Fipronil-Belastung: Hersteller ruft nach Eierskandal verschiedene Salatprodukte zurück
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Tausende Eier, die im deutschen Handel landeten, mit Insektiziden verseucht waren. Nun hat ein Feinkosthersteller einen Rückruf für mehrere Salatprodukte gestartet, für deren Produktion mit Fipronil belastete Eier verwendet wurden.
Mit Fipronil belastetet Eier
Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Hunderttausende mit Fipronil belastete Eier aus niederländischer Produktion in Nordrhein-Westfalen in den Handel gelangt sind. Kurz darauf stellte sich heraus, dass die verseuchten Lebensmittel auch in weiteren Bundesländern gelandet waren. Der Discounter Aldi hatte darauf reagiert und alle Eier aus den Supermärkten genommen. Nun müssen auch verarbeitete Produkte zurückgerufen werden.
Sechs Salatprodukte zurückgerufen
Im Laufe der letzten Woche mussten bundesweit Millionen Eier aus dem Handel genommen werden, nachdem bekannt wurde, dass sie mit Fipronil belastet waren.
Dabei handelt es sich um ein Breitspektrum-Insektizid, das unter anderem gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt wird.
Nun hat der Hersteller Neue Mayo Feinkost GmbH in Lübeck sechs Salatprodukte wegen belasteter Eier zurückgerufen.
Wie es auf dem Portal „lebensmittelwarnung.de“ der Länder und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit heißt, seien bei der Herstellung der Salate mit Fipronil belastete Eier verwendet worden.
In verschiedenen Bundesländern vertrieben
Vom Rückruf betroffen sind: Porreesalat Toscana, Oma’s Pellkartoffelsalat MHD 16.08.217, Gosch Sonntagsfrühstück, Eiersalat klassisch MHD 18.08.2017, Hofgut Eiersalat MHD 16.08.2017, Hofgut Thunfischsalat MHD 16.08.2017.
Den Angaben zufolge wurden die Produkte in Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vertrieben.
Laut „lebensmittelwarnung.de“ habe der Hersteller „als Maßnahme des vorbeugenden Verbraucherschutzes die Rücknahme der aufgelisteten Produkte eingeleitet“.
Nur geringe Mengen des Insektizids nachgewiesen
Die bei den belasteten Eiern festgestellten Fipronil-Gehalte seien nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) so gering, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung praktisch ausgeschlossen ist.
Laut einer Stellungnahme des Instituts „kann eine Fipronilkonzentration von 0,72 mg/kg (Summe aus Fipronil und dem Sulfonmetabolit MB46136, berechnet als Fipronil) in Hühnereiern als maximale Konzentration angesehen werden, bei der für keine der untersuchten Verbrauchergruppen ein akutes gesundheitliches Risiko besteht“.
Dem „Westdeutschen Rundfunk“ (WDR) zufolge wurde in den nach NRW gelieferten Eiern aber nur eine geringe Menge (maximal 0,11 mg/kg) des Biozids nachgewiesen. Bei normalem Verzehr bestehe daher keine Gefahr für die Gesundheit. (ad)
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