Millionen Fördergelder für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Krankenhauskeime
23.11.2012
Forscher der Universität Gießen nehmen den Kampf mit multiresistenten Krankenhauskeimen auf. Die Wissenschaftler wollen gemeinsam mit Kollegen aus den USA einen Impfstoff gegen den Antibiotika-resistenten Erreger MRSA entwickeln.
Multiresistente Erreger sind in Kliniken deutschlandweit ein wachsendes Problem. Jährlich sterben laut Aussage der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) und dem Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hierzulande rund 30.000 Menschen an einer Infektion mit den sogenannten Krankenhauskeimen. Die Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) Bakterien zählen dabei zu den verbreitetsten Klinikkeimen. Die Forscher der Universität Gießen haben nun mehr als 800.000 Euro Fördergelder erhalten, um gemeinsam mit US-Wissenschaftlern einen Impfstoff gegen MRSA zu entwickeln und erproben.
Entwicklung und Erprobung eines MRSA-Impfstoffs geplant
Die renommierte wissenschaftlichen Gesellschaft der „Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen“ hat der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie Gießen und dem Department of Orthopaedic Surgery, Rochester (New York) insgesamt rund drei Millionen Schweizer Franken im Rahmen des „Clinical Priority Programm: Bone Infection“ zugestanden. Der Gießener Unfallchirurgie werden davon rund eine Million Schweizer Franken (circa 820.000 Euro) zur Verfügung gestellt, um die Forschung im Bereich eines Impfstoffs gegen MRSA zu intensivieren, so die Mitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen am Donnerstag. In Zusammenarbeit mit US-Wissenschaftlern sollen nicht nur weltweit Daten zu den Infektionen mit dem Antibiotika-resistenten Klinikkeim gesammelt werden, sondern im Rahmen des Forschungsprojekts ist auch die Entwicklung und Erprobung eines Impfstoffes gegen MRSA vorgesehen. So könnte die Prävention und Therapie bei Knocheninfektionen mit den multiresistenten Krankenhauskeimen in Zukunft möglicherweise deutlich verbessert werden, erklärte Professor Dr. Dr. Volker Alt von der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie. (fp)
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Bild: Dr. Karl HERRMANN / pixelio.de
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