MBSR und CBT helfen bei chronischen Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Viele Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen im unteren Rücken und suchen nach Mitteln und Wegen, um ihre Erkrankung erfolgreich zu behandeln. Die Vermeidung von Stress und der Einsatz von Therapien zum Stressabbau, bieten laut einer Studie bei Rückenschmerzen vielsprechende Therapieansätze.
Gehören Sie zu den Menschen, die ständig Schmerzen im unteren Rücken haben? Wenn ja könnten ihnen bestimmte Formen von Stresstherapien helfen, die chronischen Rückenschmerzen zu behandeln. Wissenschaftler vom Group Health Research Institute in Seattle stellten in einer aktuellen Untersuchung fest, dass die Teilnahme an einer Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR) oder einer kognitiven Verhaltenstherapie hilft, unsere chronischen unteren Rückenschmerzen zu verringern. Die Mediziner veröffentlichten ihre Studie in der Fachzeitschrift „Journal of the American Medical Association“ (JAMA).
Die beiden Behandlungsmethoden haben bei Rückenschmerzen großes Potential
Rückenschmerzen plagen unzählige Menschen weltweit. Schon lange suchen Mediziner weltweit nach Wegen, um Rückenschmerzen erfolgreich zu reduzieren. Die US-Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass bestimmte Therapien helfen können, Rückenschmerzen zu behandeln. Die achtsamkeitbasierte Stressreduktion und die kognitive Verhaltenstherapie versprechen dauerhafte und deutliche Verbesserungen der Rückenschmerzen, erläutern die Mediziner. Bei MBSR richtet sich die Aufmerksamkeit besonders auf Gefühle, Gedanken und Empfindungen.
Diese Form der Behandlung wird oft durch Yoga und Meditation unterstützt. Die kognitive Verhaltenstherapie informiert Betroffene über Schmerzen und wie sich deren Reaktion auf unseren Alltag auswirkt. Diese beiden Behandlungsmethoden könnten genau richtig sein, um Erkrankungen des unteren Rückens zu bekämpfen, sagt Dr. Daniel Cherkin vom Group Health Research Institute.
Studie untersucht Auswirkungen von drei Behandlungsmethoden auf Rückenschmerzen
Bei der Erkrankung des unteren Rückens werden die Betroffenen in eine Situation gebracht, in der sie Angst bekommen, gestresst sind, sich müde fühlen oder reizbar sind. Leider haben viele dieser Menschen keine guten Erfahrungen mit unserem Gesundheitswesen gemacht und haben das Gefühl, dass ihnen nicht wirklich geholfen werden kann, erläutert Dr. Cherkin. Sie fühlen sich oft alleine und haben dabei das Gefühl, dass ihre Schmerzen nicht beseitigt werden können. Die Wissenschaftler untersuchten für ihre Studie 342 Patienten mit ungeklärten chronischen Rückenschmerzen. Diese wurden in drei Gruppen unterteilt. Bei der ersten Gruppe wurden Standardmaßnahmen vorgenommen, um mit dem Schmerz umzugehen, erklären die Mediziner. Die zweite Gruppe nutzte MBSR, die dritte Gruppe unterzog sich einer kognitiven Verhaltenstherapie. Nach sechs Monaten untersuchten die Forscher die Probanden auf bedeutende Verbesserungen. Bei der MBSR-Gruppe stellten 61 Prozent eine solche Verbesserung fest. Bei der CBT-Gruppe lag der Wert bei 58 Prozent, während nur 44 Prozent der Patienten in der Gruppe der Standardmaßnahmen eine bedeutende Verbesserung feststellten, sagen die Experten. Bei einer bedeutungsvollen Verbesserung wurden Betroffene deutlich weniger durch ihre Rückenschmerzen behindert als vor der Behandlung, fügen die Mediziner hinzu.
Betroffene haben oft das Vertrauen in unser Gesundheitssystem verloren
Darüber hinaus berichteten etwa 45 Prozent der MBSR- und der Verhaltenstherapie-Gruppe, dass ihre Rückenschmerzen nach der Abschluss der Behandlung deutlich geringer ausfielen. Nur 27 Prozent der Patienten aus der Gruppe, die durch Standardmaßnahmen behandelt wurden, stellten eine solche deutliche Verbesserung der Rückenschmerzen fest, erläutern die Wissenschaftler. Aber es liegen leider auch Nachteile bei den alternativen Behandlungsmethoden vor. Es gibt eine geringe Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Ereignisse oder vorübergehende Schmerzspitzen. Bei der MBSR-Gruppe traten solche negativen Auswirkungen in etwa 30 Prozent der Fälle auf. In der Verhaltenstherapie-Gruppe lag der Wert noch bei etwa zehn Prozent, sagen die Experten.(as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.