Die Geschichte von Claire Wilkinson aus Brisbane in Australien klingt nach einem wahr gewordenen Albtraum. Ein Parasit in ihrer Kontaktlinse führte bei der 38-Jährigen zu höllischen Schmerzen, Erblindung und Haarausfall, zudem schwollen ihre Füße auf das Doppelte an. Seit mittlerweile 10 Jahren kämpft die Frau gegen die Folgen der Infektion und hofft nun auf Hilfe durch eine neuartige Technologie.
Schmerzen kurz nach dem Einsetzen der Linsen
Claire Wilkinson durchlebt seit vielen Jahren eine extrem qualvolle Zeit. Der Horror begann laut einem Bericht der „Daily Mail“ im 2007, als sie sich wie gewohnt ihre Kontaktlinsen in die Augen setzte. Denn nach 30 Minuten traten plötzlich heftige Schmerzen auf – der Anfang einer langen Leidensgeschichte.
Patientin traut der Diagnose nicht
Die heute 38-jährige bemerkte, dass vor allem Licht die Schmerzen auslöste und konnte daher nur noch mit Sonnenbrille ins Freie gehen. Beim Besuch eines Allgemeinmediziners erhielt sie die Diagnose Bindehautentzündung – also eine Entzündung der äußersten Schicht des Auges, welche in der Fachsprache als Konjunktivitis bezeichnet wird. Doch die Patientin hatte von Anfang an Zweifel: „Ich wusste, dass es das nicht war. Ich wusste, dass eine Konjunktivitis nicht solche Schmerzen verursacht” so Wilkinson gegenüber der „Daily Mail“.
Akanthamöben-Infektion kann böse Folgen haben
Sie suchte einen Augenspezialisten auf und erhielt Gewissheit, dass es sich nicht um eine “einfache” Entzündung handelte. Denn der Mediziner stellte die seltene Infektionskrankheit Acanthamoeba Keratitis fest – eine Augenerkrankung, die schlimme Folgen wie Erblindung oder den Verlust des Auges haben kann.
Auslöser sind die sogenannten Akanthamöben, die in der Erde, in Wasser und in Klimaanlagen vorkommen. Die Infektion kann beispielsweise erfolgen, wenn weiche Kontaktlinsen mit kontaminiertem Leitungswasser in Berührung kommen oder die Linsen nach dem Schwimmen eingesetzt werden, ohne dass vorher die Hände mit Seife gewaschen wurden.
Lähmungen und geschwollene Füße
Der Parasit führte dazu, dass Claire Wilkinson erblindete, sie bekam neben den massiven Schmerzen Lähmungserscheinungen und Haarausfall, zudem schwollen ihre Füße auf die doppelte Größe an. “Ich war in solch einer Qual, dass ich sterben wollte. Es fühlte sich an wie Glasscherben, die durch das Auge schneiden”, so die Patientin. “Ich konnte sagen, wann die Parasiten wach waren und wann sie schlummerten. Sie hatten Nachwuchs in meinem Auge. Es war widerlich”, berichtet Wilkinson weiter.
Schlaganfall durch Gehirn-OP
Verschiedene Behandlungsansätze in den letzten Jahren schlugen fehl. Verschriebene Augentropfen verursachten quälende Geschwüre an ihrem linken Auge, eine Gehirnoperation löste einen Schlaganfall aus und eine vollständige Hornhauttransplantation erwies sich als erfolglos.
Nun hofft Frau Wilkinson, in der auf Augenkrankheiten spezialisierten Londoner Klinik “Moorfields Eye Hospital” mit einer neuen Technologie behandelt werden zu können und will dafür nach Großbritannien auswandern. “Ich weiß von einer Operation in London, die sie nicht in Australien machen würden, aber ich hoffe, sie wird mich von den Schmerzen heilen”, so die 38-jährige. (nr)
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