Fiebersenkende Schmerzmittel
Fiebersenkende Schmerzmittel können beim Menschen die Antikörperbildung vermindern. Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover warnen: Rezeptfreie Schmerzmittel könnten sich negativ auf unser Immunsystem auswirken und den Effekt von Schutzimpfungen herabsetzen.
Bei einigen Schutzimpfungen, wie zum Beispiel gegen Pneumokokken, Diptherie, Tetanus und Keuchhusten, ist laut aktueller Äusserungen von Wissenschaftlern zu beobachten, dass Mittel der Gruppe der so genannten nicht-steroidalen anti-inflammatorischen Medikamente (NSAID) die Immunantwort unseres Organismus verringern.
Forscher um Professor von der Fakultät für militärische Gesundheitswissenschaft der Universität für Verteidigung aus dem tschechischen Hradec Králové hatten in einer, von dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline finanzierten Studie den Effekt von prophylaktischen Paracetamol- Gaben bei Kindern im Alter von 9 bis 16 Wochen beobachtet. Die Studie wurde Mitte Oktober 2009 in dem seit 1823 erscheinenden medizinischen Fachmagazin „The Lancet“ publiziert.
Sie beteiligten an ihrer Studie insgesamt 459 Kleinkinder aus 10 Zentren in Tschechien, die Impfungen gegen verschiedene Infektionskrankheiten erhalten hatten. 226 der Kinder erhielten 24 Stunden vor der jeweiligen Impfung prophylaktisch das Medikament Paracetamol. Die andere Gruppe mit 233 Kindern erhielten keines.
Professor Rymula und Kollegen stellten fest, dass die Kinder der Gruppe, die Paracetamol bekommen hatte, weniger Fieber bekamen, aber auch die Antikörperproduktion gegen mehrere Impfungen bei ihnen signifikant vermindert war. Mittel wie Paracetamol zählen zu den so genannten „nicht-steroidalen anti-inflammatorischen Medikamenten (NSAID)“. Ihre Wirkung besteht zum Teil darin, dass sie nach Einnahme in unserem Organismus ein Enzym (Cox-2) blockieren.
Vorstandsmitglied der Deutschen Lungenstiftung (DLS): „Effekt einer Impfung verringert“
Prof. Dr. med. Adrian Gillissen, Vorstandsmitglied der Deutschen Lungenstiftung (DLS), Direktor der Robert-Koch-Klinik in Leipzig und Facharzt für Innere Medizin erläuterte dazu auf der Internetpräsenz der DLS:
„Im Kontext einer Impfung ist dies allerdings kontraproduktiv, da Cox-2 für eine optimale Produktion von Antikörpern (B-Lymphozyten) notwendig ist. Nicht nur Paracetamol, sondern alle Medikamente der Gruppe der NSAID stehen daher in Verdacht, B-Lymphozyten in ihrer Fähigkeit, Antikörper zu bilden, zu beinträchtigen und somit den erwünschten Effekt einer Impfung – also die Bildung von Antikörpern gegen Bestandteile des Impfstoffes – zu verringern.“
Von daher kommen die tschechischen Wissenschaftler in ihrer Studie zu dem Schluß, dass von der Gabe von fiebersenkenden Schmerzmitteln vor Impfungen eher abzuraten ist. Man kann nur hoffen, dass bei Kinderärzten und Eltern diese Erkenntnisse in die zeitliche Wahl der Impfung als Kriterium miteinfließen. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie 24.12. 2009)
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