Bunte Sprossen und Keimlinge mit gesundheitlichen Vorteilen
Schon seit langem wird in deutschen Haushalten leckere Kresse mit vielen gesunden Vitaminen verwendet, um beispielsweise Saucen und Dips zu veredeln. Neuerdings kommen aber auch immer öfter weitere Sprossen und Keime in der Küche zum Einsatz. Experten haben einige Tipps für den Anbau.
Tipps von Experten beachten
Vor wenigen Monaten sorgte der US-Amerikaner Bill Marler, Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf den Bereich Nahrungsmittelsicherheit, für Aufsehen, als er auf seinem Portal einen Beitrag veröffentlichte, in dem er erklärte, auf welche Lebensmittel man lieber verzichten sollte, um die Gefahren einer Lebensmittelvergiftung zu minimieren. Er erwähnte dabei unter anderem auch rohe Sprossen, die immer wieder mit bakteriellen Ausbrüchen in Verbindung gebracht wurden. Andere Fachleute verweisen jedoch auf die gesundheitlichen Vorteile von Sprossen. Wer diese selbst anbaut, sollte einige Tipps von Experten beachten.
Selbstziehen von Keimlingen macht Spaß
Neben dem bekannten Kresse-Kästchen bereichern immer häufiger weitere Sprossen und Keime das Lebensmittelangebot und werden neuerdings auch als sogenannte Microgreens gehandelt.
Auch das Selbstziehen von Keimlingen ist bei Kindern und Erwachsenen beliebt und macht Spaß.
Um den Genuss und die gesundheitlichen Vorteile nicht zu beeinträchtigen gilt es, einige Tipps zu beachten, die der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) in einer Mitteilung zusammengefasst hat.
Gehalte vieler Vitamine und Mineralstoffe erhöhen sich
In wenigen Tagen entsteht aus einem harten Samenkorn ein Keimling, sobald die Bedingungen zum Wachsen, also Wasser, Luft, Wärme und Licht vorhanden sind.
Der Wassergehalt des Samens steigt von zehn auf 70 Prozent. Nährstoffe werden aufgeschlossen, Aminosäuren bilden sich neu oder Omega-3-Fettsäuren bauen sich auf. Durch die Keimung entsteht Vitamin C, auch die Gehalte vieler Vitamine und Mineralstoffe verdoppeln sich.
Sekundäre Pflanzenstoffe, wie beispielsweise Senföle in Kresse, kommen gesundheitlich und geschmacklich dazu.
Phytinsäure, Gerbstoffe und andere Substanzen, die die Verdauung hemmen oder giftig sind, bauen sich durch das Keimen ab.
„Getreide, Hülsenfrüchte oder andere Samen werden durch den Keim-Prozess besser verträglich und bieten jede Menge Vitalstoffe“, erklärt Gisela Horlemann, Ökotrophologin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).
Keimbelastung verringern
Das Keimen lässt sich am einfachsten mit grüner oder roter Kresse, Rettich und Kohlsorten zuhause ausprobieren.
Am besten ziehen Sie Samen auf einer Unterlage vor und schneiden die Triebe zum Verzehr kurz oberhalb des Wurzelansatzes ab.
Doch das feuchtwarme Klima beim Keimen begünstigt auch das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen.
„Zur Verringerung der Keimbelastung rohe Sprossen grundsätzlich gründlich waschen und schnell verbrauchen“, rät Horlemann.
Gekaufte Sprossen sind frisch, wenn sie trocken und knackig sind und angenehm riechen. Am besten ist es, sie am gleichen Tag zu verzehren. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.