Kompetenzzentrum für Ernährung gestartet
14.10.2011
In Bayern wurde das deutschlandweit erste Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) eröffnet. Wie der bayrische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, bei der Eröffnungsfeier des Kompetenzzentrums für Ernährung erklärte, soll mit dem auf zwei Standorte (Kulmbach und Freising-Weihenstephan) aufgeteilten KErn, die gesunde Ernährung im Freistaat unterstützt werden.
In dem Kompetenzzentrum werden künftig verschiedene Forschungseinrichtungen eng mit der Ernährungswirtschaft zusammenarbeiten, um einen systematischen Wissenstransfer auch in Richtung der Verbraucher zu ermöglichen. Der bayrischer Ernährungsminister Brunner betonte, dass in dem deutschlandweit einzigartigen Projekt Kompetenzen gebündelt und der „Informationsfluss zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verbrauchern“ verbessert werden soll, auch um „maßgeschneiderte Ernährungskonzepte für unterschiedlichste Zielgruppen zu entwickeln“. Denn die Anforderungen an die Ernährung seien bei Kleinkindern im Vergleich zu Erwachsenen grundlegend unterschiedlich.
Drei Themenschwerpunkte des Kompetenzzentrums für Ernährung
Das Kompetenzzentrum für Ernährung hat auch die Aufgabe, dass bereits vielfach vorhandene, ernährungsspezifische Wissen praxisgerecht für die Verbraucher zu bündeln. So soll „das Kompetenzzentrum einen Beitrag leisten, das Bewusstsein für gesunde Ernährung und Lebensführung zu stärken und die Wertschätzung für Lebensmittel zu verbessern“, erläuterte Brunner bei der Eröffnungsfeier. Fortan werde das Kompetenzzentrum als zentraler Ansprechpartner für Dienstleister und Verbraucher in allen Ernährungsfragen fungieren. Die neuartige Einrichtung ist untergliedert in die Bereiche „Ernährungswissenschaft“, „Ernährungsinformation / Wissenstransfer“ und „Ernährungswirtschaft / Produktion“. Dabei widmet sich der Schwerpunkt Ernährungswissenschaft der Analyse nationaler und internationaler „Ernährungs- und Lebensmittelforschung hinsichtlich relevanter Projekte und Ergebnisse.“Auch sollen in diesem Bereich vermehrt Fördergelder eingeworben und neue Forschungsprojekte gemeinsam mit Projektpartnern initialisiert werden. Hier sei auch eine enge Kooperation mit den Hochschulen sowie öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen geplant, erläuterte Ernährungsminister Brunner.
In dem Schwerpunkt „Ernährungsinformation / Wissenstransfer“ soll das Kompetenzzentrum für Ernährung die wissenschaftlichen Ergebnisse für Wirtschaft, Dienstleister und Verbraucher bündeln und Zielgruppen spezifische Bildungsangebote erarbeiten und anbieten. Auf Basis praxisorientierter Workshops, Konferenzen und Tagungen, soll das KErn „einen erfolgreichen Wissensdialog“ initiieren. Dabei planen die Verantwortlichen auch den Einsatz „dialogfähiger Software für spezifische Zielgruppen“ sowie Umsetzungskonzepten, „die den unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenssituationen“ (beispielsweise Junge Eltern/Familien, Senioren, Kita-Verpflegung) gerecht werden.
Der Schwerpunkt „Ernährungswirtschaft / Produktion“ zielt indes auf die Unterstützung von „Produzenten, Hersteller, Verarbeiter, Dienstleister, Gastronomie und Lebensmittelhandel“ beim Erkennen neuer Entwicklungen, „Rahmenbedingungen und Trends der Gesellschaft sowie Lebensverhältnissen der Konsumenten“. So werde den Anbietern die Berücksichtigung dieser Aspekte bei der Entwicklung von Angeboten erleichtert. Der Fokus des KErn liege dabei beim Auf- und Ausbau von Plattformen in den Bereichen „Innovationsmanagement“ und „Regionale Wertschöpfungsketten“, so die Ausführung der Initiatoren zu den Zielen des neuen Kompetenzzentrums. Auch die Etablierung bestehender „Regionaler Wertschöpfungsketten“ sei an dieser Stelle von wesentlicher Bedeutung. Darüber hinaus widme sich das KErn in dem Schwerpunktbereich „Ernährungswirtschaft / Produktion“ ebenfalls der Entwicklung zielgruppenspezifische Angebote in diesen Segmenten, um eine nachhaltige Kommunikationsstruktur zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und den Konsumenten zu initiieren.
Mit seinem Engagement richtet sich das Kompetenzzentrum für Ernährung nach eigenen Angaben an alle Verbundpartner der Ernährung, von staatliche Einrichtungen wie den Ämtern für Ernährung und Landwirtschaft über Einrichtungen der Ernährungsbildung und der Allgemeinbildung bis hin zu Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Darüber hinaus sollen auch Ärzte und Hebammen, Ernährungsberater, die Ernährungswirtschaft sowie „nicht zuletzt Fachjournalisten und Medien“ erreicht werden. Hierfür beschäftigt das KErn an den Standorten Kulmbach und Freising-Weihenstephan zunächst 18 Mitarbeiter, wobei bis 2015 die Anzahl der Beschäftigten auf 40 Personen steigen soll. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.