Flughafen Frankfurt verteilt Informationsmaterial an Passagiere aus Nigeria
08.08.2014
Am Flughafen Frankfurt werden Flugreisende aus Nigeria aufgrund der Ebola-Epidemie in Westafrika mit speziellen Informationsmaterialien versorgt, die sie über die Ebola-Symptome, Übertragungswege und den Krankheitsverlauf aufklären sollen. Laut Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“ hat sich der Flughafen zu diesem Schritt entschieden, da mit der Meldung erster Ebola-Fälle aus Nigeria erstmals eine direkte Flugverbindung zwischen einem Ebola-Gebiet und Deutschland besteht.
Weiterführende Kontrollen der Reisenden, wie beispielsweise Fieber-Messungen, sind derzeit am Flughafen Frankfurt zwar noch nicht vorgesehen, doch sollte sich die Situation in Nigeria weiter zuspitzen, kann sich dies jederzeit ändern. Bislang erhalten die Nigeria-Passagiere lediglich Info-Material, um sie über die Risiken der Erkrankung aufzuklären, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“. Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika jüngst den Internationalen Gesundheitsnotfall ausgerufen hat, seien zunächst keine weiteren Maßnahmen am Frankfurter Flughafen vorgesehen, so die Mitteilung der „dpa“ unter Berufung auf den Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts, René Gottschalk.
Ebola kann per Flugzeug leicht in andere Staaten gelangen
Über Flugverbindungen kann sich Ebola leicht ausbreiten und auf weitere Länder übergreifen. Dies wurde auf tragische Weise an dem infizierten Regierungsbeamten aus Liberia deutlich, der die Erreger nach Nigeria eingeschleppt hat. Per Flugzeug gelangten die Viren nach Lagos. Nun könnten sie über die direkte Flugverbindung zwischen Lagos und Frankfurt schlimmstenfalls auch in Deutschland landen. Durch entsprechende Kontrollen beim Einchecken sollen in Nigeria bereits mögliche Verdachtsfälle identifiziert und damit eine weitere Ausbreitung der Erreger vermieden werden. Vergleichbare Untersuchungen könnten auch nach der Landung am Frankfurter Flughafen vorgenommen werden, „wenn wir den Eindruck bekommen, dass das Exit-Screening in Afrika nicht mehr ausreicht“, zitiert die Nachrichtenagentur „dpa“ den Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts.
Flughafen Frankfurt auf den Notfall vorbereitet
Im Bedarfsfall werden laut Aussage von Gottschalk routinemäßig Kontrollen aller aus Nigeria ankommende Maschinen durchgeführt. Ein Arzt überprüfe in diesem Fall die Passagiere auf auffällige Symptome. Auch besteht die Möglichkeit, die Maschine auf dem Vorfeld zu parken, um einen Kontakt mit anderen Passagieren oder dem Personal auf dem Flughafen zu vermeiden. Ermitteln die Ärzte einen Patienten mit Ebola-Verdacht, wird dieser mit einem Spezialfahrzeug direkt in die Sonderisolierstation der Universitätsklinik Frankfurt überführt. Insgesamt ist der Flughafen Frankfurt nach Einschätzung des Gesundheitsamtsleiters extrem gut für entsprechende Notfälle gerüstet. Ein Notfallplan für den Umgang mit gefährlichen Infektionskrankheiten, der kontinuierlich angepasst wird, liege hier bereits seit Jahren vor. Mehrfach habe sich dieser in der Vergangenheit bereits bei anderen Epidemien bewährt. (fp)
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