„Finanztest“: Berufsunfähigkeitspolicen sind meist gut
Psychische Erkrankungen zählen zu den Hauptursachen, warum Menschen in Deutschland berufsunfähig werden. Für den Großteil der Arbeitnehmer gilt eine Berufsunfähigkeitsversicherung als sinnvolle Police. Die meisten dieser Versicherungen schneiden in einem aktuellen Test gut ab.
Berufsunfähig wegen psychischen Erkrankungen
Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das Analysehaus Morgen & Morgen, das alljährlich den Markt für Berufsunfähigkeitspolicen unter die Lupe nimmt, gab vor kurzem bekannt, dass fast 29 Prozent aller BU-Fälle auf psychische Erkrankungen zurück gehen. In erster Linie zählen dazu Depressionen, aber auch Belastungsstörungen, Neurosen oder Angststörungen. Auch Krankenkassen haben in den vergangenen Jahren über ähnliche Zahlen berichtet, die zu Ausdruck brachten, dass psychische Leiden häufigster Grund für Frührente und Berufsunfähigkeit waren. Auch Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats mit Krankheitsbildern wie Rückenleiden, Arthrose, Rheuma oder Osteoporose sind häufig der Grund dafür, dass Arbeitnehmer in ihrem Job nicht weitermachen können. Bei älteren Angestellten wurden zudem oft noch Krebs-Erkrankungen sowie Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems genannt.
Berufsunfähigkeitsversicherungen lohnen sich für die meisten Arbeitnehmer
Für die meisten Arbeitnehmer lohnt es sich, eine Versicherung gegen Berufsunfähigkeit abzuschließen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, schneiden die meisten Berufsunfähigkeitsversicherungen in einem aktuellen Test der Zeitschrift „Finanztest“ gut ab. Über die Hälfte der 70 geprüften Angebote bekommen demnach sogar ein „Sehr gut“. Allerdings bekommt nicht jeder den Schutz durch eine entsprechende Versicherungspolice überhaupt. So ist es laut „Finanztest“ (Ausgabe 8/2015) für Menschen mit gesundheitlichen Problemen, für Ältere und für Arbeitnehmer in Berufen, die als risikoreich gelten, schwierig, mit nur wenigen Versuchen an einen bezahlbaren Vertrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu kommen. Es lohnt sich dann aber manchmal, wenn man hartnäckig bleibt.
Höhe des Beitrags auch vom Beruf abhängig
Um die Chance zu erhöhen, eine bezahlbare und gute Versicherung abzuschließen, ist es ratsam, schon früh einen Vertrag abzuschließen. Wenn man es sich leisten kann, wählt man am besten eine jährliche und keine monatliche Zahlweise, da der Beitrag sonst 2,5 Prozent mehr kostet. Es ist in vielen Fällen möglich, dass man später – wenn man mehr verdient – den Betrag erhöht. Den Angaben zufolge gibt es bei vielen Policen eine Nachversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung. Grundsätzlich gilt, dass Verbraucher für die Versicherung umso mehr zahlen müssen, desto risikoreicher ihr Beruf ist. Beispielsweise wird bei Diplomkaufleuten das Risiko, berufsunfähig zu werden, geringer eingeschätzt als etwa bei Maurern.
Krankheiten nicht verschweigen
Beim Versicherungsschutz spielt die Gesundheit eine große Rolle: So sind zum Beispiel psychische Probleme eine Ursache dafür, keinen Schutz zu bekommen, weil sie – wie oben berichtet – ein Hauptgrund dafür sind, dass Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Die „Finanztest“-Experten raten, mit dem Versicherer zu vereinbaren, jeden Arzt einzeln von der Schweigepflicht zu entbinden, nicht alle pauschal. Dann läuft die Kommunikation besser nicht direkt zwischen Arzt und Versicherer. Vielmehr schickt der Mediziner seine Antworten zunächst an den Versicherten. Auf diese Weise kann man sicher gehen, dass der Arzt keine Krankheiten angibt, die länger zurückliegen, als die im Antrag gefragte Zeit. Allerdings sollte man auf keinen Fall Krankheiten verschweigen, da Kunden dadurch später ihren Schutz verlieren können. Es gilt deshalb, Fragen zur Gesundheit stets wahrheitsgemäß und vollständig zu beantworten. (ad)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.