In den USA hat eine Frau ihren eigenen Tod gewählt, um ihrem Kind das Leben zu schenken. Die 37-jährige fünffache Mutter lehnte eine aggressive Krebstherapie ab, da diese das Ende ihrer Schwangerschaft bedeutet hätte. Kurz nachdem das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt kam, verstarb die Frau. Nur 14 Tage nach der Geburt starb nun auch das kleine Mädchen.
Frau lag seit Juli im Koma
Die Familie DeKlyen aus dem US-Bundesstaat Michigan musste innerhalb weniger Tagen gleich zwei schlimme Schicksalsschlägen erleiden. Zuerst verstarb am 9. September die mehrfache Mutter Carrie DeKlyen kurz nachdem ihr sechstes Kind zur Welt gekommen war. Die Frau hatte sich während der Schwangerschaft gegen eine Chemotherapie entschieden, damit ihr Kind leben kann, und lag nach einem Schlaganfall im Juli im Koma. Das Kind wurde gerettet, doch es folgte ein tragisches Ende, denn nur zwei Wochen nach der Geburt verstarb auch das kleine Mädchen.
Mediziner entdecken Glioblastom im Gehirn
Laut einem Bericht der „Chicago Tribune“ begann die traurige Geschichte der Familie im März dieses Jahres, als bei Carrie DeKlyen plötzlich starke Kopfschmerzen auftraten. Bei der Untersuchung entdeckten die Ärzte einen Hirntumor, der zunächst behandelbar schien. Durch weitere Tests am Universitätskrankenhaus der University of Michigan in Ann Arbor zeigten, dass es sich um ein Glioblastom handelte. Das Glioblastom ist der häufigste bösartige hirneigene Tumor bei Erwachsenen und hat meist eine sehr schlechte Prognose. So auch im Fall der 37-jährigen, die aus Sicht der Mediziner mit viel Glück noch fünf Jahre zu leben gehabt hätte.
Entscheidung für oder gegen Therapie
Im April wurde der Tumor laut dem Bericht operativ entfernt, doch nicht mal einen Monat später kam der Krebs zurück. Als die damals fünffache Mutter die Hiobsbotschaft erhielt, erfuhr sie gleichzeitig, dass sie in der achten Woche mit ihrem sechsten Kind schwanger war. Die Ärzte hatten zwei Optionen: Sie könnten versuchen, Carries Leben durch eine Chemotherapie zu verlängern, was aber bedeutet hätte, ihre Schwangerschaft zu beenden. Oder sie könnten das Baby retten, doch die Mutter würde nicht lange genug leben, um ihr Kind zu sehen. Die Patientin entschied sich gegen die Chemotherapie und für das Leben des Kindes.
Kind wurde per Kaiserschnitt auf die Welt geholt
Im Juli erlitt Carrie DeKlyen in der 19. Schwangerschaftswoche einen Schlaganfall und lag seitdem im Krankenhaus im Koma. Zu dieser Zeit war der Fötus jedoch noch zu leicht, um auf die Welt geholt zu werden. Einige Wochen später hatte das Kind gut zugenommen, aber es waren keine Bewegungen mehr erkennbar.
Der Vater, Nick DeKlyen, entschied, dass bei seiner Frau ein Kaiserschnitt durchgeführt werden sollte und schließlich wurde die kleine Life Lynn am 6. September in der 24. Schwangerschaftswoche geboren. “Danach ging ich zum Chirurgen und sagte, meine Frau habe genug, sie hatte in den letzten fünf Monaten so viel Schmerzen durchgemacht”, so Nick DeKlyen laut der Zeitung.
Drei Tage nach der Geburt starb Carrie DeKlyen, kurz nachdem die Ärzte die lebenserhaltenden Geräte abgestellt hatten. “Ich saß die ganze Zeit bei ihr, ich hielt ihre Hand, küsste sie und erzählte ihr, dass sie Gutes getan hat”, berichtet Nick. “Ich sagte ihr `ich liebe Dich und werde Dich im Himmel wiedersehen.'”
Baby verstirbt zwei Wochen später
Doch Nick DeKlyen musste noch einen weiteren Schicksalsschlag erleiden. Nur 14 Tage nach ihrer Geburt verstarb auch das Baby. Die schreckliche Nachricht gab die Familie auf Facebook bekannt: “Mit großer Trauer und einen komplett gebrochenen Herzen teile ich euch mit, dass Life Lynn gestern Nacht verstorben ist. Carrie schaukelt ihr kleines Mädchen jetzt in ihren Armen. Ich habe keine Erklärung, warum das passiert ist, aber ich weiß, dass Jesus uns liebt und wir eines Tages wissen werden, warum. Der Kummer, den wir fühlen, ist fast nicht auszuhalten, bitte betet für unsere Familie”, so der Text vom 21. September.
Über eine Crowdfunding-Seite werden nun Spenden für Nick DeKlyen und seine fünf Kinder im Alter zwischen zwei und 18 Jahren gesammelt. Bisher sind auf diesem Wege schon mehr als 170.000 Dollar zusammengekommen. (nr)
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