Experten warnen vor verstecktem Alkohol in Kindersnacks
08.03.2011
Suchtexperten warnen vor Alkohol in Kindersnacks. Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) hat mehrere Lebensmittelprodukte analysieren lassen und festgestellt, dass in zahlreichen Kindersnacks und Lebensmitteln versteckter Alkohol enthalten ist.
Das Ergebnis der österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit überrascht und schockiert zugleich. Zahlreiche der getesteten Lebensmittelprodukte haben Alkohol enthalten, bei den Süßigkeiten seien lediglich zwei von 19 untersuchten Artikeln alkoholfrei gewesen, berichtet die Ages.
Backwaren und Süßigkeiten enthalten besonders häufig Alkohol
Normalerweise sollten Kindersnacks und Kinderlebensmittel möglichst vitamin-, mineral- und nährstoffreich sein und zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung der Heranwachsenden beitragen. Wie die Ages im Rahmen ihrer Untersuchung nun feststellte, ist dies jedoch nicht immer gegeben. Anstatt dessen enthielten insbesondere Backwaren und Süßigkeiten teilweise einen extrem hohen Alkoholgehalt, berichten die Experten. So habe beispielsweise ein Hamburger-Brot aus dem Supermarkt 25,6 Gramm Alkohol pro Kilogramm enthalten, was in etwa dem Alkoholgehalt von zwei doppelten Schnäpsen entspreche, teilte die Ages mit. Auch die Kindersnacks hätten häufig Alkohol enthalten. Die Tester haben einen Spitzenwerte von 12 Gramm Alkohol pro Kilogramm festgestellt, wobei unter den Kinderlebensmitteln ebenfalls die Backwaren und die Süßigkeiten besonders betroffen waren. Vor allem in Croissants und den bei Kindern sehr beliebten Biskuit-Kuchen sei teilweise ein hoher Alkoholgehalt festgestellt worden, erklärte die Ages. Bei den Süßigkeiten hätten insgesamt nur zwei der 19 untersuchten Produkten keinen Alkohol enthalten.
Suchtexperten warnen vor verstecktem Alkoholgehalt
Suchtexperten haben bereits mehrfach vor dem Alkoholgehalt mancher Lebensmittel gewarnt. Zwar muss dieser in der Zutatenliste auf der Verpackung angegeben werden, doch bei vermeintlich harmlos erscheinenden Artikeln verzichten Verbraucher häufig auf eine entsprechende Kontrolle. Dabei sind die enthaltenen Mengen Alkohol so gering, dass sie bei gesunden Erwachsenen keine Wirkung zeigen. Doch der kindliche Organismus reagiert weit sensibler, so dass nach Ansicht von Suchtexperten bei den Heranwachsenden generell auf alkoholhaltige Lebensmittel verzichtet werden sollte. Auch bei suchtkranken Menschen können bereits kleinste Mengen Alkohol eine fatale Wirkung entfalten, warnen die Experten und raten ihnen ebenfalls zum Verzicht auf die entsprechenden Produkte. Um sicher zu gehen, dass nicht unwissentlich Alkohol aufgenommen wird, sollte in jedem Fall die Zutatenliste gründlich studiert werden, empfiehlt die Ages. Bei Backwaren kann dies jedoch mitunter zum Problem werden, da nicht immer eine Verpackung mit entsprechender Zutatenliste vorhanden ist. Hier hilf nur das Nachfragen beim Bäcker und im Zweifelsfall der Verzicht. (fp)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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