Studie: Heidelbeeren, Zitrusfrüchte und Rotwein verringern Erektionsstörungen
Viele Paare suchen nach Wegen, ihr Sexualleben zu verbessern. Gerade bei einer erektilen Dysfunktion (Erektionsstörung) kann der Spaß im Bett auf der Strecke bleiben. Sicherlich gibt es hier das eine oder andere Hilfsmittel, doch diese helfen nicht immer, haben teilweise starke Nebenwirkungen und sind meist recht teuer. Doch es scheint einen viel einfacheren und billigeren Weg zu geben, um wieder frischen Wind ins Schlafzimmer zu bringen.
Wenn Männer eine erektile Dysfunktion entwickeln, wirkt sich dies oft negativ auf die gesamte Beziehung aus. Viele Betroffene greifen dann zu Medikamenten, diese sind aber meist recht teuer. Hier scheint es jedoch einen viel einfacheren Weg zu geben, um das Problem zu bekämpfen. Britische Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass unter anderem Rotwein und Zitrusfrüchte helfen, Erektionsstörungen zu unterbinden. Die zugehörige Untersuchung wurde von der „University of East Anglia“ und der „Harvard University“ durchgeführt und in der Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht.
Zitrusfrüchte, Heidelbeeren und Rotwein sind Alternativen zu Medikamenten
Die aktuellen Studienergebnisse bieten Hoffnung für Männer mit einer erektilen Dysfunktion. Die Forscher fanden heraus, dass Zitrusfrüchte, Heidelbeeren und Rotwein helfen können, Erektionsstörungen zu reduzieren. In ihrer Studie stellten sie fest, dass Männer die regelmäßig die erwähnten Produkte konsumieren, etwa zehn Prozent seltener von einer erektilen Dysfunktion betroffen sind. Anscheinend seien Zitrusfrüchte, Heidelbeeren und Rotwein für Männer unter 70 Jahren eine gute Alternative zu Medikamenten, erläutern die Wissenschaftler. Warum sollten Sie Viagra oder ähnliche Produkte einnehmen, wenn Sie ganz einfach nur etwas Rotwein trinken müssen?
Flavonoidreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung gegen Erektionsstörungen
Flavonoide in Zitrusfrüchten helfen bei der Bekämpfung einer erektilen Dysfunktion. Bisher war bekannt, dass mehr Bewegung hilft, Erektionsstörungen zu vermindern, berichten die britischen Forscher. Neu sei allerdings, dass eine Ernährung reich an Flavonoiden so wirksam ist wie bis zu fünf Stunden schnelles Gehen pro Woche, fügten die Mediziner hinzu. Eine Kombination von flavonoidreicher Ernährung und regelmäßiger Bewegung könne das Risiko für eine erektile Dysfunktion um bis zu 21 Prozent verringern. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass der Verzehr bestimmter flavonoidreicher Lebensmitteln das Risiko von Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen reduziert, dies ist aber die erste Studie, die eine Verbindung mit der erektilen Dysfunktion untersucht, betont Professor Aedin Cassidy von der „University of East Anglia“.
Diese Lebensmittel enthalten besonders viel Flavonoid
Die erektile Dysfunktion betrifft meist Männer im mittleren Alter und auch viele ältere Männer. Diesen könnte nun einfach durch eine flavonoidreiche Ernährung geholfen werden. Männer, die kleine Portionen dieser Lebensmittel konsumieren, werden eine deutliche Verbesserung bei der Verringerung ihrer erektilen Dysfunktion feststellen, erklärt Professor Cassidy. Zu flavonoidreichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Heidelbeeren, Kirschen, Brombeeren, Radieschen, Äpfel, Birnen und schwarzen Johannisbeeren. Flavonoide sind in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln und Getränken enthalten, einschließlich Früchten, Gemüse, Tee, Kräutern und Wein, fügte die Medizinerin hinzu. Die Wissenschaftler untersuchten die sechs wichtigsten Arten von häufig verzehrten Flavonoiden. Dabei stellten sie fest, dass Anthocyane, Flavanone und Flavone besonders vorteilhaft für uns sind.
Flavonoidreiche Ernährung hilft bei Erektionsstörungen und stärkt das Herz
Für die Studie wurden mehr als 50.000 Männer mittleren Alters untersucht. Mehr als ein Drittel der teilnehmenden Männer litten unter erektiler Dysfunktion. Wenn die Probanden allerdings eine flavonoidreiche Ernährung einhielten, sank die Wahrscheinlichkeit Erektionsstörungen zu entwickeln. Bei jüngeren Männern ist die Wirkung am stärksten, erklärten die Forscher. Die britischen Mediziner untersuchten auch andere Lebensstilfaktoren und stellten fest, dass Männer, die viele Anthocyane und Flavanone konsumierten und zusätzlich noch körperlich aktiv waren, die geringste Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer erektilen Dysfunktion hatten.
Neben der Verbesserung der sexuellen Gesundheit von Männern im mittleren Alter ist mit der flavonoidreichen Ernährung ein weiterer wichtiger Nutzen für die Gesundheit des Herzens verbunden, erklärte der Hauptautor Professor Eric Rimm von der „Harvard TH Chan School of Public Health“. Eine erektile Dysfunktion sei oft ein frühes Barometer für eine schlechte Kreislauf-Funktion und biete so die Gelegenheit, Folgeerkrankungen wie beispielsweise Herzkreislauferkrankungen und Herzinfarkte durch frühzeitiges Eingreifen zu verhindern. Auch sind Männer mit Erektionsstörungen meist hochmotiviert, einen gesünderen Lebensstil zu führen, fügte der Mediziner hinzu. Deshalb machen Betroffene mehr Sport und essen die richtigen Lebensmittel, wovon dann auch ihre langfristige kardiovaskuläre Gesundheit profitiere.(as)
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