Gefährliche Infektionskrankheit: Brasilien-Reisende sollten sich vor Gelbfieber schützen
Nach der Zika-Epidemie in Brasilien kommt es in dem südamerikanischen Land derzeit zu einer Häufung von Gelbfieber-Infektionen. Landesweit wurden bereits über 260 Todesfälle durch die gefährliche Infektionskrankheit registriert. Für Reisende wird eine Impfung empfohlen.
Gelbfieber-Ausbruch in Brasilien
Erst vor rund einem halben Jahr ist der globale Zika-Notstand beendet worden. Das Virus hatte zu tausenden Fällen von Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen (Mikrozephalie) geführt. Betroffen war vor allem Brasilien. Nun wird das südamerikanische Land von einer weiteren Tropenkrankheit heimgesucht: Landesweit wurden schon mehr als 260 Gelbfieber-Tote registriert. Reisenden wird eine Impfung empfohlen.
Experten empfehlen Reisenden eine Impfung
Wie das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf mitteilt, haben die Gesundheitsbehörden von sieben Bundesstaaten in Brasilien seit Anfang Januar 1.561 Gelbfieber-Verdachtsfälle und 264 Todesfälle gemeldet. 448 Infektionen wurden bestätigt.
Am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Minas Gerais, doch auch in den Staaten Rio de Janeiro und Sao Paolo sind Erkrankungen aufgetreten.
„Es ist der größte Ausbruch in den letzten 30 Jahren“, schreibt das CRM. Und: „Derzeit wird für alle Reisenden eine Impfung empfohlen.“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Impfung jedoch nur bei Reisen in die tatsächlichen Verbreitungsgebiete. Davon ausgenommen sind beispielsweise die Stadtzentren von Rio de Janeiro und Sao Paolo.
Auch laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist die Impfung gegen Gelbfieber bei Reisen in Risikogebiete dringend angeraten. „Eine Gelbfieber-Erkrankung verläuft oft tödlich, und eine spezifische Therapie gibt es nicht“, so die Experten.
In tropischen Regionen verbreitet
Die Infektionskrankheit tritt in tropischen Gebieten auf beiden Seiten es Atlantiks auf und wird von der Mücke Aedes aegypti übertragen. In Südamerika sind besonders Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Peru sowie Venezuela betroffen.
Nach Schätzungen der WHO gibt es weltweit bis zu 200.000 Erkrankungs- und 60.000 Sterbefälle pro Jahr, die meisten davon in afrikanischen Ländern.
Bei Infizierten treten nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen zunächst allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit auf.
Die meisten Patienten genesen anschließend. In manchen Fällen folgt nach kurzer Besserung jedoch eine zweite Fieberperiode mit Blutungen, Erbrechen und Organschäden. Ein typisches Zeichen ist auch die Gelbsucht. Des Weiteren kann es zu Krämpfen und Verwirrtheit kommen.
Bei schwerem Verlauf enden bis zu 50 Prozent der Infektionen tödlich. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.