Sport und Tanzen können Erschöpfung bei Krebsbehandlung lindern
Krebspatienten haben meist nicht nur unter ihrer Erkrankung, sondern auch an den Folgen der Behandlung zu leiden. Die Therapie erhöht die ohnehin erhebliche Belastung und führt häufig zu chronischer Erschöpfung und Müdigkeit. Sport und Tanzen können die Situation der Betroffenen verbessern.
Körperliche Aktivität gleich zu Beginn einer Krebstherapie
Zwar verbessern Strahlentherapien bei vielen Krebserkrankungen die Überlebenschancen, doch die Behandlung kann auch eine quälende Müdigkeit und chronische Erschöpfung – auch Fatigue genannt – mit sich bringen. Wie die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) in einer aktuellen Mitteilung erläutert, kann körperliche Aktivität gleich zu Beginn der Strahlentherapie hilfreich sein, um einer Fatigue entgegenzuwirken.
Medikamente bleiben wirkungslos
Was genau die Fatigue, bei der man dauerhaft erschöpft ist, auslöst, ist bislang nicht bekannt. Betroffen sind laut der DEGRO 60 bis 80 Prozent der Krebspatienten nach einer Strahlen- und/oder Chemotherapie. Die Behandlung wird von den Experten als schwierig eingeschätzt. Medikamente haben sich als weitgehend wirkungslos erwiesen.
Einige Betroffene berichteten über eine Besserung durch Ginseng oder Guaraná, andere durch verschiedene Komplementärmedizinische Verfahren, wie beispielsweise Akupunktur. Die beste Wirkung erzielen demnach jedoch sportliche Aktivitäten.
Sport und Entspannungsübungen helfen bei Fatigue
So wies beispielsweise eine ältere Untersuchung darauf hin, dass Krafttraining Brustkrebspatienten bei Fatigue helfen kann.
Wie es in der Mitteilung heißt, haben in den letzten Jahren wenigstens 25 Studien gezeigt, dass Ausdauer- oder Kraftsport, aber auch Yoga, Tai Chi, Qigong und Entspannungsübungen den Krebspatienten helfen. Genauso wie Walking, Radfahren und Tanzen. „Es kommt weniger darauf an, was die Patienten machen, sondern dass sie überhaupt aktiv werden“, sagte Professor Dr. med. Stephanie E. Combs, Pressesprecherin der DEGRO.
Blockade im Kopf lösen
Allerdings haben einige Patienten eine geringe Motivation, da sie in der Fatigue ein Signal des Körpers sehen, sich mehr schonen zu müssen. „Sie betrachten die Erkrankung als einen Wendepunkt und finden sich mit ihrer Erschöpfungssituation ab“, so Professor Combs.
Daher würden oft auch psychologische Interventionen helfen. Auch Meditation und Achtsamkeitsübungen seien empfehlenswert. Professor Combs: „Es ist hier wichtig, die Blockade im Kopf zu lösen und den Patienten zu zeigen, dass sich ein aktiver Lebensstil mit Bewegungen für sie lohnt.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.