Krankheiten und Depressionen durch Fast Food
Eine Ernährung mit viel Fast Food kann das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen. Dabei handelt es sich nicht nur um körperliche Erkrankungen, wie Krebs und Herzkrankheiten, es ist zusätzlich auch die Psyche betroffen, wodurch beispielsweise Depressionen entstehen können.
Die Ernährungsberaterin Nancy Geib von der Cleveland Clinic (USA) gibt eine Übersicht zu den Nachteilen, die mit dem Konsum von Fast Food verbunden sind. Diese umfassen nicht nur mögliche Gewichtsprobleme, sondern auch verschiedene physische und psychische Erkrankungen.
Fast Food ist häufig sehr ungesund
Der Verzehr von Fast Food ist weitverbreitet, hat aber den Nachteil, dass diese Art von Nahrung meist ungesund ist. Viele Fast Food-Restaurants konzentrieren auf Prozess und Effizienz, anstatt qualitativ hochwertige, nahrhafte Lebensmittel zu servieren.
Gelegentlicher Fast-Food-Konsum unbedenklich
Es spricht nichts dagegen, wenn Sie gelegentlich Fast Food zu sich nehmen. Manchmal ist eine solche Mahlzeit vielleicht sogar die einzige Option, wenn Sie beispielsweise in Eile sind und Sie auf die Schnelle keine anderen Möglichkeit haben, gesündere Lebensmittel zu erwerben. Eine gelegentliche Fast-Food-Mahlzeit ist nichts, worüber man sich Gedanken machen muss, berichtet Nancy Geib in einer Pressemitteilung der Cleveland Clinic.
„Wenn Sie sich gut informieren und nach den besten Optionen suchen, können Sie auf jeden Fall in ein Fast-Food-Restaurant gehen, wenn keine anderen Möglichkeiten bestehen“, fügt die Expertin hinzu.
Regelmäßigen Konsum vermeiden
Aber wenn Burger, Pommes frites und ähnliche fettige Lebensmittel zum Mittelpunkt Ihrer Ernährung werden, können sie zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen beitragen. Eine ungesunde Ernährung erhöhe das Risiko, an Depressionen, Krebs, Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen und anderen chronischen Krankheiten zu erkranken, berichtet Geib.
Viele Menschen essen täglich Fast Food
Die Geschichte von Fast Food reicht fast ein Jahrhundert zurück, aber das Konzept – und einige der bekanntesten Fast-Food-Restaurants in Amerika – bekamen erst in den 1940er und 50er Jahren starken Zulauf. Heute ist Fast Food ein fester Bestandteil der amerikanischen Kultur geworden, so dass jede dritte Person in Amerikan täglich Fast Food isst, berichtet die Ernährungsberaterin.
Was wird als Fast Food bezeichnet?
Bei Fast Food handelt es sich um hochverarbeitete, massenproduzierte Lebensmittel, die schnell zubereitet werden – beispielsweise auf dem Grill oder in der Fritteuse. Durch Standardisierung der Lebensmittel und Zubereitungsmethoden wird die Zubereitung dabei erheblich beschleunigt.
Warum ist Fast Food so ungesund?
Selbstverständlich hängt es auch beim Fast Food von den verzehrten Lebensmitteln ab, welche Wirkung diese auf die Gesundheit haben und nachfolgend werden nur einige der Auswirkungen aufgelistet, die der häufige Verzehr von Fast Food auf Ihrem Körper hat.
Erhöhter Blutdruck
Viele Fast-Food-Produkte sind vollgepackt mit Natrium, welches als Konservierungsmittel wirkt und gleichzeitig den Geschmack verstärkt. Das Problem ist, dass eine natriumreiche Ernährung bekanntermaßen den Blutdruck erhöht, was das Herz-Kreislauf-System belastet. Im Laufe der Zeit kann Bluthochdruck die Blutgefäße versteifen oder verengen und so zu einem wichtigen Risikofaktor für einen Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzversagen (Herzinsuffizienz) werden. Da Natrium in der täglichen Ernährung so häufig vorkommt, kann es sich schnell summieren, erläutert die Ernährungsberaterin.
Ein einzelner Bacon-Cheeseburger kann Sie beispielsweise schon in die Nähe der täglich empfohlenen 1.500 Milligramm Natrium bringen, betont Geib. Das Gleiche gelte für ein großes Stück gebratene Hühnerbrust mit Kartoffelpüree und Soße. Selbst scheinbar gesündere Optionen, wie ein italienisches Sandwich, können mehr als 1.000 Milligramm zu Ihrer täglichen Aufnahme von Natrium beitragen.
Blähungen durch Fast Food
Der Verzehr von Mahlzeiten, die viel Natrium, viel Fett oder viele raffinierte Kohlenhydrate (wie Brot, Brötchen oder Panade) enthalten, kann zu Völlegefühl und Blähungen führen. Und wenn Sie eine Limonade zu Ihrer Mahlzeit hinzufügen, kann die Kohlensäure das Gefühl noch verschlimmern, so die Expertin.
Hohe Cholesterinwerte durch Fast Food
In Öl frittierte Lebensmittel enthalten viel Fett – auch gesättigte Fette. Der Verzehr von zu viel gesättigtem Fett kann Ihren LDL-Cholesterinspiegel (das ungesunde Cholesterin) in die Höhe treiben, was Ihr Risiko für Herzkrankheiten erhöht, warnt Geib.
Fast Food begünstigt Verdauungsprobleme
Bagels, Muffins und alles, was paniert ist, mag zwar lecker schmecken, aber diese Lebensmittel enthalten verarbeitete Kohlenhydrate, denen es an Ballaststoffen fehlt. Der Verzehr einer ausreichenden Menge an Ballaststoffen (25 bis 35 Gramm pro Tag) sorgt dafür, dass Ihre Verdauung angeregt wird. Dies reduziertt Ihr Risiko für Divertikulitis und andere Erkrankungen, die mit Überlastung oder Verstopfung einhergehen, wie Hämorrhoiden und Leistenbrüche, berichtet Geib weiter. Ballaststoffe helfen auch Ihren gesunden Darmbakterien zu gedeihen und sorgen dafür, dass Sie sich satt fühlen.
Wenn Sie viel Fast Food konsumieren, werden Sie Schwierigkeiten haben, die empfohlene Menge an Ballaststoffen zu sich zu nehmen, was zu vermehrten Verdauungsbeschwerden führen kann, so die Ernährungsexpertin.
Gewichtsprobleme durch Fast Food
Wenn Sie sich Fast Food kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie am Ende eine größere Portion (und kalorienreichere Lebensmittel) essen, als wenn Sie zu Hause kochen würden, erläutert Geib. Und wenn diese Kalorien größtenteils aus stark verarbeiteten Kohlenhydraten stammen, könne es sein, dass Sie innerhalb weniger Stunden wieder Hunger verspüren, was zur Aufnahme von noch mehr Kalorien führt. Am Ende können all diese Kalorien eine deutliche Gewichtszunahme verursachen.
Müde und schlecht gelaunt
Außerdem enthält Fast Food meist viel Zucker – ebenso wie die angebotenen Getränke und Soßen. Durch den kombinierten Verzehr ist es möglich, dass in kurzer Zeit viel zu viel Zucker aufgenommen wird, mahnt die Expertin. Die raffinierten Kohlenhydrate und der Zucker lassen Ihren Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen, was Ihren Körper dazu veranlasst, einen Insulinstoß zu produzieren, um ihn schnell wieder zu senken, erläutert Geib. Dieser Kreislauf könne dazu führen, dass Sie sich müde und schlecht gelaunt fühlen.
Vorteile einer ausgewogenen Mahlzeit
Eine ausgewogene Mahlzeit mit Eiweiß, gesunden Fetten und ballaststoffreichen Kohlenhydraten braucht dagegen länger, um vom Körper verdaut und aufgenommen zu werden. Dadurch wird die Freisetzung von Zucker in den Blutkreislauf verlangsamt, so dass Sie anhaltende Energie ohne plötzlichen Einbruch erhalten.
Depressiv durch Fast Food
Wenn Sie eine Ernährung mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, Natrium, Zucker und raffinierten Kohlenhydraten zu sich nehmen, führt dies dazu, dass Sie viele andere wichtige Nährstoffe in zu geringer Menge aufnehmen. Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien, die wichtig für Ihren Körper sind und gleichzeitig Ihre Stimmung verbessern. Umgekehrt kann der Verzehr von vielen verarbeiteten Lebensmitteln sogar Ihr Risiko für Depressionen erhöhen, berichtet Geib.
Beliebte Fast-Food-Varianten
Nachfolgend einige Beispiele für besonders beliebte Fast-Food-Varianten und ihre Inhaltsstoffe.
Wie ungesund ist Pizza?
Ein durchschnittliches Peperoni-Pizzastück enthält etwa 680 Milligramm Natrium, 12 Gramm Fett (davon 5 Gramm gesättigtes Fett) und 300 Kalorien, erläutert die Expertin. Aber wer esse nur ein Stück?
Was enthält ein doppelter Cheeseburger?
Ein typischer doppelter Cheeseburger und eine große Potion Pommes frites liefern etwa 1.200 Kalorien und bis zu 1.700 Milligramm Natrium. In Kombination mit einer großen Limonade sind es sogar über 1.500 Kalorien, so Geib.
Inhaltsstoffe von Hot Dogs
Ein typisches Hot-Dog-Würstchen ohne Gewürze enthält mehr als die Hälfte der täglich empfohlenen Menge an gesättigten Fettsäuren und 33 Prozent der Natriumzufuhr. Wenn Sie zwei Hot Dogs essen, entspricht dies laut Aussage der Expertin fast Ihrem Tagesbedarf an gesättigten Fettsäuren und Natrium.
Worauf Sie bei Fast Food achten sollten
Es ist tatsächlich möglich, Fast Food zu essen, ohne Ihre gesunde Ernährung komplett aufzugeben. Suchen Sie nach Mahlzeiten mit mageren Eiweißquellen, Gemüse und Ballaststoffen und vermeiden Sie überdimensionierte Portionsgrößen, empfiehlt die Ernährungsberaterin.
Informieren Sie sich über den Nährstoffgehalt
Zudem können „Sie eine besser informierte Wahl treffen, indem Sie den Nährstoffgehalt eines bestimmten Fast-Food-Produkts recherchieren. Für alle großen Restaurants sollten diese Informationen online verfügbar sein, oder Sie fragen einfach im Restaurant nach den Nährstoffgehalten der Speisen“, erläutert die Expertin. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Here’s How Fast Food Can Affect Your Body (veröffentlicht 28.01.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.