Studie: Mediziner untersuchen die üblichen Verpackungen von Fast-Food
Der Konsum von Fast-Food ist nicht wirklich gesund für den menschlichen Körper, dieser Fakt dürfte den meisten Menschen schon länger bekannt sein. Diese Form der Nahrung stellt zwar meist eine schnelle und preiswerte Alternative dar, enthält aber auch große Mengen Fett, Natrium und Cholesterin. Aber nicht nur das Essen selber, auch die Verpackung könnte sich negativ auf die Gesundheit der Konsumenten auswirken. Forscher fanden jetzt heraus, dass etwa ein Drittel aller Fast-Food-Verpackungen schädliche Chemikalien enthält.
Die Wissenschaftler stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass viele Fast-Food-Verpackungen für die menschliche Gesundheit schädliche Chemikalien enthalten. Die in den Verpackungen enthaltenen Chemikalien werden von Produzenten wegen ihrer Fett-abweisenden Eigenschaften bevorzugt. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Environmental Science & Technology“.
Welche anderen Produkte enthalten auch fluorierte Chemikalien?
Bei der Herstellung von Verpackungen verwendet die Fast-Food-Industrie sogenannte fluorierte Chemikalien (PFASs). Deren wasserabstoßende, schmutzabweisende und nicht-haftende Eigenschaften werden aber nicht nur bei Verpackungen von Fast-Food verwendet. Auch Möbel, Teppiche, Outdoor-Ausrüstung, Kleidung, Kosmetik und Kochgeschirr nutzen diese Art von Chemikalien, erläutern die Autoren der Studie.
Auswirkungen der untersuchten Chemikalien auf den menschlichen Körper:
Die in der Studie am meisten untersuchten Stoffe (PFOSs und PFOAs) werden mit Nieren- und Hodenkrebs, erhöhten Cholesterinwerten, verminderter Fruchtbarkeit, Schilddrüsenproblemen und Veränderungen der Hormonfunktion in Verbindung gebracht, sagen die Wissenschaftler. Bei Kindern können die Chemikalien außerdem zu einer verminderten Immunantwort führen. Da solche Chemikalien in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs verwendet werden, sind die Verbraucher ihnen leider auch häufig ausgesetzt.
Wovon hängt die Höhe der Migration der Chemikalien ab?
Die aktuellen Untersuchungen haben ergeben, dass das Ausmaß der Migration der Chemikalien von der Temperatur der Lebensmittel und der Art der Lebensmittel abhängt. Außerdem beeinflusst die Länge des Kontakts von Essen und Verpackung ebenfalls die Migration, sagt Autorin Laurel Schaider vom Silent Spring Institute in Massachusetts. Natürlich hängt es auch davon ab, welche spezifische Chemikalie in der Verpackung enthalten ist.
Diese sechs Verpackungsarten wurden untersucht
Für ihre Untersuchung sammelten die Wissenschaftler mehr als 400 Proben von Fast-Food-Verpackungen aus 27 führenden US-Ketten. Die Verpackungsarten wurden dabei in sechs Kategorien aufgeteilt. Diese umfassten:
– Lebensmittelkontakt-Papier (Sandwich-Verpackungen und Gebäck-Beutel)
– Lebensmittelkontakt-Pappe (Kartons für Pommes oder Pizza)
– Berührungsloses Papier (Außenbeutel)
– Pappbecher
– Andere Getränkebehälter (Milch und Saftbehälter)
– Verschiedene Deckel
Welche Verpackungen schnitten am schlechtesten ab?
Die schlechtesten Ergebnisse wurden bei Lebensmittelkontakt-Papier festgestellt. 46 Prozent aller genommenen Proben wurden positiv auf Fluor getestet, erläutern die Experten Danach folgte sogenannte Lebensmittelkontakt-Pappe. In 20 Prozent der getesteten Pappe wurde ebenfalls Fluor gefunden. Auch die Kategorie “Andere Getränkebehälter” enthielt zu 16 Prozent die schädliche Chemikalie, fügen die Autoren hinzu.
Verpackungen sollten strenger untersucht werden
Für Lebensmittelverpackungen mit einer sogenannten Barriere-Lackierung werden heute meist Fluor-Chemikalien mit kurzen Ketten verwendet. Aus diesem Grund ist es keine wirkliche Überraschung, dass während der Studie diese Chemikalien häufig gefunden wurde, sagen die Experten. Alle Verpackungsprodukte würden streng getestet, um sicherzustellen dass die Verpackung von Nahrung und Lebensmitteln sicher für die Verbraucher ist.
Öl-, Fett- und Wasserbeständigkeit auch ohne schädliche Chemikalien möglich
Die Studie wurde bereits im Jahr 2014 und 2015 durchgeführt. Mittlerweile wurden einige Fluor-freie Produkte eingeführt, erläutern die Forscher. Dies bedeute bessere Optionen für die Verpackungen von Fast-Food. Öl-, Fett- und Wasserbeständigkeit können mittlerweile auch ohne Fluor in den Verpackungen erreicht werden, fügen die Experten hinzu.
Möglichkeiten eine PFAS-Exposition zu vermeiden?
Welche Möglichkeiten haben Kunden von Fast-Food-Restaurants, um beim Kauf eines Burgers oder anderen Fast-Foods eine PFAS-Exposition zu vermeiden? Leider gibt es für Konsumenten keine einfache Möglichkeit zu erkennen, ob es sich bei der Verpackung um fluorierte Chemikalien handelt oder nicht, sagen die Autoren. Wenn Menschen versuchen eine auftretende Exposition gegenüber diesen Chemikalien zu reduzieren, können sie beispielsweise die Lebensmittel besser früher aus der Verpackung entfernen als später, raten die Mediziner. Außerdem können Sie darauf bestehen, dass Ihre Pommes oder Ihr Nachtisch in einer Pappverpackung oder einer sogenannten berührungslosen Papiertüte serviert werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.