Verbraucherorganisation Foodwatch: Erfrischungsgetränke im Zucker-Test
Gerade im Sommer greifen viele zu Softdrinks. Doch Vorsicht! Die bunten Getränke sind meistens regelrechte Dickmacher. Die Experten von der Verbraucherschutzorganisation “Foodwatch” schauten sich die Getränke einmal genauer an. Im Ergebnis wiesen die Limos und vermeintlichen Durstlöscher viel Zucker auf und war somit äußerst ungesund.
Hoher Zuckerkonsum schadet der Gesundheit
Adipositas, Diabetes, Karies: Ein hoher Konsum süßer Erfrischungsgetränke birgt eine Menge Gesundheitsrisiken. Von Gesundheitsexperten kommt immer wieder der Rat: Vermeiden sie zu hohen Zuckerkonsum. Bei häufigem Verzehr kann das Süßungsmittel zu enormen gesundheitlichen Problemen wie Karies, Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes führen. Zucker wird häufig in größeren Mengen über süße Limonaden aufgenommen. Solche Softdrinks sind oft Ursache für Übergewicht. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat nun 500 Erfrischungsgetränke von Energydrinks bis hin zu Saftschorlen auf den Zuckergehalt getestet.
Besonders viele süße Getränke in Deutschland
„Deutschland ist eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an zuckergesüßten Getränken. Mit fatalen Folgen: Bereits eine Dose am Tag erhöht das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes oder auch Herzinfarkte. Alleine durch Fettleibigkeit (Adipositas) entstehen in Deutschland Kosten von rund 63 Milliarden Euro pro Jahr“, schreiben die Experten in einer Mitteilung, in der zu einer Presskonferenz eingeladen wird, bei der die Foodwatch-Marktstudie: „So zuckrig sind ‘Erfrischungsgetränke’ in Deutschland“ vorgestellt wird.
500 Produkte getestet
Die Verbraucherorganisation hat nach eigenen Angaben erstmals den deutschen Markt der sogenannten Erfrischungsgetränke auf ihren Zuckergehalt untersucht. Getestet wurden knapp 500 Produkte – von Limonaden über Energydrinks bis hin zu Saftschorlen.
Zeitungen, denen die Ergebnisse der Studie vorab vorlagen, berichteten, dass insgesamt 274 von 463 Getränken zu viel Zucker enthielten. Als „zu viel“ wurde ein Anteil von fünf Prozent Zucker definiert. Das sind pro 250-Milliliter-Glas etwa vier Stück Würfelzucker.
Handlungsempfehlungen für die Politik
Foodwatch hatte angekündigt, bei der Pressekonferenz, die am Mittwoch in Berlin stattfindet, „Handlungsempfehlungen für die Politik“ einzubringen. In Großbritannien hatte die Regierung Mitte März eine Steuer für Unternehmen angekündigt, die zuckerhaltige Softdrinks herstellen oder importieren.
Den Angaben zufolge sind zwei Stufe geplant; eine für Getränke ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter und eine für mehr als acht Gramm. Den Unternehmen soll bis zum Start eine Frist von zwei Jahren gegeben werden, um den Zuckergehalt von Produkten zu senken.
Uneinigkeit bezüglich Zuckersteuer
Auch hierzulande sind Experten für ein staatliches Eingreifen. So hatte sich etwa die Deutsche Diabetes Gesellschaft für eine Zucker-Fett-Steuer ausgesprochen. Auch verschiedene Krankenkassen sowie Abgeordnete der schwarz-roten Koalition haben sich befürwortend geäußert. Die Bundesregierung will sich nach der Sommerpause mit einem Gesetz zur Prävention befassen.
Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hatte sich im März allerdings gegen eine Extra-Steuer auf zuckerhaltige Getränke ausgesprochen. Auch eine Mehrheit der Deutschen lehnt die Zuckersteuer ab, wie eine Studie zeigte. Und die Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Manuela Rosenberger, meinte vor kurzem in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ): „Eine Steuer ist das falsche Mittel, um Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung zu nehmen.“ (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.