Intravenös aufgenommenes Vitamin C scheint bei der Behandlung von Krebs zu helfen
Vitamin C hat eigentlich eine zweifelhafte Wirkung bei der Therapie von Krebs. Forscher fanden jetzt heraus, dass oft die Art und Weise in der Vitamin C verwendet wurde, dass Versagen garantiert zu haben scheint. Die Experten verabreichten jetzt extrem hohe Dosen von Vitamin C intravenös. Diese Form der Behandlung scheint die Therapieerfolge bei Krebs zu verbessern.
Die Wissenschaftler der University of Iowa stellten bei einer Untersuchung fest, dass die intravenöse Verabreichung von hohen Dosen von Vitamin C bei der Behandlung von Krebs helfen kann. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Studie.
Intravenöse Aufnahme von Vitamin C führt zu einem 100 bis 500 Mal höheren Niveau
Bei den meisten Therapien mit Vitamin C wird die Substanz oral verabreicht. Forscher stellten fest, dass die intravenöse Aufnahme von Vitamin C zu einem 100 bis 500 Mal höheren Niveau von Vitamin C im Blutspiegel führt, verglichen mit der oralen Einnahme. Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, dass das Vitamin C den normalen Darmstoffwechsel und die Ausscheidungswege umgeht, erklären die Experten. Die sehr hohe Konzentration von Vitamin C im Blut ist entscheidend für die Fähigkeit des Vitamins, die Krebszellen anzugreifen.
Vitamin C kann in extrem hoher Konzentration Krebszellen abtöten
In extrem hohen Konzentrationen (im millimolaren Bereich) kann Vitamin C selektiv Krebszellen in Versuchen an Mäusen abtöten, sagen die Wissenschaftler. Normale Zellen sind von diesem Effekt aber nicht betroffen. Kliniken und Krankenhäuser testen nun diesen Ansatz in klinischen Studien für Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lungenkrebs. Bei der Behandlung wird hochdosiertes, intravenöses Vitamin C mit einer Standard-Chemotherapie oder Bestrahlung kombiniert, fügen die Forscher hinzu.
Führt Behandlung mit Vitamin C zu einer verbesserten Überlebensrate?
Frühere Phase 1 Studien zeigten bereits, dass diese Behandlung sicher und gut verträglich ist. Die aktuellen, größeren Studien zielen nun darauf ab, festzustellen, ob diese Art der Behandlung zu einer erhöhten Überlebensrate führt, erklären die Mediziner.
Krebszellen sind anfällig für Wasserstoffperoxid
Vitamin C zerfällt sehr leicht. Dadurch wird Wasserstoffperoxid produziert, welches Gewebe und DNA schädigen kann, sagen die Forscher. Tumorzellen sind viel weniger in der Lage das schädliche Wasserstoffperoxid zu entfernen, als dies normale Zellen tun. Also sind Krebszellen viel anfälliger für Schäden und Tod durch eine hohe Menge von Wasserstoffperoxid, erklärt Professor Garry Buettner von der University of Iowa.
Normale Zellen haben verschiedene Wege Wasserstoffperoxid abzubauen
Dies erklärt, warum die sehr hohen Werte von Vitamin C in unseren klinischen Studien das normale Gewebe nicht beeinträchtigen, sondern ausschließlich dem Tumorgewebe schaden, erläutert der Experte. Normale Zellen haben mehrere Möglichkeiten, um Wasserstoffperoxid zu entfernen. Sie halten es auf sehr niedrigen Ebenen, so dass keine Schäden entstehen, sagen die Wissenschaftler.
Katalase ist der zentrale Weg zur Entfernung von Wasserstoffperoxid
Die neue Studie zeigt, dass ein Enzym namens Katalase der zentrale Weg zur Entfernung von Wasserstoffperoxid durch Zersetzung von Vitamin C ist. Zellen mit niedrigeren Mengen an Katalase-Aktivität waren anfälliger für Schäden und Tod, wenn sie hohen Mengen an Vitamin C ausgesetzt waren, erklären die Forscher.
Welche Arten von Krebs sind besonders anfällig für eine Therapie mit Vitamin C?
Professor Buettner sagt, dass diese grundlegende Information dazu beitragen könnte, Therapien durch die Einbeziehung von hochdosiertem Vitamin C in das Behandlungsschema zu verbessern. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Krebs mit niedrigen Konzentrationen von Katalase wahrscheinlich am meisten auf eine Behandlung mit hochdosiertem Vitamin C ansprechen, erläutert der Experte. Krebs mit relativ hohen Mengen an Katalase wird dagegen am wenigsten auf diese Art der Behandlung reagieren. Ein zukünftiges Ziel der Forschung ist es, Methoden zur Messung der Katalase in Tumoren zu entwickeln. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.