Auswirkungen von Exergames auf Kinder und Jugendliche
Junge Menschen können durch sogenannte Exergames (Fitnessspiele), welche beispielsweise über das Smartphone genutzt werden, ihre körperliche Aktivität erheblich verbessern. Exergames helfen besonders Kindern und Jugendlichen, sich zu körperlicher Aktivität zu motivieren.
In einer aktuellen Übersichtsstudie der University of Birmingham reagierten Kinder und Jugendliche im Sportunterricht positiv auf den Einsatz von Exergames, die körperliche Aktivität über Spiele oder personalisierte Aktivitäten vermitteln. Die Exergames führten nicht nur zu einer Steigerung der körperlichen Aktivität, sondern auch zu einer Verbesserung der Emotionen, der Einstellung und der Motivation.
Die neue Untersuchung ist laut Aussage der beteiligten Fachleute eine der ersten, die nicht nur die Auswirkungen von Online-Interventionen auf das Bewegungsverhalten in nicht-klinischen Gruppen junger Menschen untersucht, sondern auch die Auswirkungen digitaler Medien auf das Wissen über körperliche Aktivität, die soziale Entwicklung und die Verbesserung der psychischen Gesundheit. Die genauen Ergebnisse der Studie können in dem englischsprachigen Fachblatt „Physical Education and Sport Pedagogy“ nachgelesen werden.
Bessere Motivation dank Online-Maßnahmen
Die Ergebnisse der Studie können als Orientierungshilfe für Gesundheits- und Bildungseinrichtungen dienen, damit Online-Maßnahmen so gestaltet werden können, dass junge Menschen besser erreicht und stärker zur körperlichen Aktivitäten motiviert werden.
Für die aktuelle Untersuchung wurden die Ergebnisse von 26 unterschiedlichen Studien analysiert, welche sich mit Online-Maßnahmen zur körperlichen Betätigung befassten. So identifizierte das Team drei zugrunde liegende Hauptmechanismen.
Wie motivieren Exergames zu körperlicher Aktivität?
Einer dieser Hauptmechanismen ist die sogenannte Gamification, bei der die Teilnehmenden verschiedene Leistungsstufen durchlaufen. Bei der sogenannten Personalisierung, erhalten die Teilnehmenden dagegen je nach ihrem erreichten Fortschritt maßgeschneidertes Feedback und Belohnungen. Der dritte Mechanismus sei Information, durch welche die Teilnehmenden pädagogisches Material oder Anleitungen erhalten, um eigene Verhaltensänderungen herbeiführen zu können, berichten die Forschenden in einer Pressemitteilung der University of Birmingham.
Die meisten Interventionen konzentrierten sich dabei auf sogenannte Gamification oder Personalisierung, so das Team.
Besonders vorteilhaft für Kinder im Grundschulalter
Die Fachleute stellten fest, dass die Mehrheit der durchgeführten Studien (70 Prozent) über eine Steigerung und/oder Verbesserung der Ergebnisse in Bezug auf körperliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen berichteten, welche an Online-Interventionen teilnahmen. Dabei stellte sich heraus, dass besonders Kinder im Grundschulalter, welche am Sportunterricht teilnahmen, davon profitierten.
„Wir haben überzeugende Beweise dafür gefunden, dass Sportlehrer das Online-Lernen nutzen können, um die Einstellung und die Teilnahme junger Menschen an körperlichen Aktivitäten zu verbessern, insbesondere im Grundschulalter“, erläutert Studienautorin Dr. Victoria Goodyear von der School of Sport, Exercise and Rehabilitation Science der University of Birmingham.
Effektive Onlineübungen in den Sportunterricht übernehmen
Laut Aussage der Expertin besteht eine wirkliche gute Möglichkeit dafür, dass der Sportunterricht eine Vorreiterrolle bei der Gestaltung sinnvoller und effektiver Online-Übungsmöglichkeiten übernehmen könnte, um positive Ansätze für Bewegung und Online-Spiele und -Apps frühzeitig zu verankern. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- University of Birmingham: Physical activity in children can be improved through 'exergames' (veröffentlicht 26.08.2021)
- Victoria A. Goodyear, Bethany Skinner, Jonathon McKeever, Mark Grifftiths: The influence of online physical activity interventions on children and young people’s engagement with physical activity: a systematic review; in: Physical Education and Sport Pedagogy (veröffentlicht 26.08.2021), Physical Education and Sport Pedagogy
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.