Im Restaurant oder in Gesellschaft von Freunden wird oft übermäßig gegessen
Viele Menschen versuchen ihr Gewicht zu reduzieren oder ein gesundes Körpergewicht zu halten. Macht es einen Unterschied, wenn wir in Gesellschaft speisen? Wie wirkt es sich aus, wenn wir zu Hause oder in einem Restaurant essen? Forscher fanden jetzt heraus, dass Mahlzeiten in einer sozialen Umgebung (wie etwa bei Freunden oder in einem Restaurant) das Risiko erhöhen, zu viel zu essen.
Die Wissenschaftler des Department of Health & Community Systems at the University of Pittsburgh in Pennsylvania stellten bei einer Untersuchung fest, dass ein Essen bei Bekannten oder in einem Restaurant dazu führt, dass wir häufig zu viel Nahrung zu uns nehmen. Die Mediziner präsentierten die Ergebnisse ihrer Studie bei der American Heart Association’s conference.
Experten überwachen die Essgewohnheiten von 150 Probanden
Wenn es Ihnen darum geht etwas Körpergewicht abzubauen, dann sollten Sie darauf achten, wo Sie essen. Eine aktuelle Studie überwachte die Essgewohnheiten von 150 Personen. Diese nutzten eine App auf ihrem Smartphone, um die Daten ihrer Ernährung über den Tag zu analysieren, erläutern die Autoren. 90 Prozent der Freiwilligen waren Frauen. Alle Probanden mussten fünfmal am Tag darüber berichten, wo sie ihre Nahrung konsumierten und ob sie dabei in Gesellschaft waren. Außerdem mussten sie Angaben darüber machen, wann sie ihre Diät brachen oder in Versuchung gerieten, dies zu tun, fügen die Wissenschaftler hinzu.
Essen im Restaurant führt zu einem erhöhten Risiko eine Diät nicht einzuhalten
Die Wahrscheinlichkeit eine Diät nicht einzuhalten oder zu viel Nahrung zu konsumieren, lag bei einem Essen im Restaurant bei 60 Prozent. Wenn Menschen alleine ihr Essen zu sich nahmen, lag dieser Wert bei 50 Prozent, erläutert Professorin Lora Burke von der University of Pittsburgh. Wenn die Teilnehmer in einem Restaurant gefragt wurden, ob sie mehr Nahrung oder ein kalorienreiches Essen wünschten, lag das Risiko die Diät zu verwerfen ebenfalls bei 60 Prozent. Bei der Arbeit betrug dieser Wert zum Vergleich nur etwa 40 Prozent.
Unser Essen ist gesünder wenn wir zu Hause selber kochen
Aber woran liegt dieser Effekt? Eine Theorie dazu besagt, dass Sie mehr Kontrolle darüber haben, was Sie sich selbst zu Hause kochen. Zusätzlich kennt Ihre Familie Ihre Diätziele und unterstützt Sie dabei, sagen die Forscher. Eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift Public Health Nutrition hatte bereits festgestellt, dass die Zubereitung des Abendessens zu Hause mit dem Verzehr einer gesünderen Nahrung verbunden ist. Aber es gibt eine wichtige Einschränkung bei diesem Ergebnis, Menschen tendieren eher dazu sogenannte Snacks zu konsumieren, wenn sie alleine zu Hause sind.
Das Risiko eine Diät nicht einzuhalten wird durch die Uhrzeit beeinflusst
Die Tageszeit wirkt sich ebenfalls stark auf die Wahrscheinlichkeit aus, ob Menschen ihre Diät brechen. Der Verzehr von gesunden Snacks wie beispielsweise Nüssen, Gemüsen und Früchten hat seinen Höhepunkt um die Mittagszeit. Süße Snacks werden eher am Abend kurz nach 20 Uhr konsumiert. Zu solcher Nahrung gehören Süßigkeiten, Schokolade und Eiscreme, erläutern die Mediziner.
Welche Diätziele hatten die Probanden?
Während der aktuellen Studie von Burkes Team wurde Frauen mit einem Gewicht von weniger als 200 Pfund ein tägliches Diätziel von 1.200 Kalorien pro Tag vorgegeben. Bei Männern mit diesem Gewicht lag das Ziel bei 1.500 Kalorien, sagen die Experten. Bei Frauen mit einem Gewicht von über 200 Pfund lag das angepeilte Ziel bei 1.500 Kalorien, bei Männern war das Ziel nicht mehr als 1.800 Kalorien zu sich zu nehmen. Dabei durften maximal 25 Prozent der gesamten Kalorien aus Fett bestehen, fügen die Forscher hinzu.
Weitere Forschung ist nötig
Die Ergebnisse der Studie können Menschen dabei helfen, dass Betroffene erfolgreich eine Diät beenden oder ein gesundes Körpergewicht beibehalten. Weitere Forschung zum Verständnis der Diät-Effete und der Vermeidung eines Gewichtrückgewinns (Jo-Jo-Effekt) sei entscheidend für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, erklärt Autorin Burke. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.