Studie soll Positiveffekte des Nase bohrens nachweisen
10.05.2013
Das sogenannte Popeln soll gesund sein, das jedenfalls behauptet der Forscher Professor Scott Napper von der Universität Saskatchewan in Kanada. Dieser will mit seinen Kollegen eine ausgewöhnliche Studie unternehmen und diese Behauptung zu stützen. Diese nicht ganz appetitliche Forschungsarbeit soll nämlich nachweisen, dass das Bohren und anschließende Verzehren von Nasensekreten ein natürlicher Vorgang sei und so einen Immunschutz darstelle.
In Autos an der Ampel fühlen sich viele Menschen unbeobachtet und fangen an in der Nase zu bohren. Doch das „Popeln“ wie der Volksmund das Entfernen von getrockneter Nasenschleimhaut bezeichnet, wird in der westlichen und sehr weiten Teilen der fernöstlichen Gesellschaft als nicht unsittlich und unhygienisch angesehen. Dennoch popeln die meisten Menschen, ebenso wie alle Menschen auch pupsen. Der kanadische Wissenschaftler Napper ist davon überzeugt, dass das Popeln einen Positiveffekt erwirkt und deshalb nicht zu verteufeln sei. „Allerdings“, betont der Biochemiker, „reicht das bloße Entfernen der getrockneten Sekrete mit den Händen nicht aus, man muss den Popel im Anschluss verspeisen“.
Popel essen regt das Immunsystem an
Eine für Viele nicht gerade angenehme Vorstellung. Aber: Die Popel enthalten viele Viren und Bakterien, die unsere Immunabwehr trainieren soll, so die Theorie des Professors. Alles sei bereit für die Studie, es fehlen nur noch die Probanden. Ob sich tatsächlich viele Teilnehmer melden werden, ist noch ungewiss. Denn für Studie sollen alle Mitmachenden öffentlich wahrnehmbar in der Nase bohren und popeln. Zudem wissen die Teilnehmer zu Beginn der Studie nicht, ob sie die „Popler“ sind oder in die Kontrollgruppe kommen.
Die Studie soll keineswegs eine Nonsensstudie sein, darauf besteht der seriös arbeitende Wissenschaftler. Seiner Ansicht nach sei „das Popeln eine natürlich Impfung gegen allerlei Krankheitserreger“. Bei Kinder sei es „völlig normal, wenn sie in der Nase bohren und das Sekret essen“. Er glaubt, dass ein „natürlicher Drang“ dahinter steckt und die Menschen deshalb auch in der Nase bohren und Popel verzehren.
Die Sekrete in ein Taschentuch zu schnauben, beraubt dem Körper die Möglichkeit, den natürlichen Immunschutz wahrzunehmen und Antikörper zu bilden, betont Napper. Die Studie soll nun diese These bestätigen oder eben zeigen, dass das Nase bohren überhaupt keinen tieferen Sinn hat.
Bereits jetzt steht fest: Ungesund ist das Essen von Popeln nicht
Fest steht aber schon jetzt, dass Popeln vollkommen ungefährlich ist. Zwar besteht ein kleines Risiko mit dem Finger die Nasenwand zu verletzten, mehr als ein kleines Nasenbluten folgt in der Regel nicht. Um das Risiko einer Entzündung zu mindern, sollte die Hände vor dem Popeln gewaschen sein.
Eigentlich soll das Nasensekret selbstständig in den Rachen wieder abfließen. Wenn aber zu viel Zeit bis dahin vergeht oder die Nase besonders trockener Luft ausgesetzt ist, trocknet das Sekret und es bilden sich die allseits bekannten Popel. (sb)
Bild: Christof Paschedag / pixelio.de
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