Fettleber begünstigt Bildung von Nierensteinen
Eine Fettlebererkrankung macht anfangs kaum Beschwerden macht. Erst wenn die Leber an Größe zunimmt, macht die Fettleber spürbare Symptome. Und sie erhöht das Risiko für weitere Erkrankungen. Folgen können unter anderem Nierenerkrankungen und Nierensteine sein. Das berichten nun Forschende aus Dortmund.
Der Deutschen Leberstiftung zufolge ist die nicht-alkoholische Fettleber die häufigste Form der Fettleber weltweit. In Deutschland ist jede vierte Person über 40 bereits betroffen und schon jedes dritte übergewichtige Kind leidet an dieser Krankheit. Die Erkrankung begünstigt auch die Bildung von Nierensteinen.
Folgen einer NAFLD
Wie das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, können auch Nierenerkrankungen und Nierensteine Folgen einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) sein.
Die Mechanismen zur Entwicklung dieser Nierenleiden auf Grund von NAFLD sind aber noch nicht vollständig aufgeklärt.
Forschende des Dortmunder Instituts haben jetzt in der Fachzeitschrift „Cell Reports“ ein Paper veröffentlicht, in dem berichtet wird, wie die Fettlebererkrankung die Bildung von Nierensteinen begünstigt.
Erhöhte Konzentration von Oxalat im Urin
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am IfADo haben in Studien herausgefunden, dass durch die Fettlebererkrankung die Stoffwechselprozesse in der Leber gestört sind. In Folge dessen kommt es dann zu einer höheren Anreicherung von Oxalat.
Oxalat ist nicht nur in manchen Lebensmitteln vorhanden, sondern wird als Stoffwechselprodukt in der Leber gebildet und durch die Niere über den Urin ausgeschieden.
Den Fachleuten zufolge ist eine erhöhte Konzentration von Oxalat im Urin mit einem höheren Risiko für das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung verbunden, denn Oxalat bindet Kalzium, was zur Bildung von Nierensteinen führen kann.
In der Regel nicht lebensbedrohlich
Obwohl Nierensteine in der Regel nicht lebensbedrohlich sind, treten sie oft wieder auf und sind Ursache für eine chronische Nierenerkrankungen. Das Enzym Alanin-Glyoxylat-Aminotransferase (AGXT) verhindert in einer gesunden Leber, dass zu viel Oxalat entsteht.
Die neue Studie zeigt jedoch, dass AGXT in der Fettleber vermindert ist und damit seine Funktion nicht ausreichend ausüben kann. Damit stellt eine Fettlebererkrankung auch einen Risikofaktor für Nierensteine und chronische Nierenerkrankungen dar. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund: Fettlebererkrankung begünstig die Bildung von Nierensteinen, (Abruf: 25.08.2021), Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund
- Kathrin Gianmoena, Nina Gasparoni, Adelina Jashari, Philipp Gabrys, Katharina Grgas, Ahmed Ghallab, Karl Nordström, Gilles Gasparoni, Jörg Reinders, Karolina Edlund, Patricio Godoy, Alexander Schriewer, Heiko Hayen, Christian A. Hudert, Georg Damm, Daniel Seehofer, Thomas S. Weiss, Peter Boor, Hans-Joachim Anders, Manga Motrapu, Peter Jansen, Tobias S. Schiergens, Maren Falk-Paulsen, Philip Rosenstiel, Clivia Lisowski, Eduardo Salido, Rosemarie Marchan, Jörn Walter, Jan G. Hengstler, Cristina Cadenas: Epigenomic and transcriptional profiling identifies impaired glyoxylate detoxification in NAFLD as a risk factor for hyperoxaluria; in: Cell Reports, (veröffentlicht: 24.08.2021), Cell Reports
- Deutsche Leberstiftung: Nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) – Platz eins der Fettleber-Diagnosen, (Abruf: 25.08.2021), Deutsche Leberstiftung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.