Wie viel Limonade ist erlaubt?
Hoher Zuckerkonsum wird mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen und Krankheiten in Verbindung gebracht. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass nur etwa sechs Teelöffel zugesetzter Zucker pro Tag und nur ein mit Zucker gesüßtes Getränk pro Woche verträglich sind.
In der neuen Forschungsarbeit unter Beteiligung von Fachleuten der Sichuan University wurden verfügbare systematische Übersichtsabreiten und Meta-Analysen ausgewertet, die die Auswirkungen des Zuckerkonsums auf die Gesundheit von Menschen ohne akute oder chronische Krankheiten untersucht haben. Die Ergebnisse sind im englischsprachigen Fachblatt „BMJ“ veröffentlicht.
Zucker erthöht Risiko für 45 Krankheiten
Insgesamt analysierte das Team 73 Meta-Analysen mit 8.601 Beiträgen zu 83 gesundheitlichen Auswirkungen bei Erwachsenen und Kindern. Sie bewerteten die methodische Qualität der eingeschlossenen Artikel und stuften die mögliche Evidenz für die Ergebnisse als hoch, moderat, niedrig oder sehr niedrig ein.
Dabei fanden die Fachleute heraus, dass Zuckerkonsum signifikant mit dem Auftreten von 45 verschiedenen Krankheiten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden ist, darunter einige Krebsarten, Herzkrankheiten und das Risiko eines vorzeitigen Todes.
Zucker begünstigt Diabetes und Fettleibigkeit
So stellten die Forschenden signifikante schädliche Assoziationen zwischen dem Zuckerkonsum und 18 endokrinen oder metabolischen Befunden fest. Dazu gehörten beispielsweise Diabetes, Gicht und Fettleibigkeit.
Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle
Darüber hinaus identifizierte das Team signifikante schädliche Assoziationen zwischen dem Zuckerkonsum und zehn kardiovaskulären Befunden wie Bluthochdruck, Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Zuckerkonsum mit Krebsrisiko verbunden
Ein weiterer schädlicher Zusammenhang wurde zwischen dem Zuckerkonsum und den Befunden für sieben Krebsformen festgestellt, darunter Brust-, Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Darüber hinaus identifizierten die Fachleute einen Zusammenhang zwischen dem Zuckerkonsum und zehn weiteren Befunden wie Asthma, Karies, Depressionen und vorzeitiger Tod.
Gewichtszunahme durch Limonade und Cola
Das Team fand auch Hinweise darauf, dass der höchste Konsum von zuckergesüßten Getränken (z. B. Limonade und Cola) im Vergleich zum niedrigsten Konsum signifikant mit einer Zunahme des Körpergewichts verbunden war.
Zudem war der Konsum von zuckergesüßten Getränken generell mit einer Zunahme von Leber- und Muskelfett verbunden, verglichen mit dem Verzicht auf diese Getränke, fügen die Forschenden in einer Pressemitteilung hinzu.
Verkürzte Lebenserwartung
Darüber hinaus gab es auch Hinweise, dass jeder Anstieg des Konsums von zuckergesüßten Getränken mit einem erhöhten Risiko für Gicht verbunden war. Und ein um 250 ml/Tag erhöhter Konsum war mit einem um 17 Prozent erhöhten Risiko für koronare Herzkrankheiten und einem um vier Prozent erhöhten Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden, berichtet das Team. Allerdings seien die Studienergebnisse bei diesen Punkten weniger eindeutig.
Nicht wirklich aussagekräftig waren laut den Forschenden die Belege dafür, dass jede Zunahme der Fruktosezufuhr um 25 g/Tag mit einem um 22 Prozent erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs verbunden ist.
Maximal sechs Teelöffel Zucker am Tag
Angesichts der zahlreichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und des Risikos für die Entwicklung verschiedener Krankheiten empfiehlt das Team, den Konsum von freiem oder zugesetztem Zucker auf weniger als 25 g/Tag zu reduzieren, was etwa sechs Teelöffeln entspricht.
Maximal ein Glass Limonade pro Woche trinken
Der Konsum von zuckergesüßten Getränken sollte möglichst auf etwa 200 bis 355 Milliliter pro Woche beschränkt werden, empfehlen die Forschenden.
Zuckerkonsum oftmals zu hoch
Zusammenfassend machen die Ergebnisse deutlich, dass Zucker eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen und Krankheiten begünstigt, wobei bereits mehr als ein zuckergesüßtes Getränk pro Woche oder mehr als sechs Teelöffel Zucker pro Tag schädlich wirken.
Leider nehmen viele Menschen wesentlich mehr Zucker zu sich nehmen. Speziell Kinder und Jugendliche verzehren oft sie viele Süßigkeiten und trinken hohe Mengen zuckergesüßter Getränke, wodurch sie sich einem hohen gesundheitlichem Risiko aussetzen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
Wichtiger Hinweis:
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