Forscher warnen: Exzessives Joggen schadet
04.02.2015
Regelmäßiges Joggen ist gesund, aber nur wenn es nicht exzessiv betrieben wird. Wer es mit dem Laufen übertreibt, schadet langfristig seinem Herz-Kreislauf-System. Zu dieser Schlussfolgerung kamen dänische Forscher in einer Langzeitstudie. Jogger sollten auch nicht zu schnell laufen.
Auf das richtige Maß kommt es an
Wie in so vielen Lebensbereichen kommt es auch beim Jogging auf das richtige Maß an. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, kommt eine Studie aus Dänemark zu dem Schluss, dass das Laufen nur dann auf lange Sicht wirklich gut für die Gesundheit ist, wenn „leicht“ oder „moderat“ gejoggt wird. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „Journal of the American College of Cardiology“ publiziert. Demnach sind eine bis knapp zweieinhalb Stunden Joggen pro Woche, idealerweise verteilt auf nicht mehr als drei Laufeinheiten, optimal. Beim Laufen sollte auch kein allzu hohes Tempo eingeschlagen werden.
Niedrigste Sterblichkeitsrate bei den „leichten“ Joggern
Die Forscher aus Kopenhagen hatten für die Langzeitstudie über einen Zeitraum von zwölf Jahren hinweg Daten von 1.098 Joggern und 3.950 gesunden Nicht-Joggern gesammelt. Sie stellten dabei fest, dass die Sterblichkeitsrate unter „exzessiven“ Joggern fast genauso hoch war wie bei den Nicht-Joggern. Bei den „leichten“ Joggern wurde die niedrigste Sterblichkeitsrate verzeichnet. Danach folgen die „moderaten“ Jogger. Peter Schnohr vom Frederiksberg-Hospital in Kopenhagen erläuterte, dass die Ergebnisse darauf hindeuteten, dass sehr anstrengendes Jogging über Jahrzehnte hinweg Gesundheitsrisiken mit sich bringen könne. Denjenigen, denen es darum gehe, die Lebenserwartung zu steigern, sei zu empfehlen, nur ein paar Mal pro Woche zu joggen und dies in einem moderaten Tempo. Schnohr warnte: „Alles, was darüber hinausgeht, ist nicht nur überflüssig, es kann sogar schaden.“
Lebensdauer um drei Jahre verlängern
Eine Studie aus dem US-Bundesstaat Texas mit 55.000 Erwachsenen kam im vergangenen Jahr zu ähnlichen Ergebnissen. Den Wissenschaftler der Universität von Iowa zufolge ist tägliches Laufen in der Größenordnung zwischen fünf und zehn Minuten für die Gesundheit ebenso günstig wie ein intensives Jogging-Pensum von drei Stunden in der Woche. Demnach verlängert das regelmäßige Laufen kurzer oder langer Distanzen die Lebensdauer durchschnittlich um drei Jahre gegenüber den Nichtläufern. Auch die US-Forscher fanden heraus, dass das Lauftempo nicht von großer Bedeutung ist. So fördern diejenigen, "die mit weniger als zehn Stundenkilometern laufen, ihr gesundheitliches Wohlergehen ebenso wie schnelle Jogger". Die Wissenschaftler wiesen darauf hin, "die Messlatte nicht zu hoch zu legen".
Gesundheitsfördernde Wirkung des Laufens
Die gesundheitsfördernde Wirkung des Laufens stand schon oft im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. Vor allem gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist das Joggen laut Studien förderlich. Zudem kann das regelmäßige Laufen laut Gesundheitsexperten zum Stressabbaubeitragen und auch dabei helfen, die Knochen zu stärken und dadurch zum Beispiel Osteoporose vorbeugen. Bei der Gewichtsreduktion spielt es ebenfalls eine wichtige Rolle und mindert so das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes oder Adipositas. Experten wiesen aber schon oft darauf hin, es mit dem Sport nicht zu übertreiben, da bei Überanstrengung unter anderem permanente Erschöpfungszustände, Müdigkeit und Abgeschlagenheit drohen. (ad)
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