Körpertemperatur von Babys wird am besten im Po gemessen
13.02.2015
Bei der Messung der Körpertemperatur können, je nachdem wo das Fieberthermometer platziert wird, mehr oder weniger starke Abweichungen des Ergebnisses auftreten. Um bei Babys die Temperatur möglichst genau zu ermitteln, sollte die Messung daher im Po erfolgen, berichtet Hebamme Juliane Martinet. Denn bei Messungen am Ohr oder der Stirn könne es Abweichungen zwischen 0,2 und 0,6 Grad geben.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bestätigt, dass sich bei rektaler Messung die genauesten Ergebnisse erzielen lassen. „Das gilt insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder“, so der BVKJ weiter. Unsicherer seien hingegen sowohl die Messungen in der Mundhöhle, als auch die Messung an Ohr oder Stirn. Von einer Platzierung des Fieberthermometers in der Achselhöhle der Babys werde vollständig abgeraten.
Rektale Messung mit Digitalthermometer
Die Hebamme Juliane Martinet empfiehlt zur rektalen Messung ein klassisches Digitalthermometer. Der Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Ulrich Fegeler, erklärt, dass zum Einführen die Spitze des Thermometers mit weißer Vaseline beschmiert werden sollte. Des weiteren rät der Experten den Eltern, Ihr Kind bäuchlings auf den Schoß oder mit hochgezogenen Beinen seitlich ins Bett zu legen, damit es sich beim Fiebermessen nicht verkrampft. „Lassen Sie kleine Kinder nicht alleine mit dem Thermometer, sondern halten Sie das Thermometer, bis das Signal ertönt“, so Fegeler weiter. Die Hebamme Martinet rät zudem ein Tuch oder eine Windel unterzulegen, da das Einführen des Thermometers bei den Kleinen oft Stuhlgang auslöse.
Bei Fieber ab 40 Grad Celsius unbedingt zum Arzt
Fieber bezeichnet laut Dr. Fegeler definitionsgemäß rektal gemessene Temperaturen oberhalb von 38,5 Grad Celsius. Der Bereich zwischen 38 und 38,5 Grad werde als erhöhte Temperatur bewertet. „Eine einfache Erkältung kann bei Kindern bereits Temperaturen über 39° C verursachen“, erläutert Fegeler weiter. Spätestens wenn das Fieber 40 Grad Celsius erreicht, sollte Eltern laut Aussage des Experten umgehend einen Kinder- und Jugendarzt konsultieren. Ist das Kind teilnahmslos, erbricht ununterbrochen, klagt über Bauchschmerzen und/oder über Kopfschmerzen, sei auch bei niedrigeren Körpertemperaturen ein Gang zum Arzt unerlässlich. (fp)
Bild: Alexandra H. / pixelio.de
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