Fettleber: Bewegung zur Vorbeugung und zum Klimaschutz
Neben einer ausgewogenen Ernährung ist ausreichende Bewegung die wohl wichtigste und gesündeste Maßnahme, um übermäßiges Fett aus der Leber abzubauen. Dadurch kann eine Fettleber vermieden werden. Und körperliche Aktivität hilft auch bei der Behandlung einer Fettlebererkrankung. Zudem hat sie positive Auswirkungen auf das Klima.
Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigem Sport kann dazu beitragen, eine Fettlebererkrankung zu behandeln. Bewegung ist aber auch hervorragend geeignet, um einer Fettleber vorzubeugen. Zudem wird dadurch das Klima geschützt.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt mit dem Weltgesundheitstag jedes Jahr am 7. April ein globales Gesundheitsproblem in den Fokus der Öffentlichkeit. Mit dem diesjährigen Motto „Our planet, our health“ werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit thematisiert.
Anlässlich dieses Aktionstages weist die Deutsche Leberstiftung in einer Mitteilung auf das große Gesundheitsproblem der nicht-alkoholischen Fettleber bei Kindern und Erwachsenen hin.
Nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) sind oft durch mehr Bewegung vermeidbar – was in vielen Fällen auch einen positiven Effekt auf die Umwelt hat. Gesundheitsschutz kann somit auch Klimaschutz bewirken.
Immer mehr Menschen mit Übergewicht
„Die Zahl an übergewichtigen und fettleibigen (adipösen) Erwachsenen und Kindern steigt. Übergewicht und Adipositas begünstigen die Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL), die das Risiko für weitere schwere Lebererkrankungen und Leberzellkrebs erhöhen kann“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.
Wie der Experte weiter erläutert, steigt zwar die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) mit dem Alter an, aber eine aktuelle Studie belegt, dass die Gewichtsprobleme bei den meisten Betroffenen bereits im frühen Erwachsenenalter beginnen.
Übergewicht, das in der Kindheit entwickelt wurde, wird demnach meistens ein Leben lang beibehalten und oft vergrößert. Daher sei es von großer Bedeutung, dass Gesundheitsförderung und Vorbeugung schon so früh wie möglich im Leben ansetzen und die Kinder und Jugendlichen in ihren Lebenswelten erreichen.
„Es ist eine dringende, gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deren Wichtigkeit durch die Corona-Pandemie verdeutlicht wurde. In vielen Staaten weltweit – auch in Deutschland – in denen Gesundheitsprävention vernachlässigt wurde und die Risikofaktoren Übergewicht und Fettleibigkeit stark verbreitet sind, starben und sterben besonders viele Menschen“, so Manns.
Erhöhte Leberwerte können auf Lebererkrankung hinweisen
Die Deutsche Leberstiftung und auch deutsche Fachgesellschaften für Adipositas- und Kindermedizin machen bereits seit vielen Jahren auf die steigende Zahl fettleibiger Kinder aufmerksam.
Mit Übergewicht und Fettleibigkeit assoziiert ist auch bei Kindern die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, die mittlerweile die häufigste chronische Lebererkrankung im Kindes- und Jugendalter ist.
Diese Krankheit macht sich bei Kindern wie auch bei Erwachsenen am Anfang nur in seltenen Fällen bemerkbar, aber auch ohne Krankheitssymptome ist sie ein großes Gesundheitsrisiko.
Während sich bei den meisten Lebererkrankungen ein Leberzellkrebs aus der Leberzirrhose entwickelt, muss dies bei der Fettleber nicht unbedingt der Fall sein. Bei fast 50 Prozent der Fettleber-bedingten Krebsfälle litten die Patientinnen und Patienten vorher offensichtlich nicht an einer Leberzirrhose, sondern an einer Fettleberentzündung.
Bei Kindern und Erwachsenen mit deutlichem Übergewicht sollte daher regelmäßig die Lebergesundheit überprüft werden. Wenn die Leberwerte im Blut (GPT, GOT und GGT) erhöht sind, ist dies möglicherweise ein Hinweis auf eine Lebererkrankung.
Vermeidbares Gesundheitsproblem
„Die nicht-alkoholische Fettleber ist ein vermeidbares Gesundheitsproblem und auch eine bereits geschädigte Leber kann in einem frühen Stadium der Verfettung durch einen veränderten Lebensstil positiv beeinflusst werden“, sagt Manns.
Laut dem Experten zielt die empfohlene Behandlung in erster Linie auf eine Lebensstil-Veränderung mit einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung ab. Diese hat zusätzlich noch einen weiteren positiven Effekt:
„Neben der Lebergesundheit profitiert auch das Klima davon, wenn beispielsweise vom Auto aufs Fahrrad umgestiegen oder eine kurze Strecke statt mit dem E-Roller zu Fuß bewältigt oder die Treppe als Alternative zum Aufzug genutzt wird“, betont der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Leberstiftung.
Das Motto „Our planet, our health“ bekommt so eine weitere Bedeutung. Bewegung ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Leberstiftung: Deutsche Leberstiftung zum Weltgesundheitstag: Bewegung ist gut für die Leber und für das Klima, (Abruf: 06.04.2022), Deutsche Leberstiftung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.