Fatigue: Krafttraining hilft Brustkrebspatientinnen
10.09.2014
Der Großteil aller Brustkrebspatientinnen hat mit einem Fatigue-Syndrom zu kämpfen. Um die bleierne Müdigkeit und die Erschöpfungszustände zu lindern oder gar zu vermeiden, wird betroffenen Frauen zum regelmäßigen Krafttraining geraten.
Krafttraining kann Fatigue lindern oder gar vermeiden
Schon während einer Routinetherapie sollten Brustkrebspatientinnen regelmäßig Krafttraining betreiben, um die meist mit der Erkrankung und der Therapie einhergehende bleierne Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) zu lindern oder sogar zu vermeiden. Dies wird vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg unter Berufung auf eine aktuelle Studie empfohlen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift „Annals of Oncology“ veröffentlicht.
Auch Entspannungsübungen steigern das psychische Wohlbefinden
Der Untersuchung zufolge steigern zwar auch Entspannungsübungen das psychische Wohlbefinden der Patientinnen, doch durch Krafttraining leiden Betroffene deutlich weniger unter Erschöpfungssymptomen. Das Forscherteam um Prof. Dr. Karen Steindorf teilte für die vergleichende Studie 160 Brustkrebspatientinnen zufällig in zwei Gruppen, eine Sport- und eine Entspannungsgruppe, ein. In der Sportgruppe trainierten die Teilnehmerinnen jeweils zweimal wöchentlich für eine Stunde. Sie mussten sowohl vor Beginn als auch nach Abschluss des Trainings nach zwölf Wochen in einem detaillierten Fragebogen Auskunft über ihr psychisches und physisches Befinden geben. Zusätzlich wurde ihre Fitness medizinisch untersucht.
Eine offenbar wirksame Methode
Es zeigte sich, dass die Brustkrebspatientinnen der Sportgruppe signifikant weniger unter Erschöpfungssymptomen litten, zudem verbesserten sich wichtige Teilaspekte der Lebensqualität, sowie – erwartungsgemäß – die Körperkraft. Keine Unterschiede zeigten sich hingegen in Bezug auf emotionale und kognitive Parameter. „In der Gesamtauswertung erzielen wir mit dem Krafttraining viel bessere Ergebnisse“, erläuterte Steindorf. „Es ist offenbar eine wirksame Methode, um belastenden Erschöpfungssymptomen vorzubeugen oder sie zu lindern. Zudem profitieren die Patientinnen auch in ihrem Alltagsleben von einer besseren körperlichen Leistungsfähigkeit.“
Hypnose gegen Fatigue
Erst vor wenigen Monate wurde berichtet, dass auch Hypnose gegen Fatigue Wirkung zeigt. So hatten US-amerikanische Forscher herausgefunden, das sich Müdigkeit und Erschöpfung als Begleitbeschwerden einer Strahlentherapie bei Brustkrebs durch eine adjuvante Behandlung mit Hypnose und Verhaltenstherapie nebenwirkungsarm verringern lassen. Die an der Studie teilnehmenden 200 Brustkrebspatientinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Es zeigte sich, dass die Probandinnen, die eine Strahlentherapie und zusätzlich auch eine Verhaltenstherapie kombiniert mit Hypnose erhalten hatten, weniger erschöpft als viele Patientinnen der Kontrollgruppe waren. (ad)
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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