Eine sogenannte flexitarische Ernährung, bei der eine überwiegend pflanzliche Kost durch den gelegentlichen Verzehr von Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten ergänzt wird, senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bringt noch weitere gesundheitliche Vorteile mit sich.
In einer neuen Querschnittsstudie haben Fachleute der Leibniz Universität Hannover untersucht, wie sich eine flexitarische Ernährung im Vergleich zu einer veganen und einer omnivoren Ernährungsweise auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „BMC Nutrition“ veröffentlicht.
Unterschiedliche Ernährungsweisen untersucht
Insgesamt untersuchte das Team 94 gesunde Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 25 bis 45 Jahren. Davon ernährten sich 32 Teilnehmende flexitarisch, 33 Personen verzichteten auf tierische Produkte und 29 Teilnehmende verfolgten eine omnivore Ernährungsweise.
Die Forschenden erfassten bei den Teilnehmenden zudem verschiedene bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter metabolische Biomarker, die Körperzusammensetzung, den Blutdruck und die arterielle Gefäßsteifigkeit.
Außerdem mussten die Teilnehmenden einen Fragebogen zur Nahrungsaufnahme ausfüllen und die Qualität der Ernährung wurde mit Hilfe des sogenannten Healthy Eating Index-Flex (HEI-Flex) berechnet. Zudem erfasste das Team auch die körperliche Aktivität der Teilnehmenden.
Vorteile veganer und flexitarischer Ernährung
Die Auswertung der Daten ergab, dass sowohl eine vegane als auch eine flexitarische Ernährungsweise im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung mit deutlich günstigeren Werten für Insulin, Triglyceride, Gesamtcholesterin und auch das oft als ungesund bezeichnete LDL-Cholesterin verbunden waren, berichtet das Team.
Darüber hinaus hatte Teilnehmende, die sich flexitarisch ernährten, einen gesünderen Body Mass Index (BMI) und Taillenumfang und bei der Messung der arteriellen Steifigkeit anhand der Pulswellengeschwindigkeit schnitten sie besser ab als Personen, die sich vegan oder omnivor ernährten, so die Fachleute weiter.
Konsum von Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten reduzieren
Insgesamt deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass Ernährungsformen, die darauf abzielen, den Verzehr von Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten zu reduzieren, wie es beim Flexitarismus der Fall ist, sich vorteilhaft auf die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken können, resümieren die Forschenden.
Auch die Ernährungsexpertin Kate Patton von der Cleveland Clinic in den USA hat in einem früheren Beitrag bereits die gesundheitlichen Vorteile einer flexitarischen Ernährung hervorgehoben und über ein reduziertes Risiko für Herzkrankheiten berichtet.
Darüber hinaus könnte flexitarische Ernährung laut Patton auch bei der Gewichtsabnahme helfen und das Risiko für Krebs und Typ-2-Diabetes senken. So sprechen insgesamt einige Argumente dafür, von einer klassischen omnivoren Ernährung auf den Flexitarismus umzusteigen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Anja Bruns, Theresa Greupner, Josefine Nebl, Andreas Hahn: Plant-based diets and cardiovascular risk factors: a comparison of flexitarians, vegans and omnivores in a cross-sectional study; in: BMC Nutrition (veröffentlicht 12.02.2024), BMC Nutrition
- Cleveland Clinic: What Is the Flexitarian Diet? (veröffentlicht 24.05.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
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