Forscher können Ursprungsquelle von Arsen in Bier ermitteln
07.04.2013
„In Bier dürfen keine Schadstoffe oder Schwermetalle enthalten sein“, glauben die meisten Verbraucher. Denn Bier in Deutschland wird immerhin nach dem Reinheitsgebot gebraut. Doch viele Biersorten enthalten trotzdem Arsen. Schuld daran sind die in Brauereien oft verwendeten Kieselgur-Filter, wie ein Forscherteam nun feststellte.
In Deutschland wird Bier nach dem Reinheitsgebot gebraut. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass im Labor in einigen Sorten Arsen gefunden wird. Wie Wissenschaftler der Technischen Universität München ermittelten, gelangt das Halbmetall beim Filtern in den Gerstensaft. Dennoch geben die Forscher Entwarnung: Die Arsenwerte überschritten während der Analysen zwar mit bis zu 24 Mikrogramm pro Liter zum Teil den deutschen Grenzwert für Trinkwasser von zehn Mikrogramm, dennoch werde dieser relativ niedrige Wert im Trinkwasser von vielen anderen europäischen Ländern überschritten. Darüberhinaus hätten sich seit dem Beginn der Laborproben der Werte der betroffenen Biersorten signifikant gemindert. „Die Gefahr durch den Alkoholgehalt im Bier ist größer, als das von Arsen“, so das Resümee des Wissenschaftsteams um Mehmet Coelhan.
Fest steht aber nunmehr wie das Halbmetall in das Bier gelangt. "Die Tests enthüllten, dass einige Kieselgurproben Arsen freisetzten", sagt Coelhan. Zwar sind die Werte nur leicht hoch, könnten allerdings deutlich nachgewiesen werden. Weil nun klar ist, wie der Stoff in das Bier gelangt, könnten die Brauereien ihre Konsequenzen daraus ziehen und auf andere Filter als Kieselgur zurückgreifen. Laut Coelhan könne es schon ausreichen den Filtersand vor dem Gebrauch mit Wasser zu reinigen. Dann könne das Arsen ausgewaschen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt seit dem Jahre 1992 einen Trinkwasser-Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Liter. In zahlreichen Industrieländern Europas und den USA wird dieser Wert zum Teil deutlich überschritten. In Deutschland konnte die Grenzwerteinhaltung seit Mitte der 90er Jahre eingehalten werden. (sb)
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