Zu spätes Essen hat großen Einfluss auf unsere nächtliche Blutdruckabsenkung
Es gibt immer wieder Diskussionen über die Auswirkungen von spätem Essen auf unsere Gesundheit und das Gewicht. Forscher fanden jetzt heraus, dass zu spätes Essen das Risiko für Herzinfarkte erhöht. Dies liegt daran, dass sich der Blutdruck nach einer späten Mahlzeit nicht richtig über Nacht reduziert.
Die türkischen Wissenschaftler der Dokuz Eylul University in Izmir stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass spätes Essen die Gesundheit unseres Herzen gefährdet. Durch zu späte Mahlzeiten steigt die Gefahr einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie beim European Society of Cardiology Congress.
Essen Sie nicht erst zwei Stunden vor der Bettruhe
Wenn wir zu spät abends essen, steigt dadurch die Gefahr für Herzerkrankungen. Das Abendessen erst innerhalb von zwei Stunden vor der Bettruhe zu sich zu nehmen, kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen, sagen die Forscher. Durch diese späten Mahlzeiten wird der Körper in eine Art Alarmbereitschaft versetzt, erläutern die Experten. Dieser Vorgang verhindere, dass unser Blutdruck über Nacht ausreichend abgesenkt wird. Der zu hohe Blutdruck stellt eine Gefahr für unser Herz dar, sagen die Experten.
Erwachsene sollten die letzte Mahlzeit bestenfalls vor 19 Uhr einnehmen
Sicherlich haben Sie schon gehört, dass spätes Essen zu Übergewicht führen soll. Aber macht Essen nach 18 Uhr wirklich dick? Vielleicht sollten wir nicht nur über Auswirkungen auf unser Gewicht nachdenken. DEnn zu spätes Essen gefährdet auch die Gesundheit unseres Herzens. Erwachsene sollten idealerweise vor 19 Uhr zu Abend essen, raten die Wissenschaftler. So habe der Körper genug Zeit zur Entspannung. Die Gefahr für unser Herz erhöhe sich zusätzlich, wenn die Ernährung viel Salz enthält, berichten die Autoren.
Mediziner untersuchen über 700 Probanden mit hohem Blutdruck
Die Kardiologen der türkischen Universität beobachteten mehr als 700 Männer und Frauen mit Blutdruckhochdruck. Die Experten wollten herausfinden, welche Auswirkungen verschiedene Essenszeiten und die Konsistenz der Ernährung auf die Gesundheit haben. Ein spätes Abendessen hat einen großen Einfluss auf den Blutdruck während der Nacht, so das Ergebnis der Forscher. Betroffene leiden ihrer Aussage zufolge fast doppelt so häufig unter einer verminderten nächtlichen Blutdruckabsenkung (Non-Dipper).
Späte Mahlzeiten und Auslassen des Frühstücks beeinflussen den Blutdruck
Eigentlich sollte der Blutdruck um etwa zehn Prozent über Nacht fallen. Aber bei fast 25 Prozent der zu spät essenden Menschen senkt sich der Blutdruck nicht genug über Nacht, erläutern die Wissenschaftler. Bei rechtzeitig essenden Menschen liege der Wert bei 14,2 Prozent. Wenn Menschen nicht frühstückten, war ebenfalls festzustellen, dass der wichtige Druckabfall des Blutes weniger wahrscheinlich wurde. Allerdings waren die Auswirkungen geringer als durch späte Mahlzeiten, fügen die Experten hinzu.
Menschen in der heutigen Zeit entwickeln unberechenbare Essgewohnheiten
Die Auswirkungen des modernen Lebens und fortschrittliche Entwicklungen wie künstliche Beleuchtung bewirken, dass Menschen eher später am Tag essen. Dies führt dann zu unberechenbaren Essgewohnheiten, erläutert Dr. Ebru Ozpelit von der Dokuz Eylül Universität in Izmir. Andere Studien zeigten vor einiger Zeit, dass wir aber auch durch unsere Ernährung die Gefahr für einen zu hohen Blutdruck senken können. So kann beispielsweise tägliches Essen von Joghurt das Bluthochdruck-Risiko senken.
Zeitpunkt und Zusammensetzung der Mahlzeiten wirken sich auf die Gesundheit aus
Wir müssen dringend die ideale Frequenz und den besten Zeitpunkt für unsere Mahlzeiten definieren, sagt Dr. Ozpelit. Denn auch unregelmäßiges Essen schadet der Gesundheit. Es sei offensichtlich, dass nicht nur die Zusammensetzung unserer Nahrung wichtig für unsere Gesundheit ist. Entscheidend sei auch, zu welchem Zeitpunkt wir unsere Mahlzeiten zu uns nehmen, erklärte die Medizinerin beim European Society of Cardiology Congress in Rom. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.