Der Verzehr einer fettreichen Ernährung ist mit deutlichen Veränderungen der Darmflora verbunden, fördert chronische Entzündungen, erhöht das Risiko für Herzerkrankungen und trägt zu einer Dysregulation des Immunsystems bei.
Ein Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten des Qilu Hospital der Shandong Universität in China hat untersucht, wie eine fettreiche Ernährung systemische chronische Entzündungen und die Darmflora beeinflusst. Die Ergebnisse sind in dem „American Journal of Clinical Nutrition“ nachzulesen.
Fettreiche Ernährung begünstigt
Die Auswirkungen einer fettreichen Ernährung auf die Darmflora wurden bereits in einer früheren Studie untersucht. In dieser hat sich gezeigt, dass der Verzehr fettreicher Lebensmittel die Biologie der Darmschleimhaut und ihrer mikrobiellen Gemeinschaften verändert.
Dadurch wird die Produktion eines Stoffwechselprodukts gefördert, das Herzkrankheiten begünstigen kann.
Signifikante Veränderung der Darmflora
In der neuen Studie stellten die Forschenden nun fest, dass der Verzehr einer fettreichen Ernährung mit Veränderungen in der Häufigkeit von drei Bakterienfamilien und elf Bakteriengattungen einhergeht.
Darüber hinaus zeigte sich, dass eine fettreiche Ernährung bei Mäusen mit Darmentzündungen und einer Störung der Schleimhautbarriere verbunden ist. Außerdem besteht ein Zusammenhang zwischen einer fettreichen Ernährung und erhöhten Spiegeln von Interleukinen, die eine zentrale Rolle im Immunsystem spielen.
Erhöhte Interleukinwerte können gesundheitliche Probleme und Krankheiten wie Fieber, Entzündungen, Infektionen, Allergien und Asthma begünstigen.
Genetische Veränderungen
In einer weiteren unabhängigen Studie wurde eine fettreiche Ernährung zudem mit verschiedenen genetischen Veränderungen in Zusammenhang gebracht, die unter anderem das Immunsystem und die Gehirnfunktion negativ beeinflussen und gleichzeitig das Risiko für Fettleibigkeit und Dickdarmkrebs erhöhen.
Systemische chronische Entzündungen, die durch eine fettreiche Ernährung hervorgerufen werden, sind ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung von Fettleibigkeit und metabolischem Syndrom, fügen die Forschenden hinzu.
Fettleibigkeit und metabolisches Syndrom wiederum erhöhen die Anfälligkeit und die Schwere verschiedener Krankheiten wie Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen.
Fettreiche Ernährung schadet
Insgesamt machen die Studienergebnisse deutlich, dass eine fettreiche Ernährung erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, unabhängig von der damit verbundenen Gewichtszunahme. Eine Verringerung des Verzehrs fettreicher Lebensmittel kann hingegen dazu beitragen, die Stabilität der Darmmikrobiota und die Integrität des Immunsystems zu erhalten, was der allgemeinen Gesundheit zu Gute kommt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Zhiwei Du, Xuxu Liu, Zhihong Xie, Qiang Wang, Zhenyi Lv , et al.: The Relationship Between A High-Fat Diet, Gut Microbiome, and Systemic Chronic Inflammation: Insights from Integrated Multi-Omics Analysis; in: American Journal of Clinical Nutrition (veröffentlicht 31.12.2024), American Journal of Clinical Nutrition
- Woongjae Yoo, Jacob K. Zieba, Nora J. Foegeding, Teresa P. Torres, Catherine D. Shelton, et al.: High-fat diet–induced colonocyte dysfunction escalates microbiota-derived trimethylamine N-oxide; in: Science (veröffentlicht 13.08.2021), Science
- Jonathan R. Deans, Tao Jiang, Paul Ruegger, James Borneman, Frances M. Sladek, et al. : Impact of various high fat diets on gene expression and the microbiome across the mouse intestines; in: Scientific Reports (veröffentlicht 27.12.2023), Scientific Reports
Wichtiger Hinweis:
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