Fettleber: Unregelmäßige Menstruation mit höherem Risiko verbunden
Es ist schon länger bekannt, dass Frauen mit langen oder unregelmäßigen Perioden ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen haben. Nun fanden Forschende heraus, dass diese Frauen auch ein erhöhtes Risiko für eine nicht-alkoholisch bedingte Fettlebererkrankung (NAFLD) haben können.
Laut einer aktuellen Mitteilung der internationalen medizinischen Organisation „Endocrine Society“ geht dies aus einer Studie hervor, die kürzlich in der Fachzeitschrift „The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ (JCEM) veröffentlicht wurde.
Erkrankung nicht durch starken Alkoholkonsum verursacht
Die häufigste Form der Fettleber ist weltweit die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD), erklärt die Deutsche Leberstiftung auf ihrer Webseite.
Hierzulande sind etwa ein Viertel der über 40-Jährigen bereits betroffen und schon jedes dritte übergewichtige Kind leidet an dieser Krankheit – Tendenz steigend.
Die chronische Krankheit, bei der sich überschüssiges Fett in der Leber ansammelt, wird nicht durch starken Alkoholkonsum verursacht. NAFLD kann zu einer chronischen Leberschädigung fortschreiten und ist mit einem höheren Sterberisiko verbunden.
Ernährung und Bewegung sind der Behandlungsstandard für NAFLD, da keine Medikamente zur Therapie der Krankheit zugelassen sind.
Erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer NAFLD
„Unsere Studienergebnisse zeigen, dass lange oder unregelmäßige Menstruationszyklen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer NAFLD verbunden sein können, und dieser Zusammenhang wurde nicht durch Fettleibigkeit erklärt“, erläutert Dr. Seungho Ryu vom Kangbuk Samsung Hospital in Seoul (Südkorea).
„Frühere Studien haben gezeigt, dass lange oder unregelmäßige Menstruationszyklen mit Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, aber unsere Studie ist die erste, die einen Zusammenhang zwischen langen oder unregelmäßigen Menstruationszyklen und NAFLD gefunden hat.“
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten einen Datensatz von 72.092 Frauen unter 40 Jahren. Etwa 28 Prozent dieser Frauen hatten eine lange oder unregelmäßige Menstruation und sieben Prozent hatten eine NAFLD.
Nach vier Jahren stellten die Forschenden fest, dass bei fast neun Prozent der Frauen neue Fälle von NAFLD auftraten. Die Fachleute kamen zu dem Schluss, dass es einen Zusammenhang zwischen langen oder unregelmäßigen Menstruationszyklen bei jungen Frauen vor der Menopause und einem erhöhten NAFLD-Risiko gibt.
„Junge Frauen mit langen oder unregelmäßigen Menstruationszyklen können von Änderungen des Lebensstils profitieren, um das Risiko von NAFLD sowie anderen kardiometabolischen Erkrankungen zu verringern“, sagt Dr. Ryu. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Endocrine Society: Women with irregular periods may be at risk for liver disease, (Abruf: 07.03.2022), Endocrine Society
- In Young Cho, Yoosoo Chang, Jae-Heon Kang, Yejin Kim, Eunju Sung, Hocheol Shin, Sarah H Wild, Christopher D Byrne, Seungho Ryu: Long or Irregular Menstrual Cycles and Risk of Prevalent and Incident Nonalcoholic Fatty Liver Disease; in: The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, (veröffentlicht: 03.03.2022), The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism
- Deutsche Leberstiftung: Nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) – Platz eins der Fettleber-Diagnosen, (Abruf: 07.03.2022), Deutsche Leberstiftung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.