Angst vorm Urologen unbegründet
30.07.2013
Viele meinen, Urologen wären die "Frauenärzte" der Männer. Doch dabei handelt es sich um ein Klischee: Zwar sind die Urologen in der Tat auch Experten für männliche Geschlechtsorgane, sie behandeln aber zu gleichen Teilen auch Defekte der harnbildenden und harnableitenden Organe. Bei Harnleiter-, Blasen- oder Nierenproblem – die bekanntlich viele Frauen betreffen – sollten Frauen einen Urologen aufsuchen. Dennoch reagieren viele Frauen nach einer Überweisung erst einmal ängstlich. Dabei ist der Gang zum Urologen eigentlich ein ganz normaler Arztbesuch, darauf weißt das Ärztenetzwerk Uro-GmbH Nordrhein hin.
Vor allem Frauen erkranken aufgrund der anatomischen Gegebenheiten oft an Blasen- oder Harnweginfektionen. „Wie bei einem Gynäkologen auch steht ein Gespräch und genaue Urinuntersuchungen an erster Stelle“, erklärt Dr. Michael Stephan-Odenthal, Urologe und ärztlicher Geschäftsführer des Ärztenetzwerks Uro-GmbH Nordrhein. „Zur Identifikation von Bakterientyp und Wasserlass-Verhalten kommen harmlose Bauchultraschall-Untersuchungen und Labormessungen zum Einsatz.“ Manchmal werden auch Blasenspiegelungen oder Röntgenuntersuchungen notwendig. „Dabei hat sich bei den Blasenspiegelungen in den letzten Jahren viel getan. Durch weiterentwickelte und flexible Geräte ist diese Untersuchung bei Männern wie Frauen nahezu schmerzfrei.“
Auch von Harninkontinenz oder Blasenentleerungsstörungen sind Frauen häufig betroffen. Hier steht neben einem sogenannten Miktionsprotokoll, eine urodynamische Untersuchung und ein Bauchultraschall zur Funktionsbeurteilung von Blase und Harnröhre im Mittelpunkt der diagnostischen Verfahren. Um beurteilen zu können, welche Art der Inkontinenz vorliegt, messen Urologen zunächst den Harnblasendruck. Dazu füllen sie die Blase mit einer Flüssigkeit und messen das Fassungsvermögen sowie den Druck in der Harnblase unter verschiedenen Belastungssituationen. Gleichzeitig wird der Verschlussdruck des Harnröhrenschließmuskels aufgezeichnet. Beide Untersuchungen gestalten sich schmerzfrei und geben eine zuverlässige Aussage über Art und Erfolg einer Inkontinenztherapie. (pm)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.