Kunden sollten sich im Vorfeld genau umschauen
Immer mehr Menschen lassen sich tätowieren. Kein Wunder, denn die bunten Bilder auf der Haut sind heute viel akzeptierter als noch vor einigen Jahren. Mittlerweile ist es fast „normal“, ein Tattoo zu haben. Angesichts der hohen Nachfrage steigt auch die Zahl der Tätowierer, in fast jeder größeren Stadt findet sich mindestens ein Tattoo-Studio. Doch woran lässt sich erkennen, ob es sich um einen seriösen Laden handelt? Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gibt wichtige Tipps, worauf Interessierte achten sollten.
Tätowieren birgt gesundheitliche Risiken
Ob Sterne, Blumen oder Fantasy-Motive: Tätowierungen sind nach wie vor ein Massentrend. Dementsprechend findet sich an fast jeder Ecke ein Tattoo-Studio, in dem die Kunden meist nicht nur bunte Hautverzierungen, sondern auch Piercings bekommen können. Interessierte haben daher oft die Qual der Wahl und sind unsicher, an welchen Tätowierer sie sich wenden sollen. Wichtig ist vor allem, dass die Tätowierung von einer qualifizierten Person durchgeführt wird, betont das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Denn das „Stechen“ des Motivs kann nicht nur sehr unangenehm sein, sondern bringt auch gesundheitliche Risiken mit sich. So können die Farbstoffe von Tätowiermitteln allergische Reaktionen oder nicht-sterile Nadeln eine bakterielle Infektion hervorrufen.
Auf Einmalhandschuhe und frische Nadeln achten
Bei der Auswahl sollte daher besonders auf die Hygiene geschaut werden, rät das BVL. Achten Sie beispielsweise darauf, ob der Tätowierer frische Einmalhandschuhe trägt und Einmalverpackungen für Farben sowie steriles (nicht destilliertem) Wasser zur Verdünnung verwendet werden, so der Experten-Tipp. Ebenso wichtig ist es, dass der Arbeitsplatz sauber ist und das Personal einen gepflegten Eindruck macht. Geräte und Instrumente wie Nadeln, Papierhandtücher, Rasierer und Tupfer für Hautverletzungen sollten nur als Einmalmaterial verwendet werden. Ein seriöser Tätowierer, der seine Kunden ernst nimmt, tätowiert auch nicht gleich beim ersten Besuch, sondern erst nach gründlicher Beratung zu Risiken und gesundheitlichen Aspekten.
Keine Tattoos im Urlaub stechen lassen
Auf Spontan-Tätowierungen im Urlaub sollte besser verzichtet werden. Denn kommt es z.B. zu allergischen Hautreaktionen durch unsaubere Arbeit, muss unter Umständen die Heimreise schon früher angetreten werden als geplant. Das präferierte Tätowierstudio sollte eine Gewerbeanzeige nachweisen können, wobei Kunden bedenken sollten, dass “Tätowierer“ bzw. „Tätowiererin“ kein offizieller Ausbildungsberuf ist, gibt das Amt zu bedenken. Dementsprechend unterliegt die Verwendung der Bezeichnung auch keiner Einschränkung, sodass sich prinzipiell jeder so nennen kann.
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten sich Kunden schriftlich bestätigen lassen, dass die Farbe für das Tattoo den Vorschriften entspricht. Nach der zum 1. Mai 2009 in Deutschland in Kraft getretenen Tätowiermittelverordnung (TätoV) dürfen nämlich Farbstoffe, deren gesundheitliche Unbedenklichkeit nicht ohne Zweifel ist, nicht mehr zum Tätowieren verwendet werden. Dazu gehören unter anderem Azo-Farbstoffe und para-Phenylendiamin (PPD), informiert das BVL. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.