Belastung des Grundwassers mit Fracking-Chemikalien
Der Einsatz von Fracking (Hydraulic Fracturing) zur Erdöl- und Erdgasförderung ist in den USA mittlerweile relativ weit verbreitet – trotz der befürchteten Trinkwasserverschmutzungen und anderer Umweltrisiken. Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Pennsylvania State University zeigt nun, dass die eingesetzten Fracking-Chemikalien auch im oberflächennahen Grundwasser nachweisbar sind.
Im vergangenen Jahr hatten US-Forscher um Thomas Darraha von der Ohio State University (Columbus) bereits in acht Trinkwasserbrunnen in der Nähe von Fracking-Förderstätten flüchtige Gase nachgewiesen. Der Zusammenhang mit dem Fracking war allerdings nur unzureichend geklärt. In der aktuellen Untersuchung haben Wissenschaftler der Pennsylvania State University nun mit Hilfe der Gaschromatographie die nachweisbaren Verbindungen in dem Grundwasser über einer Fracking-Förderstätte analysiert und dabei unter anderem das Lösungsmittel 2-Butoxyethanol entdeckt. Die Belastung stehe vermutlich auch im Zusammenhang mit einem Leck in dem Abwasserauffangbecken der Grube und weiteren Defiziten bei den Sicherheitsvorkehrungen, schreiben die Forscher in dem Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
Mögliche Kontamination des Trinkwassers?
Kritiker des Frackings sehen in den aktuellen Studienergebnissen einen eindeutigen Beleg für mögliche Kontaminierungen des Grundwassers mit Fracking-Chemikalien. Ob die chemischen Verbindungen aufgrund von mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen in das Grundwasser gelangten oder generell über kleine Frakturen im Gestein Richtung Oberfläche aufsteigen, lässt sich anhand der Studienergebnisse jedoch nicht sagen. Da bereits mehrfach Belastungen des Grundwasser in der Nähe von Fracking-Förderstätten festgestellt wurden, ist hier der allgemeine Zusammenhang allerdings kaum von der Hand zu weisen. Die kritische Haltung gegenüber dem Fracking scheint daher durchaus angebracht, zumal weitere Risiken, wie beispielsweise Auswirkungen auf die Tektonik nicht abschließend geklärt sind. (fp)
nachweis:Dominik Pöpping / pixelio.de
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