Der Ballast muss weg: Fasten reinigt Bauch und Geist
11.02.2015
Bei vielen Menschen hat sich nach den Schlemmereien im Winter viel Hüftgold angesammelt. Fasten ist dann eine wahre Wohltat für Körper und Seele. Für manche ist Aschermittwoch der Stichtag, an dem mit der Gewichtsreduktion begonnen wird. Gesundes Heilfasten bietet sich aber das ganze Jahr über an. Allerdings sollten einige Regeln beachtet werden, wenn man eine Kur möglichst beschwerdefrei absolvieren will.
Am Aschermittwoch startet die christliche Fastenzeit
In den Wintermonaten naschen und schlemmen viele Menschen im Übermaß. Los geht es meist in der Weihnachtszeit mit Plätzchen, Braten und Glühwein und endet dann in der Karnevalszeit mit fettem Essen und viel Alkohol. Aschermittwoch (18. Februar) ist dann aber für viele der Stichtag, an dem mit der Gewichtsreduktion begonnen wird. An diesem Tag beginnt die christliche Fastenzeit. Doch viele Menschen fasten nicht aus religiösen Motiven, sondern aus gesundheitlichen Gründen. In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa wird ein Überblick mit Wissenswertem rund ums Thema gegeben.
Zwischen fünf und zehn Tagen fasten
„Fasten ist der bewusste und freiwillige Verzicht auf Nahrung und Alkohol über einen begrenzten Zeitraum“, erklärt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Man fastet üblicherweise zwischen fünf und zehn Tagen. Wenn es länger dauert, kann es gefährlich werden und sollte daher keinesfalls ohne ärztliche Begleitung erfolgen. Der Allgemeinmediziner Hans-Michael Mühlenfeld aus Bremen erklärt: „Fasten kann aber auch bedeuten, dass man freiwillig für eine Zeit lang lediglich bestimmte Nahrungsmittel wie etwa Süßigkeiten oder Fleisch weglässt.“
Fasten ist nicht für alle Menschen geeignet
„Prinzipiell kann jeder gesunde Erwachsene fasten“, so Gahl. Allerdings rät Günther Gunzelmann vom Berufsverband Fasten und Ernährung denjenigen, die zum ersten Mal fasten, sich einer Fastengruppe anzuschließen. Das habe den Vorteil, dass sich die Teilnehmer gegenseitig mental unterstützen, falls der Wille zum Durchhalten leidet. Manche Menschen sollten jedoch vom Fasten absehen. Zu ihnen gehören Schwangere, Stillende sowie Kinder und Heranwachsende unter 14 Jahren. „Auch diejenigen, die eine schwere Infektionskrankheit wie etwa eine Bronchitis gerade hinter sich haben, sollten tunlichst aufs Fasten verzichten“, so Gunzelmann. Zudem sollten es Personen, die regelmäßig Medikamente nehmen, mit ihrem Hausarzt besprechen, bevor sie mit dem Fasten beginnen. Dies gilt insbesondere für Patienten, die unter Bluthochdruck, Diabetes oder unter bestimmten Herzkrankheiten leiden.
Darmreinigung mit Einläufen
Für eine Fastenkur gibt es verschiedene Methoden. „Am populärsten ist die Methode nach Buchinger“, erläutert Mühlenfeld. Bei dieser Kur, die nach ihrem Erfinder Dr. Otto Buchinger benannt ist, steht zunächst eine gründliche Darmreinigung mit Einläufen an. Anschließend wird fünf bis zehn Tage lang keine feste Nahrung zu sich genommen, es gibt nur Flüssiges. Wichtige Mineralstoffe und Vitamine bekommt der Körper über Gemüsebrühe und Obstsaft. „Wer länger als zehn Tage nach dieser Methode fastet, sollte dies unbedingt in einer Klinik tun“, empfiehlt Gunzelmann.
Durch Schwitzkuren Ausscheidung anregen
Bekannt ist auch die sogenannte Schroth-Kur, deren Name auf den Erfinder, Johann Schroth, zurück geht. Dabei gibt es Getreidebrei mit Pflaumen und Aprikosen sowie gedünstetes Gemüse zu essen. Durch Schwitzkuren mit feuchten Umschlägen wird die Ausscheidung angeregt. Während der Kur gibt es Trinktage sowie Tage, an dem es kaum Flüssiges gibt. Die Substanzen, die sich im Körper angestaut haben, werden an den Trinktagen ausgeschieden. Die nach ihrem Erfinder benannte F.-X.-Mayr-Kur ist laut Experten im Grunde eine Darmsanierung. Bei dieser Methode wird der Darm täglich mit Glaubersalz„durchgeputzt“. Das Ausscheiden wird durch das Trinken von Wasser und Tees sowie durch spezielle Bauchmassagen unterstützt. Bei dieser Kur wird besonderer Wert auf das richtige Kauen gelegt.
Urlaubszeiten sind ideal zum Fasten
Gunzelmann erklärt, wie man sich am besten auf das Fasten vorbereitet: „Möglichst sollte man schon ein paar Tage vor der Kur weniger essen als sonst.“ Denn dann ist die Umstellung für den Körper nicht zu radikal. Aus seiner Sicht sind Urlaubszeiten der ideale Zeitpunkt für eine Fastenkur, weil dann Körper und Geist im Ruhezustand sind. Wenn das Fasten beendet wird, ist es wichtig, in kleinen Schritten zur gewohnten Nahrung zurückzukehren. Egal aus welchen Gründen und für welche Methode man sich entscheidet: Der Gesundheit tut man durch kontrolliertes Fasten etwas Gutes. Nicht nur wegen der Gewichtsreduktion sondern unter anderem auch wegen der Verbesserung der Blutwerte. In der Naturheilkunde kommt Heilfasten auch zur begleitenden Behandlung bei verschiedenen Erkrankungen wie Arterienverkalkung oder Heuschnupfen zum Einsatz. (ad)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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