patienten auf der BRK-Sanitätsstation versorgt. Ihren ersten Fall am Samstag hatten sie bereits um 8.30 Uhr: Ein Mann klagte über starke Schmerzen im Bauchbereich und wurde in eine Klinik gebracht.
Kein Alkohol für Kinder und Jugendliche
Auf der Internetseite des BRK, Kreisverband München, Sanitätsstation Oktoberfest, ist im Bereich „Tipps“ zu lesen, dass „insbesondere jüngere Wiesn-Besucher, die in verstärktem Maße Alkohol genießen“, bedenken sollten, dass irgendwann die Müdigkeit kommt, die Nächte im „Altweibersommer“ bereits kühl sind und sich so manche nächtliche Zecher am nächsten Tag mit einer Unterkühlung in einer Klinik wiedergefunden haben. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Kinder absolut keinen Alkohol zu sich nehmen sollen, „denn betrunkene Kinder oder Jugendliche sind alles andere als originell“. Ob diese „Tipps“ aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit gegeben werden, wird nicht thematisiert. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.